P2P-Klagewellen: Das ist ein starkes Stück

SpiegelTV hatte einen Bericht über die Verfolgung von Tauschbörsennutzer: Illegale Downloads: Die Kinderzimmer- Fahnder der Musikindustrie. Interviewt wird auch Staatsanwalt Wiedemann. Der findet es „ein starkes Stück“, dass unmengen Steuergelder durch die Abmahnwelle der Musikindustrie verschwendet werden, um diese bei ihren zivilrechtlichen Klagen zu unterstützen. Seit Sommer werden die Anschlussinhaber in seiner Staatsanwaltschaft nicht mehr von der Musikindutsrie angefragt. Denn seit Anfang des Jahres landeten über 600 Fälle unbeabeitet im Aktenschrank. Ist sehenswert, aber leider nicht einbindbar.

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2 Ergänzungen

  1. Ja diese Klagewellen können in der Tat als Justizbehinderung und Geldverschwendung angesehen werden. Die Musikindustrie sieht sich natürlich als von allen verratene Minderheit, die auch bezüglich ihrer Verkaufsstrategien geschützt werden muss. Nun, natürlich ist es nicht in Ordnung, dass die Konsumenten Medien kostenlos beziehen und dann unter sich beschließen, dass eine Bezahlung an die Produzenten unnötig ist. Sie können das wohl kaum beurteilen, denn sie sind nicht die Geschädigten. Andererseits ist es nicht unbedingt einzusehen, mit welchen Mitteln die Musikindustrie ihr Monopol wiederaufbauen möchte, um damit an das Geld der musikkonsumierenden Masse zu gelangen. Als man CDs noch brauchte, um die Musik abspielen zu können, da hatte man eben kaum andere Möglichkeiten als die hohen Preise zu bezahlen. Jetzt aber, wo MP3 Spieler und Filesharing hand in hand arbeiten, ist es fast unmöglich, einen Zustand wie in vergangenen Zeiten zu erreichen. Dass deswegen immer härtere Maßnahmen ergriffen werden müssen, um dies doch zu erreichen, ist deshalb zum Glück auch nicht allgemein akzeptiert. Dass intellektuelle Arbeit entlohnt werden soll ist klar, aber dass die Monopole uns erst anteasen und dann die Preise festlegen ist nicht für jeden die zweifelsfrei beste Lösung.

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