Einblicke in das Leben und Denken von Chelsea Manning

Die inhaftierte Whistleblowerin Chelsea Manning hat Amnesty International ein Interview gegeben, das der Guardian veröffentlicht hat.

CC BY 2.0 by Timothy Krause

Die inhaftierte Whistleblowerin Chelsea Manning hat Amnesty International ein Interview gegeben, das der Guardian veröffentlicht hat. Die ehemalige US-Soldatin sitzt wegen der Veröffentlichung geheimer Materialen über Kriegsverbrechen unter menschenunwürdigen Bedingungen in Militärhaft. Das „Collateral Murder“-Video, das den Beschuss von Journalisten und Kindern aus einem Hubschrauber in Bagdad zeigt, hatte zu weltweiten Diskussionen geführt.

Kritik an den harten Haftbedingungen wird von Menschenrechtsorganisationen seit Jahren vorgebracht. Manning, die auch als Guardian-Kolumnistin schreibt, gewährt in dem aktuellen Gespräch und auch im Rahmen eines Interviews für die Anthologie „Here I Stand“ von Amnesty International Einblicke in ihr Leben unter diesen Bedingungen:

Not long after I was first detained by the military, I was taken to a prison camp in Kuwait, where I essentially lived in a cage inside of a tent. I didn’t have any access to the outside world. I couldn’t make phone calls. I didn’t get any mail. I had very limited access to my lawyers. There was no television or radio or newspapers. I lost the sense of where in the world I was. The military had total control over every aspect of my life. They controlled what information I had access to. They controlled when I ate and slept. They even controlled when I went to the bathroom. After several weeks, I didn’t know how long I had been there or how much longer I was going to be staying. It’s an overwhelmingly terrifying feeling.

Die Bedingungen haben sich nach dem Urteil zwar etwas gelockert, so dass kein Kommunikationsverbot mehr besteht, doch wegen eines Selbstmordversuches droht ihr derzeit eine neuerliche Anklage, die in Isolationshaft münden kann. Darauf und auf die Tatsache, dass ihr weiterhin angemessene medizinische Behandlung verwehrt wird, weist die American Civil Liberties Union (ACLU) hin.

Öffentliche Aufmerksamkeit kann ihr helfen. Und wer ein paar Minuten Zeit hat, der kann ihr auch mit dem Schreiben eines Briefes eine Freude machen:

I love reading the mail that I get from all over the world. I love talking on the phone with people I care about. I always feel so much better when people send me their warm love and strong words of support.

Briefe gern auch cc an mich, falls es ein öffentlicher Brief werden soll.

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2 Ergänzungen

  1. Just like Edward Snowden, Chelsea Manning is a modern civil rights heroine and an inspiration for transparency and peace movement organizations worldwide. She should be treated as such instead of being incarcerated under such inhumane conditions.

    We urgently need whistleblower protection laws in the EU and the US.

    http://www.transparencyinternational.eu/2016/01/public-statement-new-whistleblowing-rules-in-the-european-parliament-fail-to-protect-staff/

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