Es war ein lauen Tag im September. Wir gingen zusammen Mittagessen – in diesem einen Laden mit der besten Terrasse in der Nähe und dem charakterstärksten Service. Es war einer dieser Tage, die sie sich seit Jahren wiederholen. Viel zu früh oder viel zu spät? Wir sprachen darüber, wie wir das Jahresende gestalten wollen.
Das Jahresende ist am aufregendsten, am anstregendsten, am schönsten. Zum Jahresende erhalten wir gut ein Viertel aller jährlichen Spenden. Wir haben keine Abteilung für Fundraising oder Kampagnen. Stattdessen sitzen wir zusammen und alle werfen in den Raum, wie wir in diesem Jahr unsere Kampagne gestalten könnten, um die Aufmerksamkeit darauf zu lenken, dass wir spendenfinanziert sind.
Von der Idee zum ersten Post
Ideen werden mutig vorgebracht, verworfen oder mit Begeisterung aufgenommen, Hüte werden verteilt. Dieser Moment führt auch immer zu leichter Panik, denn jede noch so kleine Kampagne ist mit viel Aufwand verbunden und wird von uns allen neben unserer regulären Arbeit gestemmt. Insbesondere unser Ole hat dann alle Hände voll zu tun. Aber auch alle anderen sind mit Herzblut dabei.
Unser Spendenziel ist in diesem Jahr hoch. Eine Million soll insgesamt zusammenkommen. Hundertausende Euros fehlen noch. Warum wir denken, dass netzpolitik.org in der Medienlandschaft den Unterschied macht, der diese Summe wert ist, könnt ihr in unserem diesjährigen Spendenaufruf #1MillionForDigitalRights nachlesen.
In den nächsten Tagen und Wochen werden noch einige Leckerbissen hinzukommen, darunter der „utopische Adventskalender“. Wir hoffen, ihr habt Freude daran. Wir freuen uns auf jeden Fall sehr, dass wir neben all den oft eher unschönen netzpolitischen Entwicklungen, über die wir berichten, zum Jahresende auch einmal all die schönen Sachen präsentieren können. Denn es gibt sie – die schönen Seiten der Netzpolitik.
Die harten Zahlen
Der September war ein sehr guter Monat. Wir sind nicht nur in unserer Organisationsentwicklung vorangekommen, sondern haben ein monatliches Spendenziel erreicht, auf das wir hinarbeiten. Die Spenden sind 33 Prozent höher als im Vorjahresmonat. 64.121 Euro sind ein Spenden-Ergebnis, das wir auch in den nächsten Monaten anstreben. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es aber bei diesem Ergebnis: Der Anstieg setzt sich nicht nur aus vielen kleinen, neuen Spenden zusammen, sondern auch aus einer großen Spende in Höhe von 8.000 Euro, die von einer Stiftung kam.
Traurig sind wir darüber nicht, denn in den letzten Jahren gab es immer wieder größere Spenden. Selbst diese größere Summe abgezogen, können wir aber feststellen, dass das Augusttief erst einmal überwunden ist und die Spenden sich gut entwickeln. Das setzt sich im Oktober 2021 auch fort. Wir freuen uns sehr darüber, dass die Kraft, die wir in netzpolitik.org e. V. stecken, nicht unbemerkt bleibt und wir unsere Rolle im Kampf um digitale Freiheitsrechte gut ausfüllen. Im neunten Monat des Jahres sind damit 50 Prozent des Jahresspendenziels von einer Million erreicht.
Es ist noch ein gutes Stück bis zum Jahresende, aber rund ein Viertel bis ein Drittel der Jahresspendeneinnahmen erreichen uns im Dezember. Es ist also machbar.
Den gesamten Einnahmen in Höhe von 64.788 Euro standen Ausgaben in Höhe von 82.269 Euro gegenüber. Darunter wenig Überraschendes: 4.565 Euro Miete für die Büros in Berlin und Brüssel, 1.624 Euro für Server/Infrastruktur, 61.566 Euro für das gesamte Team. Im September arbeiteten bereits zwei von drei Neuen bei uns, weswegen die Personalkosten im Vergleich zum August gestiegen sind. Ein wiederkehrender Posten der letzten Monate sind die „Beratungskosten“. Wie in vergangenen Transparenzberichten erwähnt, sind wir gerade mitten in einer Organisationsentwicklung, die uns große Schritte nach vorne bringen soll. Vieles ist bei uns über Jahre gewachsen und die Perspektive von außen hilft unwahrscheinlich, das Gewachsene in Form zu bringen. Wenn der Prozess abgeschlossen ist, werden wir euch auf jeden Fall noch einmal detaillierter berichten, was das bedeutet.
Eine größere Ausgabe, die im September fällig wurde, war die Umsatzsteuer für 2019, die mit 4.933 Euro zu Buche schlug. Insgesamt ergibt sich eine Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 17.481 Euro im September. Wir visieren im Durchschnitt eine maximale Differenz von 15.000 Euro pro Monat ein, weil wir diese Differenz auf das Jahr gerechnet durch die Dezemberspenden wieder ausgleichen können. Da wir über die letzten Jahre Rücklagen gebildet haben, können wir aber auch größere Differenzen erst einmal stemmen. Mittelfristig müssen wir es aber schaffen, eine bestimmte Grenze nicht zu überschreiten.
Zum Glück ist eure Unterstützung ungebrochen. Mit dem Ausbau unserer Berichterstattung erreichen wir immer mehr Menschen, die gut finden, was wir tun. Das ist mit Sicherheit der größte Ansporn – und den Rest kriegen wir schon geregelt. Die Finanzplanung einer spendenfinanzierten Organisation ist immer spannend – gerade weil der Großteil am Jahresende passiert. In diesem Jahr haben wir uns zum Jahresende vorgenommen, genau diesen Optismus durch viele kleine Aktionen zu zeigen. Ab Dezember geht es los. Bis dahin vielen, vielen Dank für eure stabile Unterstützung!
Danke für Eure Unterstützung!
Wenn ihr uns unterstützen wollt, findet ihr hier alle Möglichkeiten. Am besten ist ein Dauerauftrag. Er ermöglicht uns, langfristig zu planen:
Inhaber: netzpolitik.org e. V.
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Zweck: Spende netzpolitik.org
Wir freuen uns auch über Spenden via Bitcoin oder Paypal.
Wir sind glücklich, die besten Unterstützerinnen und Unterstützer zu haben.
Unseren Transparenzbericht aus dem August findet ihr hier.
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