Wikimedia Foundation präsentiert Public Policy Portal

screenshot-wikimedia-public-policyDie Wikimedia Foundation, die gemeinnützige Organisation hinter Wikipedia und ihren Schwesterprojekten, hat seit kurzem ein eigenes Portal für Public Policy, also für politische Anliegen. In der Vergangenheit hatten sich die US-Foundation genauso wie lokale Wikimedia Chapter immer wieder auch zu politischen Fragen rund um freies Wissen und Internet zu Wort gemeldet – sei es in Form eines Wikipedia-Blackouts als Protest gegen die US-Gesetzesinitiativen SOPA/PIPA oder mittels offenem Brief und Petition wie jüngst im Streit um Panoramafreiheit im EU-Urheberrecht. In Brüssel verfügt Wikimedia seit mittlerweile zwei Jahren mit Dimitar Dimitrov sogar über eine Art „ständige Vertretung“.

Gerade die genannten, erfolgreichen Proteste haben gezeigt, dass die Stimme von Wikimedia mit den vielen Wikipedianern im Rücken durchaus Gehör zu finden vermag. Gleichzeitig waren beides aber auch Beispiele für eher reaktive Ad-hoc-Proteste. Mit dem Public Policy Portal möchte Wikimedia jetzt offensichtlich verstärkt selbst politisch aktiv werden. Zum Start fokussiert Wikimedia fünf Themenfelder:

  • Zugang zu Wissen, der möglichst frei und umfassend sein soll.
  • Zensur im Netz, vor allem was staatliche Einschränkungen und Zensurmaßnahmen betrifft.
  • Urheberrecht, das reformiert werden soll um neue digitale Remixkultur zu ermöglichen.
  • Providerhaftung, die weiterhin beschränkt bleiben soll, sodass Betreiber von Plattformen für nutzergenerierte Inhalte (wie die Wikimedia) nicht jeden einzelnen Beitrag individuell und vorab auf Rechtmäßigkeit hin prüfen müssen.
  • Recht auf Privatsphäre, vor allem auch gegenüber staatlichen Überwachungsmaßnahmen.

Interessanterweise ist das Public Policy Portal kein Wiki sondern basiert auf WordPress; es gibt aber eine Wiki-Version des Portals, wo die Texte von der Community überarbeitet werden können.

Aus netzpolitischer Sicht kann es jedenfalls nur von Vorteil sein, wenn der schlafende Riese Wikimedia sich stärker und proaktiver in politische Prozesse einbringt – gerade auch weil Wikimedia zum allergrößten Teil spendenfinanziert und damit unabhängig ist.

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2 Ergänzungen

  1. Ja, finanziell unabhängig mag stimmen, aber durch die offene Struktur kann es leider verhältnismässig einfach unterwandert werden. Geschah ja schon oft genug aus rein finanziellem Interesse ¹. Wie soll es dann erst bei politischen Themen werden?

    1) http://heise.de/-2799006

  2. Sehr amüsant, wie hier und anderswo zu WIKIMEDIA stets der „erklärende“ Zusatz „die gemeinnützige Organisation hinter Wikipedia „ getextet wird. Aber spätestens seit den AMAZON – WIKIMEDIA Deal, sollte es selbst Ultra Naiven Netzblinden klar sein, dass Wikimedia die Vermarktungs Plattform der WIKIPEDIA, und von „ Gemeinnützig“ so weit weg ist wie die Erde zum Mars. Es wird mit den naiven Einsatz vieler, eine Menge hochbezahlter Menschen in US bezahlt, dorthin fließt ja auch das meiste Spendengeld in schwarzes Loch. Diese Summe findet sich gut versteckt als nicht näher aufgeschlüsselter Posten in den WIKIMEDIA Dt. Geschäftsberichten, die Ohnehin mehr die Illusion von Transparenz sind, statt einfach mal aufzulisten, was denn nun konkret mit der vielen Kohle, die nach US fließt, passiert . Das ist alles ist aber noch OK, wenn‘s darum geht eine Datensammlung zum „höchsten Berg der Welt“ oder sowas zu vermarkten. Kritisch ist jedoch das grundsätzliche strukturelle Desaster, die massiv politische Manipulation und Indoktrination ermöglicht. Da helfen die paar 100 Schreiber, die ab und an rausgeschmissen werden, nichts. Das System WIKIPEDIA täte gut daran, sich auf allgemeingültige Fragen zur Geografie etc. zu beschränken, aber das ist ja auch schlecht fürs Business. Schlecht fürs Business bzgl d. Deal mit AMAZON wäre es ja auch gewesen, wenn WIKIMEDIA Gelder für Ihren Deal mit AMAZON ( priorisierte Daten zur Verfügungstellung für AMAZON Produkte ….Netzneutralität hahaha) an Dritte hätte bezahlen, z.b Bilder die die schöpferische Leistung von Architekten darstellen müssen. Wo kämen wir dahin, wenn Menschen, die für Content sorgen, den WIKIMEDIA zu eigenen Nutzen vermarktet, auch noch entlohnt werden müssten………..Tzzzzzzzz . Die Schreiber sollten sich mal überlegen, wieso Sie genötigt sind, Ihre Wertschöpfung an Amis zu verschenken ( Creative commens in der Verschenkoption…hahaha, wie Naiv ist das eigentlich ), anstatt eine andere Variante zu nutzen, die zwar ein Verbreiten erlaubt, aber eine Beteiligung an der Kommerzialisierung durch Dritte ( z.b AMAZON ) vorsieht. Darum ging es z.b auch bei der Panorama Freiheit. Sowohl aktuell in Frankreich und Italien, als auch in den Vorschlag dazu der EU, geht / ging es NIE darum, Menschen zu untersagen, Gebäude zu fotografieren, und weitergehend zu verbeiten. Da ging geht es AUSSCHLISSLICH um die kommerzielle Drittnutzung, z.b durch AMAZON, wie aktuell im WIKIMADIA ( bezahlten ) Deal benutzt.

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