Je weniger überraschend die Erkenntnisse einer Studie, desto wichtiger kann es sein, auf sie hinzuweisen: die OpenNet-Initative (mit neuer Webseite, “the first ONI Woodstock, without the drugs”) verzeichnet eine „deutliche Zunahme“ der Zensur von Online-Inhalten, von der Sperrung ganzer Webseiten bis zur gezielten Filterung. In der letzten Zeit hatte auch dieses Blog von mehreren Fällen berichtet, und auf ein Podcast-Interview aufmerksam gemacht. Die Daten wurden traditionell offline auf einer Konferenz in Oxford (England) präsentiert. In 25 der 41 untersuchten Länder wurde dabei Online-Zensur festgestellt. Die ausführlichen Ergebnisse werden im November als Buch erscheinen. Im März hieß es dazu:
Zehn Länder, darunter China, Iran, Tunesien, Burma oder Usbekistan, bezeichnet Deibert als dauerhafte Zensierer. Es häufen sich jedoch auch die Sperrungen ganzer Angebote wie Bloganbieter (beispielsweise LiveJournal in China) oder YouTube in der Türkei. Die Genauigkeit, unerwünschte Inhalte zu erkennen und unzugänglich zu machen, sei auch durch kommerzielle Produkte verstärkt worden, mit denen sich Inhalte in der jeweils lokalen Sprache durch Erkennung bestimmter Begriffe identifizieren lassen: „Früher hat eine Regierung beispielsweise CNN geblockt. Jetzt aber geht es gegen Blogs in Farsi, Chinesisch oder Arabisch, während die westlichen Medien relativ zugänglich bleiben. Es sind die lokalen Themen, die kontrolliert werden sollen. Die Menschen vor Ort lesen die Artikel auf der Website von CNN eher nicht.“
Zusammengefasste Information gibt es auch in den Länderprofilen und kategorisierten interaktiven Karten.
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