Web2forDev – Wissensmanagement und Advocacy (2)

Web2ForDevPanel

Weitere Anwendungen von Web 2.0 Tools für Entwicklung wurden auf der Web2forDev Konferenz vor allem in den Bereichen
* Wissensmanagement in der Wissenschaft und
* Advocacy grosser im Entwicklungsbereich tätiger Organisationen
vorgestellt. Viele der hier vorgestellten Beispiele kamen aus Europa und Nordamerika, mit Fokus auf / Nutzen für Landwirtschaft, Umweltschutz und ländliche Entwicklung in sogenannten Entwicklungsländern.

Im Bereich Wissenschaft ging es vielfach um Fragen, die nicht unbedingt spezifisch für die Themen ländlicher Entwicklung sind, wie die Nutzung von Social Bookmarking im Rahmen des Wissensmanagements.

Ismael Pena Lopez, der viele einzelne Vorträge der Konferenz mitgebloggt hat, stellte Personal Research Portals als eine Lösung vor, um Forschungsarbeiten aus Entwicklungsländern zu mehr Sichtbarkeit und Bedeutung zu verhelfen. Über institutionelle Open Access Datenbanken hinaus könne sich so der einzelne Wissenschaftler mit seinem persönlichen Netzwerk zu bestimmten Themen präsentieren und positionieren.

Die Einbeziehung lokalen informellen landwirtschaftlichen Wissens in die weltweit dokumentierte Wissensbasis und die wissenschaftliche Arbeit ist ein Anliegen des DEAL Projektes des Indian Institute of Technology Kanpur.

Armelle Arrou von der UNESCO stellte deren Open Training Platform vor, auf der offen lizensierte Trainingsmaterialien zentral verfügbar gemacht werden.

Viele berichteten über die interessante Präsentation von Michael Saunby vom UK Met Office über Climate Change Mashups, die ich selbst leider verpasst habe.

Von den Berichten der grösseren Entwicklungs-Organisationen über ihre Web 2.0 Nutzungen fand ich die von Oxfam am interessantesten. Oxfam hat auf verschiedenen Portalen versucht, neue Interessenten für ihre Arbeit zu gewinnen und war dabei wohl recht erfolgreich. OxJam ist ein UK-weites Musikfestival, bei dem Oxfam zur Organisation von Konzerten überall im Land zugunsten von ihrer Projekte aufgerufen hat (Die Konzerte finden jetzt, im Oktober 07, statt). Zur Vernetzung und Veröffentlichung der Konzerte ging Oxfam virtuell zu den Musikern – zu MySpace, wo auch alle einzelnen Konzert-Events ihr eigenes Profil haben. Für die „Make Trade Fair“ Kampagne gewann Oxfam erfolgreich tausende von Unterstützern mit Hilfe von Videos auf YouTube für die Anliegen äthiopischer Kaffeebauern gegenüber Starbucks. Die meisten Besucher hat Oxfam nicht auf der Organisations-Website, sondern auf ihrem Facebook Profil.

Weitere Berichte über einzelne Vorträge sowie allgemeine Konferenz-Resumes finden sich z.B. auf dem Web2forDev Blog, auf dem Blog von GTZ-Web2forDev-Mitorganisator Christian Kreutz und bei ICTlogy.
Theoretisch sind die Präsentationen auch online verfügbar, allerdings nicht für mich, da ich als Linux-Nutzerin den dafür erforderlichen Internet-Explorer nicht besitze. Ich hoffe, dass die Organisatoren beim nächsten Event – gerade zu einem solchen Thema und mit einer Zielgruppe die sich vielfach keine teuren Lizenzen leisten kann – niemanden mehr von der Nutzung digitaler Ressourcen ausschliessen werden.

Ansonsten – danke an die Organisatoren und Referenten – Es war eine gute Gelegenheit, sich einen breiten Überblick zu verschaffen und viele neue Kontakte zu knüpfen.

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