In der Technology Review erklärt Torsten J. Gerpott die Debatte rund um die Deutsche Telekom und den Ausbau des VDSL-Netzes: Ein Stellvertretergefecht.
Sowohl die DT als auch die alternativen Carrier spielen in der VDSL-Debatte jedoch mit verdeckten Karten. Der DT geht es weniger um Innovationsschutz. Sie nutzt den VDSL-Ausbau als Vehikel, um aus ihrer Sicht überzogene Eingriffspotenziale der Bundesnetzagentur in eigene Entscheidungen abzubauen. Und die DT-Wettbewerber fürchten sich weniger vor einem VDSL-Nachfrageboom, von dem sie ausgeschlossen sind. Sie treibt mehr die Sorge um, dass das Konzept der Regulierung marktbeherrschender TK-Anbieter als notwendige Voraussetzung für die Entstehung von Wettbewerb in Deutschland generell zu Grabe getragen werden könnte.
Der von der Deutschen Telekom geplante Netzwerkupgrade, Glasfaser naeher zum Kunden zu bringen, ist wichtig, aber nicht konsequent. Richtig spannend wird es erst mit Fibre To The Home, was in diversen anderen Laendern schon Realitaet ist.
Das Ziel, die Wettbewerber vom Netzwerkupgrade mittels Gesetzesupgrades auszuschliessen, ist eine Frechheit. Ich kann nur hoffen fuer den deutschen Konsumenten, dass sich die Bundesregierung nicht von der Deutsche Telekom von der so wichtigen Open Networks Policy abbringen laesst.
Und ich hoffe auch fuer den deutschen Konsumenten, dass die Frequenzpolitik sehr schnell Mobile WiMax auf den Weg bringt, damit die Telekom auch richtige Konkurrenz aus der Luft bekommt.
Ueberhaupt sollte die Bundesnetzagentur die Eigentuemer aller drahtgebundener und drahtloser Netze verpflichten, diese fuer Reseller zu oeffnen. Nur so sinken die Preise und steigt die Nutzung des Internets, was gut fuer Deutschland ist. Darum geht es doch, wenn man ueber Innovationen spricht, oder?