Was vom Tage übrig bliebFreie Software, freie Wahlen und freie Whistleblower

Niederlande und Ulm setzen auf freie Software. Wirtschaftsminister Altmaier sabotiert den Schutz von Whistleblowern. Und elektronische Wahlen sind auch zu Corona-Zeiten keine gute Idee. Die besten Reste des Tages.

Blauer Himmel ohne Wolken
Wieder blauer Himmel: ausbleibender Regen und die Klimakrise sind momentan leider kaum Thema.

Eine Stadtverwaltung lernt mobiles Arbeiten, Teil 3. BigBlueButton in groß (Geschäftsstelle digitale Agenda, Stadt Ulm)

In der vergangenen Woche berichtet Stefan Kaufmann im Interview mit netzpolitik.org, dass die Stadt Ulm technische Infrastruktur aufbaut, über die Schulen in der Corona-Krise Videokonferenzen mit dem quelloffenen Tool BigBlueButton abhalten können. In einem neuen Blogbeitrag gewähren Kaufmann und Kolleg:innen jetzt Einblicke in ihr genaues technisches Vorgehen – Nachahmen ist ausdrücklich erwünscht.

Netherlands commits to Free Software by default (Free Software Foundation)

Das niederländische Innenministerium kündet an, bei zukünftigen Entscheidungen über nutzende Software grundsätzlich auf freie Lösungen setzen zu wollen. Das gilt für den Einkauf sowie die eigene Entwicklung neuer Anwendungen.

Edit Policy: Wirtschaftsminister sabotiert Whistleblowerschutz (Heise)

Die EU-Richtlinie zum Schutz von Whistleblowern muss in deutsches Recht übertragen werden. Doch das Bundeswirtschaftsministerium setzt alles daran, den Vorstoß des Justizministeriums zu sabotieren: Statt eines einheitlichen Gesetzes, das auch jene Rechtsbereiche abdeckt, in denen die EU-Richtlinie nicht gilt, scheint Altmaier eine Minimallösung zu bevorzugen – doch diese böte keinen wirksamen Schutz für Whistleblower.

Elektronische Wahlen sind selbst in Zeiten von Corona eine gefährliche Idee (Der Standard)

Elektronische Wahlen in Corona-Zeiten machen einen zentralen demokratischen Prozess möglich, ohne dabei die Gesundheit der Bürger:innen zu gefährden – und doch gibt es gute Gründe, auch weiterhin auf die dezentrale und analoge Umsetzung zu pochen. Denn Manipulationen einer digitalen Wahl sind nicht nur einfacher, sie lassen sich zudem nur schwer nachweisen – und können so das Vertrauen in die Ergebnisse gefährden.

Jeden Tag bleiben im Chat der Redaktion zahlreiche Links und Themen liegen. Doch die sind viel zu spannend, um sie nicht zu teilen. Deswegen gibt es jetzt die Rubrik „Was vom Tage übrig blieb“, in der die Redakteurinnen und Redakteure gemeinschaftlich solche Links kuratieren und sie unter der Woche um 18 Uhr samt einem aktuellen Ausblick aus unserem Büro veröffentlichen. Wir freuen uns über weitere spannende Links und kurze Beschreibungen der verlinkten Inhalte, die ihr unter dieser Sammlung ergänzen könnt.

Deine Spende für digitale Freiheitsrechte

Wir berichten über aktuelle netzpolitische Entwicklungen, decken Skandale auf und stoßen Debatten an. Dabei sind wir vollkommen unabhängig. Denn unser Kampf für digitale Freiheitsrechte finanziert sich zu fast 100 Prozent aus den Spenden unserer Leser:innen.

Eine Ergänzung

  1. „…freie Whistleblower“
    was für eine wunderschöne Überschrift, – das nächste Mal finde ich darunter doch bestimmt eine grandiose Nachricht, z.B. dass Ihr Chelsea Manning auf die re:publica schaltet am 7. Mai (?),
    – nicht wieder das Gegenteil von dieser Überschrift ( kann ich noch etwas tun, um Annegret Falter nach vorn zu bringen mit ihrem offenen Brief an diesen Wirtschaftsminister, der unsere Korruptionsbekämpfung / Fehler-Korrektur bekämpft ?
    https://www.whistleblower-net.de/online-magazin/2020/04/24/offener-brief-an-bundeswirtschaftsminister-peter-altmaier/ ).
    Edward Snowden beantragt noch 3 Jahre in Russland,
    Assange hängt noch bis November in Belmarsh fest,
    verdammt, die ungerechte Realität ist eigentlich nicht zu ertragen!

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.