Interview über Period-Tracking: „Wir brauchen Zyklus-Apps mit freier und offener Software!“

Clue, Flo, LadyCycle – Millionen Menschen nutzen Apps, um ihren Menstruationszyklus aufzuzeichnen und vorherzusagen. Bei einer Prüfung der Stiftung Warentest fiel ein Großteil der populären Anwendungen durch. Marie Kochsiek sprach mit uns darüber, wie die Apps unsere Wahrnehmung beeinflussen und wohin die sensiblen Daten manchmal fließen.

Zyklus-Apps können helfen, den eigenen Körper besser kennenzulernen. Aber es gibt auch problematische Aspekte. – Alle Rechte vorbehalten rawpixel.com

In der vergangenen Woche veröffentlichte die Stiftung Warentest einen vernichtenden Bericht über Zyklus-Apps. Diese Anwendungen sollen es NutzerInnen ermöglichen, ihre Periode zu tracken und vorherzusagen – auch zur Familienplanung. Getestet wurden unter anderem populäre Anwendungen wie Clue, Flo, Lady Cycle und MyNFP – 18 von 23 Apps fielen durch.

Wir haben mit Marie Kochsiek über das Thema gesprochen. Sie ist Soziologin und Entwicklerin offener und freier Software. Für ihre Master-Arbeit beschäftigte sie sich mit Zyklus-Apps aus gesellschaftlicher Perspektive und führte qualitative Interviews mit NutzerInnen. Marie Engagiert sich in ihrer Freizeit beim Verein Heart of Code e. V. und co-organisiert Cryptopartys in Berlin.

Entspannterer Umgang mit der Periode

netzpolitik.org: Die Stiftung Warentest bewertet 18 von 23 sogenannten Zyklus-Tracking-Apps mit „mangelhaft“. Überrascht dich das Ergebnis des Tests?

Marie Kochsiek: In der Deutlichkeit schon, ja. Der Test bezieht sich ja hauptsächlich auf die Genauigkeit der Voraussagen eines Menstruationszyklus, auf die sich die Nutzenden sicherlich auch stützen wollen. Insofern wundert es mich grundsätzlich nicht, dass die allermeisten Apps schlecht abschneiden. Viele nutzen diese Zyklus-Apps allerdings als „Lifestyle-Produkt“ und nicht in erster Linie zur Bestimmung der Fruchtbarkeit.

netzpolitik.org: Wir sprechen hier ja von millionenfach heruntergeladenen Anwendungen. Kannst du in etwa abschätzen, wie viele Menschen in Deutschland Zyklus-Tracking-Apps verwenden und was ihre Motivationen sind? Was verstehst du unter Period-Tracking als „Lifestyle-Produkt“?

Marie Kochsiek: Da kann man sich leider nur auf die sehr ungenauen Angaben der App-Stores von Apple und Google berufen, so hat das auch Stiftung Warentest gemacht. Es ist also kaum möglich, abzuschätzen, wie viele in Deutschland Zyklus-Apps aktiv nutzen. Das behandeln die Unternehmen hinter den Apps teils auch als ihr Geschäftsgeheimnis.

Ich glaube, dass sich die Motivation der App-Nutzung stark unterscheidet, abhängig etwa von sexueller Orientierung, Alter und Kinderwunsch. Ein junges Mädchen beschäftigt sich zum Beispiel vielleicht zum ersten Mal eingehend mit ihrem Körper und nutzt die App zum Aufzeichnen der ersten Zyklen. Als Lifestyle-Produkt werden die Apps meiner Meinung nach dann benutzt, wenn es nicht in erster Linie um Gesundheit geht.

netzpolitik.org: Sondern?

Marie Kochsiek: Naja, das Thema ist nach wie vor mit Scham belegt. Wenn es eine App gibt, die „locker“ damit umgeht und eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Zyklus ermöglicht, dann wird das dankbar angenommen.

Zyklus-Vorhersagen ohne wissenschaftliche Grundlage

netzpolitik.org: Der Hauptkritikpunkt der Stiftung Warentest ist tatsächlich die Unzuverlässigkeit der Prognosen vieler Apps über die fruchtbaren Tage, die gleichzeitig im Gewand einer statistischen Gewissheit daherkommen. Wie arbeiten die Apps hier und warum wird das kritisiert?

Marie Kochsiek: Einige wenige Apps nutzen die Methoden der sogenannten Natürlichen Familienplanung, kurz NFP, die auf wissenschaftlichen Studien beruht. Mit Hilfe derer ist es möglich, die Fertilität anhand einiger Körpermerkmale, unter anderem der täglichen Temperaturmessung, selbst zu bestimmen. Diese Apps ermöglichen dann eine digitalisierte Form der Aufzeichnung dieser Symptome und zeigen unter anderem mit einer Temperaturkurve Fertilität an. Unter der Voraussetzung, dass die Nutzenden mit etwas Erfahrung und dem Wissen der NFP-Methoden die Symptome eintragen, lässt sich also ein Zyklus bestimmen und vorhersagen.

Viele andere Apps gehen allerdings einzig und allein von Mittelwerten aus und sagen dann Blutungen oder fruchtbare Tage voraus, obwohl sie sich auf keine der anerkannten Methoden zur Bestimmung von Zyklen berufen können. Das ist höchst fragwürdig und kann zu großer Verunsicherung bei den Nutzenden führen. Wenn Apps die entsprechenden Informationen wie zum Beispiel Körpertemperatur nicht abfragen, dann sind sie schlicht nicht in der Lage, genaue Vorhersagen zu treffen. Das müssten einige Apps ihren User*innen deutlicher machen oder die Vorhersagen rausnehmen.

netzpolitik.org: Sprechen wir hier von eigenen Mittelwerten oder werden dann Vergleichswerte von anderen NutzerInnen der Apps oder „offizielle“ Statistiken herangezogen?

Marie Kochsiek: Oft werden zunächst Mittelwerte aggregierter Datenmengen anderer Nutzender genommen, die dann mit längerer Nutzung durch persönliche Mittelwerte abgelöst werden.

Apps prägen Vorstellungen von „normal“ und „gesund“

Zyklus-Apps gibt es dutzendfach, die populärsten wurden mehr als zehn Millionen Mal heruntergeladen. - Screenshot Google Play Store

netzpolitik.org: Du hast dich in deiner Forschung ja vor allem damit auseinandergesetzt, welche Vorstellungen von einem „gesunden“ oder „normalen“ Zyklus durch die technischen Anwendungen vermittelt werden. Spielte das in dem Test jetzt auch eine Rolle?

Marie Kochsiek: Nein, darum ging es nicht. Ich glaube allerdings, dass die Apps sehr wohl einen Einfluss darauf nehmen, allein schon deswegen, damit sie besonders glaubwürdig erscheinen.

netzpolitik.org: Findet deiner Meinung nach dann hier sowas wie eine Normierung durch Selbstvermessung und Technik statt?

Marie Kochsiek: Gesellschaftliche Studien zeigen, dass bei sexueller Gesundheit das Bedürfnis besonders groß ist, „normal“ sein zu wollen – insbesondere bei Heranwachsenden. Sicherlich schlagen da viele Apps in diese Kerbe und wollen eine Nachfrage bedienen. Allerdings geschieht dies mit dem Risiko, ungenaue Angaben zu machen und die Nutzenden mit den Konsequenzen allein zu lassen. Wenn eine Blutung falsch vorausgesagt wird, kann das sehr unangenehm für die Betroffenen sein. Wenn allerdings suggeriert wird, dass Nutzende keinen „normalen“ Zyklus hätten oder sogar Fruchtbarkeit falsch bestimmt wird, führt es möglicherweise sogar dazu, dass Zyklen, die medizinisch als völlig normal und gesund gelten, bei den Betroffenen als ungesund wahrgenommen werden.

Auch Facebook und Google schauen zu

netzpolitik.org: Stiftung Warentest kritisiert auch, dass die meisten Zyklus-Tracker (wie fast alle Gesundheits-Apps) übermäßig viele Daten abfragen und abgreifen. Auch wenn sie gar nicht benötigt werden, um die gewünschte Funktionalität zu erfüllen. Um was für Daten geht’s denn hier eigentlich, neben Angaben zum Zyklus im engeren Sinne?

Marie Kochsiek: Es geht um ganz verschiedene Daten wie Geburtsdatum, sexuelle und sportliche Aktivitäten, aber auch mentale Gesundheit und wie oft Personen Arzttermine wahrnehmen. Bei einigen Apps ist es auch möglich, freie Kommentare hinzuzufügen. Dieser Umfang ist einerseits schon deshalb beunruhigend, weil die Apps hochsensible Daten sammeln. Andererseits erweckt es bei den Nutzenden auch den Anschein, dass die App genauer arbeitet, wenn sie ihr mehr Informationen geben. Oft nehmen dann die meisten dieser Daten aber überhaupt keinen Einfluss auf die persönlichen Vorhersagen. Dazu kommt, dass sich einige Apps mit weiteren Gesundheitstrackern verbinden lassen und dann Daten ausgetauscht werden können. Der Nutzen für die User*innen ist dabei neben einer schlichten Dokumentierung äußerst zweifelhaft.

netzpolitik.org: Neun Anwendungen geben laut Test auch sogenannte Identifier wie Geräteidentifikationsnummern an Dritte weiter. Die werden häufig genutzt, um Daten in Profilen zusammenzuführen, die die Grundlage für die Personalisierung von Werbung sind. Was sind das eigentlich für Firmen, die diese Apps betreiben? Kannst du etwas über ihre gängigen Geschäftsmodelle sagen?

Marie Kochsiek: Bei einigen Apps werden teils sehr große Werbungen zwischengeschaltet. So wird den Nutzenden schnell klar, womit die Apps ihr Geld verdienen. Andere Apps verlangen eine einmalige Zahlung beim Download. Es gibt jedoch auch Apps, deren Geschäftsmodell nicht klar ist und deren Finanzierung bislang ausschließlich auf Venture Capital basiert. Einer Studie der Electronic Frontier Foundation (EFF) vom Juli 2017 zufolge ermöglichen die allermeisten Apps auch Tracking durch Dritte, unter anderem Google und Facebook. Eine App verbindet sich sogar mit 18 verschiedenen Tracking-Domains.

Transparenz, Sicherheit und Datenschutz sind Mangelware

netzpolitik.org: Transparenz ist bei all den innovativen Anwendungen ja immer so ein Thema. Kommunizieren die Zyklus-Apps den NutzerInnen, welche Daten von ihnen wofür verwendet werden? Oder auch wie ihre Modelle funktionieren?

Marie Kochsiek: Tatsächlich ermöglichen einige Apps den Nutzenden einen guten Einblick in die angewandten Verfahren zur Zyklus-Vorhersage. Das ist teils sehr ausführlich. Wer aber wissen möchte, was mit den persönlichen und meist sehr privaten Daten über das eigene Gerät hinaus passiert, muss schon in den AGBs danach suchen. Und das machen bekanntlich die allerwenigsten.

netzpolitik.org: Die Stiftung Warentest kritisiert in Hinblick auf die Folgen für die Privatsphäre bei einigen Apps sehr deutlich Intransparenz.

Marie Kochsiek: Ja, das tut sie zu Recht. Denn nicht zuletzt handelt es sich bei diesen Anwendungen ja nicht um irgendwelche Apps, sondern um solche, die Zugriff auf Gesundheitsdaten haben. Das hier genau hingeschaut wird, ist aus meiner Perspektive dringend nötig. Wir erleben es ja schon seit einiger Zeit, dass Fitness-Apps und andere Gesundheits-Apps auf den Markt gespült werden, ohne dass eine Überprüfung von möglichen Nutzen oder Schäden stattfindet.

netzpolitik.org: Wie steht es denn um die Sicherheit dieser teils hochsensiblen Daten? Werden die zum Beispiel verschlüsselt übertragen, lokal gespeichert und bald auch wieder gelöscht?

Marie Kochsiek: Laut Stiftung Warentest werden bei 61 Prozent der getesteten Apps unnötig viele Daten übermittelt. Einige Apps können zwar auch lokal auf dem eigenen Gerät genutzt werden, es wird allerdings offensiv mit den Vorteilen geworben, die Daten mit den Servern der Unternehmen zu teilen, beispielsweise als Backup-Funktion. Der Schutz der Privatsphäre wurde nur in 26 Prozent der getesteten Apps als gut oder sehr gut bewertet. Die EFF-Studie hat dezidiert die Sicherheit und Privatsphäre von relevanten Zyklus-Apps untersucht. Die Erkenntnisse zeigen erhebliche Sicherheitslücken bei der Datenübermittlung und teilweise auch eine unverschlüsselte Authentifizierung der User*innen, sodass mit einer Man-in-the-middle-Attacke das Nutzungskonto übernommen werden könnte. Zur sicheren Aufbewahrung und Löschpraxis von Nutzungsdaten fehlen noch entsprechende Studien.

Bislang keine offenen und freien Anwendungen

netzpolitik.org: Du hast ja NutzerInnen interviewt – gibt es da deiner Wahrnehmung nach ein Bewusstsein für die Verletzlichkeit, die mit der Sammlung und Speicherung so umfangreicher Daten durch relativ intransparente Unternehmen einhergeht?

Marie Kochsiek: Meine Forschung ist qualitativ angelegt und in dem Umfang nicht repräsentativ. Trotzdem konnte ich einen Einblick gewinnen und es hat sich gezeigt, dass die Unternehmen, die hinter den Apps stehen, oft gar nicht wahrgenommen werden. Die Apps werden in der Folge dann auch gar nicht unbedingt als Produkte im klassischen Sinne verstanden. Das kann durchaus dazu führen, dass die Eigeninteressen der Unternehmen, die solche Apps entwickeln, gar nicht oder kaum als solche wahrgenommen werden. Das liegt aber nicht unbedingt an den „einfältigen Nutzenden“ – die Unternehmen geben sich schon auch große Mühe, so unsichtbar wie möglich zu sein.

Marie Kochsiek arbeitet an einer FOSS-Zyklus-App. Foto: Privat.

netzpolitik.org: Deine Interviews haben unter anderem gezeigt, dass die Anwendungen für viele auch Werkzeuge des Selbstempowerments sind. Was müssten Unternehmen, die Zyklus-Apps betreiben, besser machen, um ihrer Verantwortung gerecht zu werden?

Marie Kochsiek: Letztlich fehlt es an Zyklus-Apps, die mit offener und freier Software gebaut sind, und deren Sicherheit und Genauigkeit ohne weiteres nachgeprüft werden können. Gerade was den Bereich Gesundheit betrifft, gibt es hier praktisch keine vernünftigen Angebote.

Es gibt aber auch gute Beispiele. Die Zyklus-App „Spot on“ aus den USA macht zum Beispiel keine Fruchtbarkeitsbestimmung, wenn keine entsprechende Methode genutzt wird. Außerdem trifft sie lediglich „wahrscheinliche“ Vorhersagen über 5 Tage hinweg: „Your period is likely to start on one of these days.“ Die App wurde für Planned Parenthood entwickelt, was hierzulande mit der Organisation „ProFamilia“ vergleichbar ist. Hier steht der Bildungsauftrag im Vordergrund und nicht ein kommerzielles Interesse, daher ist sie aus meiner Perspektive weitaus vertrauenswürdiger.

netzpolitik.org: Du arbeitest gerade auch an der Vision, eine eigene Zyklus-App zu entwickeln – worauf willst du dabei achten?

Marie Kochsiek: Aus den Fehlern der anderen Apps lernen und auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Nutzenden eingehen. Einerseits soll es möglich sein, die App als NFP-Unterstützung zu nutzen, wenn entsprechende Daten regelmäßig eingegeben werden. Andererseits soll es die Option der simplen Dokumentation von Menstruationszyklen geben, ohne dass die App ungesicherte Aussagen trifft. Zudem – und das wäre neu – soll die Software frei und quelloffen sein, zur Wahrung der Privatsphäre der Nutzenden. Es soll deutlich werden, dass der Default bei Gesundheit auf Intimsphäre der Nutzenden gesetzt ist.

netzpolitik.org: Bis das so weit ist, dürfte es ja noch etwas dauern. Was würdest du denn Menschen empfehlen, die eine der aktuellen Zyklus-Tracking-Apps nutzen wollen – worauf sollten sie achten?

Marie Kochsiek: In erster Linie sind die eigenen Ziele, die mit einer App-Nutzung einhergehen, für die Auswahl einer Zyklus-App ausschlaggebend. Wenn es der User*in um Verhütung geht, ist ganz besondere Vorsicht geboten und eine ärztliche Beratung und Begleitung unumgänglich. Auch hier sind Zyklus-Apps mehr Hilfsmittel als selbständige Alleskönner. Der Umgang mit den privaten Daten und die Sicherheit der App sollten für die Wahl aber mindestens genau so zentral sein, wenn man Neuigkeiten wie eine etwaige Schwangerschaft zuerst der eigenen Familie mitteilen möchte und nicht irgendwelchen Unternehmen.

netzpolitik.org: Vielen Dank für das Gespräch!

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17 Ergänzungen

    1. Meines Wissens die einzige dt-sprachige FOSS Zyklus-App. In ihrer Funktionalität leider sehr begrenzt und daher für die meisten keine Alternative. Fertilität wird mit längst überholter Knaus-Ogino-Rechnung angezeigt, was imho zu mehr Unsicherheit führt.

  1. Gibt doch genug Frauen in der IT.
    Schreibt euch doch ne Opensourceapp. O.o
    NFP macht man mit Zettel und Stift, afaik. Kann ja jetzt nicht so schwer sein die Formeln in eine App zu drücken.
    Selbst ner Exceltabelle kann man das beibringen.
    Das ding zu proggen geht vermutlich schneller als diesen Artikel zu verfassen. XD

    1. Steht doch da, dass Marie genau das gerade tut. Aber einen Kommentar schreiben geht natürlich schneller als diesen Artikel zu lesen.

      1. „Es gerade tut?“
        An einem Nachmittag fertig,
        sollte es sein.

        NFP=
        3 Variablen,
        Formeln die sich auf Addition und Subtraktion beschränken,
        4 oder 5 mögliche Ausgabewerte,
        GUI drüberbügeln.

        In excel geht das locker an einem Nachmittag, incl. Kaffeetrinken ^^

        Btw … ich hab das schon gelesen, ich lese immer alles. Es verschwimmt allerdings nach Kopf -> Tisch.
        Und danke für das ad hominem. =)

          1. Hab heute mal nach der App gegoogled „Marie Kochsiek menstruation“ und nichts gefunden.
            Also jetzt kein OpenSource Projekt.
            Bin ich einfach zu blöd zum Suchen?

            Ich hatte mich so gefreut auf die Pille verzichten zu können,
            und dafür eine sichere OpenSourceApp zu haben die nicht nach hause telefoniert. -.-
            Ausserdem interessiere ich mich auch für den Code der zugrunde liegt. =)

          2. Immer noch nichts …
            Ausser Open Source Menstrual Cycle Tracker bei Prototype Fund,
            um Mittel einzuwerben.
            … ich warte doch schon soooooo lange. -.-

  2. Wozu soll das bitte gut sein? Entweder Frau nimmt die Pille, dann ist eh alles klar, oder sie hat einen regelmäßigen Zyklus, dann ist auch alles klar, oder der Zyklus ist unregelmäßig, dann hat sie zuviel Stress. Und Kinder, Kinder werden geboren, wenn sie eingeladen und willkommen geheißen werden. Ansonsten manchmal auch, dann haben alle Beteiligten viel Stress.

  3. Spannend finde ich ja ein Internetangebot, das durch die kanadische Regierung finanziert wird. Es geht um ein Gesundheitsprogramm für ältere Menschen. Unter anderem soll das positive Denken gefördert werden, um psychischen Erkrankungen entgegen zu wirken. Prinzipiell eine gute Sache. Aber wenn ich mir die Übung zum positiven Denken genau durchlese, kommen mir doch Zweifel. Geht es nicht eher darum, älteren Menschen nahe zu legen, mehr an sich und die Familie zu denken. Das könnte dazu führen, sich aus dem Arbeitsleben zurückzuziehen. (Do your daily activities support your values?)

    Und mal ehrlich, wer braucht da noch Frauen ab 50? – Wie sie es schaffen, ohne Arbeit weiter zu leben? Positive Thinking is the key!

    https://fountainofhealth.ca/a-positive-thinking-exercise

    1. Warum sollte man ältere Menschen aus dem Beruf kanten wollen?
      Also der Staat jetzt, bei Arbeitgebern könnte ich das nachvollziehen.

      1. Die Frage könnte auch lauten: Wie kann der Staat ältere Menschen im Berufsleben unterstützen?

        Die Arbeitgeber kicken raus, wo es nur geht. Und stellen so wenig ein, wie eben noch möglich. Und heulen lautstark über die fehlenden Fachkräfte. Und dann werden manche davon auch noch schwanger! Unkalkulierbares Risiko. Aber Frauen sind vergleichsweise brav, mucken nicht auf, sind nett und lieb und hübsch anzusehen. Und so engagiert bei der Sache. Bis zu den Wechseljahren… Es soll ja Kulturen geben, in denen die Frauen keine Wechseljahre kennen, z.B. in Japan. Alles nur eine Frage der richtigen App ;-)

  4. Tolles Interview und unglaublich spannendes Themengebiet! Größtes Problem ist wahrscheinlich immer noch, dass Menstruation, Zyklus, etc einfach ein viel zu negativ behaftetes Thema ist, aber toll, dass sich da immer mehr tut!

    Ich arbeite gerade an einem ähnlichen Thema wie Marie an meiner Masterarbeit bzw. bin noch bei der Vorarbeit. Gibt es eine Möglichkeit, mit dir Kontakt aufzunehmen, Marie?

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.