Contentindustrie hat schon wieder einen schwarzen Hut

Die Sache mit dem Sony Rootkit ist ja allen noch in lebhafter Erinnerung. Das war der erste große Fall, wo die Contentindustrie sich Methoden bedient hat, die sonst nur von Black-Hat-Hackern (vulgo: Crackern) benutzt werden und allen Kriterien für Malware entsprachen. Nun ist wieder eine Sache aufgeflogen: Die Motion Picture Association of America (MPAA) hat offenbar einen Cracker angeheuert, um interne Informationen von Torrentspy zu stehlen. Darunter waren laut CNet

„a spreadsheet containing Torrentspy income and expenses from January to June of 2005, copies of private e-mails between Torrentspy employees, detailed information on the company’s servers, and billing information“

Die Muttergesellschaft von Torrentspy, Valence Media, hat eine Klage gegen die MPAA eingereicht, nachdem der Mensch offenbar ein schlechtes Gewissen bekam und sie kontaktiert hat.

Update: Habe gerade erst gesehen, dass es in den USA vorgestern einen endgültigen Vergleich im Sony-Rootkit-Fall gab. Geschädigte Kunden (also alle Käufer von SonyBMG-CDs nach dem 1.8.2003) haben Anspruch auf u.a. „saubere“ CDs, Downloads der CD und eine zusätzliche Zahlung (eine Art Schmerzensgeld) von Sony.

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Eine Ergänzung

  1. Pff – Recht haben und Recht kriegen. Sony kommt mal wieder mit nem blauen Auge davon, aber wenn es den kleinen Buerger betrifft, dann werden Exempel statuiert.

    Zwar etwas polemisch der Kommentar, aber das Gefuehl hat man zumindest…

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