re:publica 2017 – Die europäische Zensur-Maschine rollt an

Die Befürchtung: Upload-Filter werden zu massenhafter Zensur führen. CC-BY-SA 2.0 shnwsk

Auf der re:publica 2017 sprachen Raegan MacDonald (Mozilla), Jake Beaumont-Nesbitt (International Music Managers Forum), Diego Naranjo (European Digital Rights) und Caroline De Cock (Copyright for Creativity) über von der EU-Kommission geplante Upload-Filter.

Ihre Kritik an diesen Filtern in zwei Sätzen:

Upload-Filter sind eine der größten Gefahren für ein offenes und freies Internet. Sie ersticken die freie Meinungsäußerung, schaden der Kreativität und untergraben unsere Privatsphäre. […] Und trotzdem werden in diesem Moment verpflichtende Upload-Filter durch die EU-Copyright-Reform vorgeschlagen.

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Die Themen Copyright und EU-Gesetzgebung glänzen normalerweise nicht durch ein besonderes Maß an Verständlichkeit. Im Gegensatz dazu machen die vier Vortragenden in dreißig Minuten anschaulich klar, warum das komplexe Thema des Copyrights mit dem Leben von enorm vielen Menschen zu tun hat: Zunächst müssten Plattformbetreiber wie Youtube aufgrund von Artikel 13 des Vorschlages sämtliche von Nutzern hochgeladenen Inhalte auf Copyrightverstöße durchsuchen.

Warum das zu massenhafter Zensur führen würde und warum diese Entwicklung für Konsumenten und Hersteller von Inhalten im Internet abzulehnen ist, zeigt der (englische) Vortrag „Stop the Censorship Machines! How can we prevent mandatory upload filters in the EU?“. Daran anschließend gibt es noch eine dreißigminütige Diskussion mit dem Publikum.

Den Vortrag gibt es auch als Audio-Datei:

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3 Ergänzungen

    1. Das tut uns natürlich leid. Allerdings werden die Audio-Dateien, wie auch die Videos, von der re:publica selbst bereit gestellt. Wir verlinken sie nur und sind daher der falsche Ansprechpartner.

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