NPP156: Barbara Wimmer und Jan-Peter Kleinhans über das Internet der ungesicherten Dinge

Das Internet of Things hat längst seinen Spitznamen weg: „Internet of Shit“. Denn wenig ist so schlecht gesichert, wie die Webcams, Router, Vibratoren und all die anderen vermeintlich smarten Geräte, die derzeit in viele Wohnungen einziehen. Im Netzpolitik-Podcast sprechen die IT-Journalistin Barbara Wimmer und der Politikberater Jan-Peter Kleinhans darüber, wie man das ändern könnte.

Router mit leuchtenden LEDs
Sieht harmlos aus, kann aber als Teil eines Bot-Netzes viel Schaden anrichten: der gemeine Router. – Gemeinfrei-ähnlich freigegeben durch unsplash.com Misha Feshchak

Kühlschränke, die Spam verschicken. Autos, deren Bremsen aus der Ferne manipuliert werden. Spielzeug, das Kinder abhört. Diese Szenarien stammen nicht aus einem dystopischen Roman, sondern haben sich in den vergangenen Jahren genau so zugetragen. Denn während ein Gerät nach dem anderen mit dem Internet verbunden wird, von der Kaffeemaschine bis zum Vibrator, scheinen die Hersteller*innen eine Frage besonders selten zu stellen: wozu eigentlich?

Im Podcast sprechen wir diesmal mit der IT-Journalistin Barbara Wimmer, die seit Jahren zum Internet der Dinge recherchiert, und mit Jan-Peter Kleinhans, der das Thema im Thinktank Stiftung Neue Verantwortung bearbeitet. „Smarte Gerät sind gar nicht so smart wie sie scheinen“, sagt Wimmer. Oft bevormunden sie ihre Nutzer*innen einfach. Beispiel: Die Kaffeemaschine, die mit dem Sleep-Tracker verbunden morgens nach dem Aufstehen schon meint zu wissen, wie stark sie den Espresso dosieren muss. Was aber, wenn ich trotz wenig Schlaf gar kein Koffein will? Und wenn irgendwann nicht nur meine Kaffeemaschine, sondern auch meine Versicherung auf diese Daten zugreifen kann?

Teil des Problems, so sehen es Wimmer und Kleinhans: Die Hersteller*innen von Glühbirnen, Schlössern und Vibratoren, die ihre Geräte mit dem Internet verbinden, kennen sich mit Material und Verarbeitung aus, aber weniger gut mit sicherer Software. Und eine Regulierung auf EU-Ebene, die sie zwingen würde, Sicherheitsstandards einzuhalten, ist zwar in Arbeit, steht allerdings noch vor vielen Problemen. Denn wie stellt man ein Sicherheitszertifikat für ein Software-Produkt aus, das sich teils mehrmals die Woche ändert, wenn ein neues Update kommt? Welche Lösung Jan-Peter Kleinhans für dieses Problem vorschlägt hört ihr in der neuen Folge unseres Netzpolitik-Podcasts:


Hier ist der Netzpolitik-Podcast #156 zum Internet der ungesicherten Dinge als mp3-Datei zum Download.

Alternativ bieten wir den Netzpolitik-Podcast auch als ogg-Datei zum Download.

Eine Ergänzung

  1. Inhaltlich interessant, aber es wäre leichter zu hören gewesen, wenn die Moderatorin nicht nach (gefühlt jedem) Wortbeitrag von einem der Gäste nochmal das Gleiche in eigenen (noch dazu langatmig ausschmückenden) Worten zusammengefasst hätte.

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