Big Brother français: Französischer Auslandsgeheimdienst spioniert sämtliche französische Kommunikation aus

DGSE-logoDer französische Auslandsgeheimdienst sammelt die gesamte französische Kommunikation und speichert diese jahrelang. Das berichtet die Tageszeitung Le Monde. Zugriff auf die Daten haben dann auch andere Institutionen wie der Inlandsgeheimdienst und Zollbehörden.

Die französische Tageszeitung Le Monde berichtet heute über den Big Brother français. Google Translate funktioniert okay zum Lesen, wir haben die drei wichtigsten Absätze mal selbst übersetzt:

Die Zeitung „Le Monde“ ist in der Lage aufzudecken, dass der französische Auslandsnachrichtendienst Generaldirektion für Äußere Sicherheit (DGSE) systematisch elektromagnetische Signale von Computern und Handys in Frankreich sammelt, sowie Datenströme zwischen Franzosen und dem Ausland: die gesamte französische Kommunikation wird ausspioniert. Alle E-Mails, SMS, Telefongespräche, Facebook und Twitter werden über Jahre gespeichert.

Selbst wenn diese riesige Datenbank nur von der DGSE, die nur außerhalb der französischen Grenzen agiert, verwendet würde, wäre das ein Bruch des Gesetzes. Aber sechs weitere Nachrichtendienste, darunter der Inlandsgeheimdienst „Zentrale Direktion für Nachrichten im Inneren“ (DCRI), die Zollbehörden oder die Einrichtung zur Bekämpfung von Geldwäsche „Tracfin“, können regelmäßig die Daten, die sie interessieren, einsehen und auswerten. Alles völlig diskret und am Rande der Legalität ohne jede ernsthafte Kontrolle. Die Politik ist darüber genau informiert, verschweigt es aber der Öffentlichkeit.

Und weiter:

Aus diesen Metadaten können riesige Graphen erstellt werden, die über Jahre hinweg ein Beziehungsgeflecht digitaler Spuren der Bürger aufzeigen. Das Bild zeigt eine Art intimes Tagebuch des Einzelnen über seine Telefon- und Computernutzung. Im zweiten Schritt können die Geheimdienste, wenn sie eine interessante Gruppe identifiziert haben, weitere invasive Techniken wie das Abhören oder Beschattung verwenden.

Nochmal zusammengefasst: Die Dienste der USA und UK überwachen und speichern einen Großteil der internationalen Kommunikation. Mindestens Niederlande und Belgien haben Zugriff auf PRISM-Daten. Frankreich speichert sämtliche französische Kommunikation. Und Deutschland hat Zugriff auf den zentralen deutschen Internet-Knoten und zapft ebenfalls Unterseekabel an.

Wie immer: keine wirkliche Überraschung. Aber schön, das mal wieder zu belegen und in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.

7 Ergänzungen

  1. schön, das mal wieder zu belegen und in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.

    OK – now what?

      1. Das machen die doch schon seit Jahrzehnten! Viel interessanter ist die Frage wer uns einmal den Abd al-Fattah al-Sisi macht und ob wir das wollen, nachdem die Bürger bis dato nicht bereit sind die Realitäten anzuerkennen und eine Regierung einsetzen die erstmalig überhaupt in Erwägung zieht die Interessen des Volkes wahrzunehmen. So eine Regierung hatte die BRD ja leider noch nie. Würde mich freuen wenn jemand mal bereit wäre politisches #Neuland zu betreten.

        Le Marquis

  2. Ich habe schon drüber nachgedacht, dass Frankreich das macht.
    Es fehlen noch:
    Italien
    Spanien
    (Portugal)

  3. Was bis jetzt noch nie (auf jeden Fall weiß ich davon nichts) berichtet wurde- wie viele Rohstoffe und Energie wird durch dieses unnütze Geraffel eigentlich verballert? Uns erzählt man, dass man immer schön den Schalter an der Steckdosenleiste umknipsen soll weil Energie immer knapper wird…

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