Wie klären die Bundeswehr-Drohnen in der Ukraine eigentlich auf?

Das sogenannte "Mosaiking": Bilddaten werden wie Panoramabilder zu Mosaiken zusammengesetzt. Abb. 2: Das aus dem Datenstrom berechnete Mosaik bietet einen erheblich besseren Überblick als das Einzelbild
Das sogenannte „Mosaiking“: Bilddaten werden wie Panoramabilder zu Mosaiken zusammengesetzt. Abb. 2: Das aus dem Datenstrom berechnete Mosaik bietet einen erheblich besseren Überblick als das Einzelbild

Wie berichtet hat die Bundeswehr eine „Erkundungsmission“ in die Ukraine geschickt, um die Entsendung eigener Drohnen vorzubereiten. Geplant ist die Verlegung der Crash-Drohne LUNA („Luftgestütze Unbemannte Nahaufklärungs-Ausstattung“).

Die LUNA wird als „Motorsegler mit Verbrennungsmotor“ bezeichnet und hat einen Einsatzradius von rund 40 Kilometern. Sie wird von der Bundeswehr seit 13 Jahren genutzt. Bei einem Gesamtgewicht bis zu 40 Kilogramm kann das Gerät miniaturisierte Aufklärungs- und Überwachungstechnik befördern.

Das Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB) hat für die LUNA eine bildgebende Plattform entwickelt. Diese sogenannte „Automatisierte Bildauswertung am Beispiel UAV LUNA“ (ABUL) soll auch in anderem „Roboterfahrzeugen“ verbaut werden können. Es handelt sich um Verfahren der automatischen Bildauswertung, die auf Mustererkennung basieren. Das ISOB bewirbt das so:

  • Bewegtzielerkennung (Moving Target Indication – MTI):
    Bewegte Objekte werden trotz der Kamerabewegung erkannt und in der Darstellung hervorgehoben
  • Fahrzeugverfolgung (Vehicle Track­ing):
    Durch Mausklick im Bild markierte Fahrzeuge werden verfolgt und in der Darstellung hervorgehoben.
  • Verfolgung von ortsfesten Objekten:
    Verfolgung von interaktiv markierten Objekten aufgrund der Referenzie­rung des Bildes. D.h. markierte Bereiche können in der Sequenz zeitweise auch außerhalb des Sichtfeld wandern und bleiben aber trotzdem markiert.

Die „Integrationsplattform“ werde laut Fraunhofer „gegenwärtig mit sehr gutem Erfolg bei der Bundeswehr getestet“, weitere Verfahren könnten „einfach integriert werden“. Hierzu gehört die sogenannte „Objektidentifikation“, das ebenfalls vom IOSB unter dem Namen „RecceMan“ entwickelt und vermarktet wird. „Recce“ steht für das englische „reconnaissance“ und meint gewöhnlich die militärische „abbildende Aufklärung“.

Das IOSB hat auf seiner Webseite einige Bilder veröffentlicht, die das Verfahren von ABUL nachvollziehbar machen. Demnächst dann also nicht nur Afganistan, sondern auch über der Ukraine.

Das sogenannte "Mosaiking": Bilddaten werden wie Panoramabilder zu Mosaiken zusammengesetzt. Abb. 2: Das aus dem Datenstrom berechnete Mosaik bietet einen erheblich besseren Überblick als das Einzelbild
Das sogenannte „Mosaiking“: Bilddaten werden wie Panoramabilder zu Mosaiken zusammengesetzt.

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