»Der Sender«: Mit Crowdfunding zum ersten genossenschaftlichen Sender Deutschlands [Update]

Heute Nachmittag hat ein fünfköpfiges Team, zu dem u.a. Philipp Banse, Jana Wuttke und Netzpolitik-Kollege Lorenz Matzat zählen, Pläne für den Start von „Der Sender“ bekanntgegeben. Ziel ist „eine gemeinschaftlich finanzierte, unabhängige Plattform für zukunftsweisenden Journalismus“ in Form des „ersten genossenschaftlichen Sender[s] in Deutschland.“ Crossmedial produziert und gesendet werden soll in bzw. aus Kreuzberg:

Das Schöne ist: Den Raum haben wir schon. Wir bauen unsere Kreuzberger Fabriketage zum Studio um und produzieren dort regelmäßige Sendungen zu Politik, Technik, Wissenschaft und Kultur.

Für Infrastruktur und die Kosten des ersten Jahres Sendebetriebs soll in Kürze eine Crowdfunding-Kampagne starten. Zuvor sollen eine Reihe von Fragen gemeinsam mit der potentiellen Community geklärt werden wie

Welche Themen, Leute oder Formate würdet Ihr gerne hören/sehen? Welche Feature wünscht Ihr Euch von der Webseite? Welche Sachen sind Euch unklar? Was fehlt?

Schön zu sehen, dass die wachsende Kritik an Projekten wie Krautreporter nicht dazu führt, die Idee von publikumsfinanziertem Online-Journalismus insgesamt zu beerdigen. Wer über den Start von „Der Sender“ am laufenden bleiben möchte, kann das u.a. via Twitter, Facebook und YouTube tun.

[Update, 16.01.2014]

In der ersten Version von mittlerweile veröffentlichten FAQs wird unter anderem angekündigt, dass die Inhalte – soweit möglich – unter der sehr offenen Creative Commons Namensnennungslizenz veröffentlicht werden sollen. Ziel ist damit scheinbar das vorzuhüpfen, was im öffentlich-rechtlichen Rundfunk bislang nur für einzelne Bereiche diskutiert wird, nämlich Creative Commons als Default.

4 Ergänzungen

  1. Hallo,
    ist doch ganz einfach:
    Berichtet kritisch hinterfragend aber auch objektiv über all die Themen,
    die unserer Regierung unangenehm sind bzw. von ihr verschwiegen werden.
    Viel Erfolg dabei!
    MfGr
    E.L. Watzenborn

  2. ach kinners, zukunftsweisender journalismus wäre ja schön, aber genau das ist es eben nicht, wenn man sich zwar bunt ausstaffiert, aber dennoch nur in eine richtung blickt wie das die krautreporter vorgemacht haben. die lücke ist dort, wo keine ideologischen filter noch so gut gemeinte anliegen verzerren, wo echte meinungsvielfalt herrscht, und vor allem völlig unterschiedliche sichtweisen aufeinandertreffen. leider merken wir es schon gar nicht mehr, wenn es nicht so ist. netzpolitik.org hält sich ja sicher auch für wahnsinnig vielfältig und ist doch nur ein wenig farbiger strauss eines bestimmten milieus. ob banse, wuttke und matzat das anders machen? schön wärs!

  3. Spart das Geld für die Technikausstattung und nutzt die Offenen Kanäle und andere Bürgermedien (Übersicht: http://www.bok.de). Dort kann jeder kostenfrei und selbstbestimmt sofort produzieren und veröffentlichen! Sinnvoll angelegte ca. 1,5% der GEZ-Gebühren!

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