Notice and Trackdown: Großbritannien will Urheberrechte schärfer durchsetzen

Notice and Takedown war gestern. Die britische Regierung will jetzt Notice and Trackdown. Was das genau bedeutet, bleibt offen.

copyright-warsDie britische Regierung hat unter dem Namen „Protecting creativity, supporting innovation: IP Enforcement 2020“ eine neue Strategie zur Bekämpfung von Urheberrechtsverletzungen vorgestellt. Hierbei will man von der bisher üblichen Praxis des „Notice and Takedown“, also der Benachrichtigung von Webseiten, Plattformen und Hostern über Urheberrechtsverletzungen und der dann folgenden Löschung der Datei, zu einem „Notice and Trackdown“ übergehen. Mit Trackdown ist die Identifizierung und juristische Verfolgung der Person gemeint, die die Urheberrechtsverletzung begangen hat.

Glyn Moody schreibt bei Ars Technica, dass die Antwort eines Sprechers des Intellectual Property Office (IPO) auf die Frage, was denn wirklich mit dem „Notice and Trackdown“ gemeint sei, viele Fragen offen lasse. Der Sprecher sagte:

A ’notice and track down‘ approach, which could make it easier for rights holders to determine the source of copyright infringing material posted online, is certainly an avenue the Government would like to explore.“

Weitere Kapitel der Urheberrechtsstrategie befassen sich mit Streaming von illegalen Inhalten über Set-Top-Boxen und mit dem Versuch, Kindern einen größeren Respekt für „Geistiges Eigentum“ zu vermitteln.

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4 Ergänzungen

  1. Protecting creativity, ja? Meine Creativity sprudelt, wenn ich meine neu gekauften Schallplatten für den Alltagskonsum als gerippte MP3 runterladen kann und nicht selbst aufnehmen muss. Und ich protecte creativity, indem ich bei Unschlüssigkeit ein Album erstmal vorhören kann wie im Plattenladen, um es dann evtl. doch zu kaufen, anstatt es irrtümlich links liegen zu lassen. Das ist für mich innovation, die supportet werden sollte.

    Aber von mir aus können die nach dem Brexit direkt am nordamerikanischen Festland andocken – da würde ich diesen Polizeistaat geistig auch eher verorten.

  2. Kinder lernen primär am Modell – da sind gute Vorbilder gefragt. Und keine drinking games.

  3. Kinder indoktrinieren und bald die Todesstrafe für Copyrightverletzungen einführen.
    Unsere Welt ist ja soooo fortschrittlich.
    Wie wärs mit Erzwingungshaft und Folter? Auch das hilft bestimmt.

    Wieso lassen wir eigentlich die Indoktrination unserer Kinder über die Schulen zu? Wollen wir wirklich unsere nachwachsende Generation derart gehirnwaschen lassen? Warum wehrt sich da keiner?

    1. Weil es nur eines gibt, was besser ist, als gemeinsam morgens in Ruhe auszuschlafen: Die Kinder so schnell und so früh wie möglich loswerden. Dann dürfen andere das mit dem Wechseln der Windeln übernehmen und sich an dem Gekreische der kleinen Heulbojen bis weit in der Schulzeit hinein erfreuen. Die Engländer haben es ja mehr mit dem homeschooling. Wer sich auf eine Insel zurückzieht, dem ist eben nach splendid isolation.

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