Bequemlichkeit kommt oft vor Privatsphäre

Das Institut für Technikfolgen-Abschätzung [ITA] der Österreichischen Akademie der Wissenschaften kommt zwiemal bei der Futurezone vor. Einmal geht es um ihr Forschungsprojekt zum Datenschutz: Bequemlichkeit kommt oft vor Privatsphäre.

Obwohl vielen Nutzern bekannt ist, wie viele persönliche Informationen sie im Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologien offen legen, kann von ihnen nicht erwartet werden, dass sie die langfristigen Folgen ermessen können.
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Die Technikfolgenabschätzer sind überzeugt, dass viele Probleme im Zusammenhang mit Privacy vermieden werden könnten. Dazu müssten die Anliegen des Datenschutzes frühzeitig, d. h. bereits bei der Konzeption und Entwicklung elektronischer Angebote, berücksichtigt werden. Eine obligatorische Privacy-Folgenabschätzung könnte hierzu beitragen.

Im Gespräch mit ORF.at erklärt Walter Peissl, stv. Direktor des heimischen Instituts für Technikfolgen-Abschätzung [ITA], die Problematik in der Aufklärung der Nutzer: Mehr Sensibilisierung für den Datenschutz.

Man müsse die Konsumenten nicht nur darauf hinweisen, dass es Datenschutz gibt, sondern auch erläutern, warum dieser wichtig sei. „Freiheit bedeutet, autonom zu handeln“, so Peissl. „Wenn ich ständig daran denke, eventuell überwacht zu werden, dann verhalte ich mich irgendwann so, wie es sich die anderen von mir erwarten.“
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Auf die Frage, ob es nicht ein Widerspruch sei, die Politik in Zeiten von Überwachungsmaßnahmen wie der Data-Retention zur Mithilfe aufzufordern, sagt Peissl: „Data-öRetention ist ein Sündenfall par excellence. Was vorher verboten war, ist jetzt Vorschrift. Das widerspricht den Prinzipien des Datenschutzs.“

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