Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, hat sich in einer Stellungnahme an das Bundesjustizministerium wieder mal für eine Schutzfristverlängerung beim Urheberrecht ausgesprochen. Er sieht darin „einen positiven Weg zur Verbesserung der sozialen Lage der ausübenden Künstler und hier besonders der namentlich nicht genannten Studiomusiker.”
Till Kreutzer erklärt im iRights-Blog, dass diese Argumentation Unsinn ist: Kulturrat bekräftigt Forderung nach Schutzfristverlängerung.
Wie wir bereits mehrfach berichtet haben, ist diese Argumentation äußerst umstritten und wird von wohl allen namhaften Wissenschaftlern bestritten. Vor allem das Argument, man müsse die Studiomusiker schützen, trägt nicht. Denn Studiomusiker übertragen in der Regel all ihre Rechte gegen ein einmaliges Honorar auf den Produzenten (”total buy-out”). Egal also, ob die Schutzdauer für ihre Leistungen 10 Minuten, 50, 95 oder 500 Jahre andauert – die Studiomusiker profitieren davon ebensowenig, wie ihnen durch kurze Schutzfristen Nachteile entstehen.
boah… wenn ich sowas lese, könnt ich an die Decke gehn!
Wie kann es nur sein, dass ein paar kleine Wichte in einer Randbranche, mit wenigen Zeilen, jeden Politiker – egal wie mächtig – von ihrer Position überzeugen können?
Gibts denn in der Politik niemanden mehr der noch selber denkt? Oder zumindest fähige Leute in seiner Umgebung, die das wenigstens übernehmen und ihn dann kompetent beraten?!
Wenn man sieht, mit wie wenig Lobby-Aufwand, hier eine kleine Branche weltweit Gesetzgebung und Strafrecht beeinflußen, verlier ich jeden Glauben an „anständige Korruption und Lobbyismus“, wo man noch wenigstens einiges latzen musste. Heute sind provinzielle Polit-Größen schon mit einer Einladung zu einem Yacht-Urlaub zu kaufen…..
Was waren das für Zeiten früher – wo man einem Jürgen Emig, noch 70.000 € für eine Sportübertragung zahlen musste. (und nochmal 30.000 € an den HR)
Heute reichen 55 Cents und ein bisschen Papier und Toner…..traurig….
Eigentlich st es ja noch viel frustrierender. Die Politiker muss man nicht bestechen, denen braucht man nur zu erzählen, dass die Kultur (vermeintlich) stirbt und dann machen die alles gewünschte.