ARD-Fakt: BND nutzt dieselbe Überwachungstechnologie wie PRISM (Update)

Laut Recherchen des ARD-Magazins FAKT

nutzt der Bundesnachrichtendienst „die Technik, auf der das US-Spähprogramm PRISM beruht und ist in ihrem Besitz“. Diese soll unter von dem US-Überwachungstechnik-Anbieter Narus über eine Tarnfirma des Bundesnachrichtendienstes, der „Gesellschaft für technische Sonderlösungen“, gekauft worden sein. Unklar ist, auf welche Plattformen und Kommunikationsnetze der Bundesnachrichtendienst mit der Überwachungstechnologie zugreifen kann.

Update: Die Firma Polygon beschwerte sich, dass FAKT nicht sauber recherchiert habe und bat uns, einen anderen Text zu bringen, da auch FAKT den eigenen Text geändert habe. Also hier ist der neue Text:

„Neben der Narus Technik verfügt der BND nach FAKT-Informationen auch über eine Datenbanktechnologie der Firma Polygon. Der Bundesnachrichtendienst kann sie nutzen, um eine unbegrenzte Menge an gespeicherten Daten zu analysieren und auszuwerten. Den Einsatz der Technologie hat der BND 2011 öffentlich eingeräumt und das, obwohl er niemals im Besitz der Nutzungsrechte war. Annette Brückner, die Entwicklerin der Polygon-Technik, erklärte FAKT gegenüber: „Polygon wurde niemals für Überwachungszwecke entwickelt oder verkauft, sondern wurde vom BND mit kriminellen Mitteln erworben.“

FAKT stellt die Frage, wieso die Bundesregierung von PRISM nichts wissen will, wo doch der Bundesnachrichtendienst dieselbe Technologie einsetze:

Sie versetzt den Bundesnachrichtendienst in die Lage, die Kommunikation ganzer Länder zu überwachen. Ob und in welchem Umfang der BND diese Technik einsetzt, ist derzeit völlig unklar.

Hier ist der Beitrag:

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Update: Thomas Stadler nennt weitere Hintergründe über den BND und die Technologie namens Polygon:

Sollte der BND die Technologie aktuell noch nutzen, dann hätter er sowohl die Bundesregierung als auch den Bundestag belogen und würde zudem gegen die Schutzrechte des Herstellers verstoßen. Das würde man in Pullach dann aber kaum einräumen.

24 Ergänzungen

    1. Wobei der BND ja unzufrieden zu sein scheint, weil er angeblich nur bis zu 5% ausgewertet bekommt und daher mehr Geld möchte.

  1. Wie soll man sagen: Jeder dieser Nachrichten beweist mir nur eins: Es ist egal.

    Wenn jedes Land täglich Zehntausende TB an Daten sammelt reichen auch 10 Millionen Algorythmen nicht aus um halbwegs eine interessante Information herauszufiltern. Finde die Nähnadel in einem Heuhaufen der Größe der Welt. Denn genau das ist es.

    Und wenn jeder verdächtig ist, ist keiner mehr verdächtig.
    Daher mache ich mir keine Sorgen. Nach dem was offiziell und inoffiziell bekannt ist, wissen die weder was sie suchen noch warum sie es suchen und für wen sie es suchen. Anders gesagt: Sie suchen nicht, sie speichern nur.

    1. Wenn das so einfach wäre, gäbe es auch keine Navigationsgeräte… Algorithmen machen vieles möglich, wenn man schlaue Leute hat.

    2. Leider grundlegend falsch. Durch das ewige Speichern sämtlicher inhalte und verbindungsdaten ist per knopfdruck über eingabemasken sofort feststellbar wer im zeitraum X ( 5 tage 1 monat- 1 jahr) sich mit bestimmten themen auseinandergesetzt hat. In welchen netzwerken er Infos zieht, infos gibt, nach was er sucht, was er ist, was er für hobbys hat, wer in seiner verwandschaft ist. Dieses wissen kann und wird verwendet, um nicht nur passiv daten zu sammeln, sondern um abwehrmassnahmen zu planen, und das einsetzen von trollen ist da smindeste….

    1. @ René P.
      Er hat das Wort „trap doors“ (Falltüren) genutzt. Auch bekannt als „back door“. Schaust Du hier
      Ich habe es, aufgrund seines grottenschlechten Englisch, auch erst beim zweiten hören verstanden.

      Gruß, Traurig

  2. Ich sehe nicht die Neuigkeit. Nicht die Technologie ist entscheidend, sondern, was man damit macht. Ich kann Verdächtige nach Richterbeschluss vollständig überwachen oder anlasslos alle Bürger unter Generalverdacht stellen. Auch 2013 gilt der Satz: der Unterschied zwischen Diktatur und Demokratie ist nur eine Konfigurationsdatei.

    Ralph Lange

  3. Bahahaaaa, oh Mann… wie blöd nur, dass sich zwischenzeitlich herausgestellt hatte, dass der Redakteur von Fakt die Bahauptung nur erfunden hat, dass der ehem. GF dieser Gesellschaft NACH dem Interview gesagt haben soll, dass Narus and den BND ging und auch, dass diese Firma eine Tarnfirma war. Ich fasse mir an den Kopf. Sendung Fakt ist und bleibt der Sender der „Bildleser“ und Bildungsfremden, Hauptsache konsumieren und ja nicht denken und nachfragen…. Wie peinlich ist dass denn… Lachnummer.

  4. Ramone, Du hast leider so Recht. Die Medien „geilen“ sich so sehr am Thema auf, dass diese ungeprüft jeden Strohhalm greifen und dabei auch nicht vor fragw¨rdigen Konstrukten und der Verbreitung von Märchen zurückschrecken.

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