Infografik: Die Privatsphäreeinstellungen von Facebook richtig nutzen

Sarah Marshall [CC BY 2.0]

Die Softwarefirma „Vound-Software“ hat in ihrem Blog eine Infografik erstellt (siehe unten), die zeigt, welche Daten Facebook sammelt und wie man die Privatsphäreeinstellungen des sozialen Netzwerkes am Besten nutzt. Wieviele Informationen Facebook für Werbekunden sammelt, kann man in unserem Artikel nachlesen.

Ein kleiner Überblick, wie Facebook welche Daten sammelt:

  • Anmeldeinformationen,
  • Dinge, die man erstellt oder teilt,
  • Orte, an denen Fotos aufgenommen wurden
  • das Datum, an dem ein Dokument erstellt wurde
  • Nachrichten und Kommunikation
  • Inhalte, die man sich ansieht
  • wie man mit Inhalten interagiert
  • die Frequenz und die Dauer der Aktivitäten
  • Nutzer und Gruppen, mit denen man verbunden ist
  • Personen, mit denen man am meisten kommuniziert
  • Gruppen, in denen man gerne Beiträge teilt
  • Kontaktinformationen, die man liefert, wenn man diese Informationen von einem Gerät hochlädt, importiert oder synchronisiert

Wie andere Nutzer Informationen über einen verbreiten:

  • wenn sie ein Foto von dir teilen
  • wenn man eine Nachricht eines anderen Nutzers erhält
  • wenn Andere deine Kontaktinformationen hochladen, importieren oder synchronisieren

Informationen die durch eine Zahlung über Facebook preisgegeben werden:

  • Zahlungsinformationen
  • Rechnungs-, Versand- und Kontaktinformationen
  • Konto- und Authentifizierungsinformationen

Geräteinformationen, die Facebook erhält:

  • Informationen von oder über die Computer, Handys oder andere Geräte, auf denen die Facebook-App installiert ist oder von denen aus die Webseite aufgerufen wird
  • Standortdaten des Geräts inklusive spezifischen geographischen Orten via GPS, Bluetooth oder WLAN-Verbindungen
  • das Betriebssystem, die Hardwareversion, Datei- und Softwarenamen und Typen
  • Batterie-und Signalstärke
  • Geräteidentifikatoren
  • den Namen des Internet- oder Mobilfunkanbieters
  • Sprache und Zeitzone
  • Handynummer und IP-Adresse

Informationen von Drittanbieterwebseiten und Apps, die Facebook benutzen:

  • Informationen über Apps und Webseiten, die man besucht
  • Benutzung von Facebook-Services auf den Webseiten und Apps
  • Informationen, die der Betreiber der Webseite oder der Entwickler Facebook liefert

Informationen von Partnern und Facebookunternehmen:

  • Informationen über den Nutzer
  • Aktivitäten außerhalb und auf Facebook
  • die Erfahrungen und Interaktionen des Nutzers mit dem Unternehmen

Apps von Drittanbietern:

  • erhalten Nutzerinformationen
  • mit einer Erlaubnis erhalten sie Informationen, die Freunde mit dem Nutzer geteilt haben
  • ein Facebook-Freund könnte eine App benutzen, die ohne dessen Wissen Zugang zu den Informationen des Nutzers erhält

Was man tun kann, um seine Privatsphäre zu schützen:

  • festlegen, wer das eigene Profil sehen darf
  • überprüfen, wie das Profil für eine bestimmte Nutzergruppe angezeigt wird
  • den Facebook-Privatsphärecheck durchführen
  • festlegen, was Apps von Drittanbietern für Daten nutzen dürfen

The Most Important Ways to Protect Your Privacy on Facebook

The Most Important Ways to Protect Your Privacy on Facebook

Deine Spende für digitale Freiheitsrechte

Wir berichten über aktuelle netzpolitische Entwicklungen, decken Skandale auf und stoßen Debatten an. Dabei sind wir vollkommen unabhängig. Denn unser Kampf für digitale Freiheitsrechte finanziert sich zu fast 100 Prozent aus den Spenden unserer Leser:innen.

11 Ergänzungen

  1. Die beste Privatsphäreeinstellungen für Facebook wäre, wenn man generell von dieser Datenkrake die Finger lässt. Mit den hier genannten „Einstellungen“ wird es mit dem Facebookdreck nicht besser!

  2. Das ist so süß – erst die ellenlange, ein ungutes Gefühl vermittelnde Liste mit einem nur groben Überblick der gesammelten und heimlich erstalkten Daten, dann diese vier Dinge, die man tun kann :) Sollte man denen zeigen, die beklagen, dass sie doch sicher seien weil sie nichts posten oder ihr Profil auf „privat“ gestellt häben.

    Facebook braucht man nicht! Whatsapp/Instagram eingeschlossen. Get a f***ing life!

  3. Und als nächstes: Vier tolle Tips, wie man am gelenkschonendsten von einem dreißigstöckigen Hochhaus springt.

    1. Tipp: Clickbait-Artikel einfach ignorieren. Wenn die nichtmehr geklickt werden löst sich das Problem von selbst. Genug andere Artikel sind ja vorhanden ;)

      1. Es gibt keine Clickbait-Artikel in einem spendenbasierten Geschäftsmodell. Nicht der Klick zählt, sondern die Spende. Und netzpolitik.org ist – Spenden finanziert – genau. Hakunamatata, hast du denn schon gespendet? :) Geht ganz einfach. Nur zu, trau dich.

        Es gibt tatsächlich Leser, die für netzpolitische Themen stehen, sich den Luxus auf Facebook zu verzichten aber nicht leisten können. Also: Danke für diesen Beitrag.

  4. Vielleicht ist das Nutzen von Facebook – wie so vieles im Leben – ein Kompromiss. Man bezahlt, in diesem Fall leider mit Daten, für eine großartige Plattform. Das ist aus vielen Gründen schlecht. Dieser Artikel klärt auf, was Facebook macht und gleichzeitig gegen was man etwas tun kann. Es bleiben dann natürlich noch Probleme über. Jeder muss dann für sich entscheiden, wie er damit umgeht. Netzpolitik muss das Problem doch nicht in einem Artikel lösen, das ist die Aufgabe eines jeden Einzelnen. Was Netzpolitik machen kann, ist aufklären und informieren. Und das haben Sie wie ich finde, sehr gut gemacht in diesem Artikel.

    1. Finde ich irgendwie auch. Aufklärung ist der 1. Schritt. Allerdings sollte man da deutlich mehr auf das enorme Profilbildungspotential hinweisen. Max Schrems‘ erklagtes Dossier bei Facebook umfasste 1222 A4-Seiten und eine ganze Menge Information wurde noch als „Geschäftsgeheimnis“ zurückgehalten:

      http://www.spiegel.de/netzwelt/web/facebook-kritiker-mein-gesicht-ist-nicht-deren-geschaeftsgeheimnis-a-789124.html

      Ganz offensichtlich ist es am Klügsten, gar keine korrekten Daten in die „Stasiakte zum Selberschreiben“ hineinzutun. Ob das nun bedeutet, die Finger davon zu lassen oder doch ein mit vorteilhafter, aber steriler Selbstdarstellung befülltes Profil zu behalten, ist dann die Sache des einzelnen Facebook-Opfers (ähem, „Nutzers“).

      1. Außerdem ist die Idee, irgendwelche Häkchen würden einem ‚Kontrolle‘ zurückgeben, mehr als lächerlich. Das gehört aber mal schnell korrigiert in der Grafik. Was man bekommt, ist eine Kontroll-Illusion. Die Entscheidung, auf welche Weise man zu Ad-Content oder Ad-Target verwurstet wird, liegt weiterhin allein bei Fakebook.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.