Netzneutralität für Einsteiger: Acht Schritte zu einem offenen Internet

Das Internet, wie wir es kennen, ist in Gefahr. Der Vorschlag der EU-Kommission für eine Telekommunikationsverordnung bedroht die Netzneutralität und damit die Freiheit und Offenheit des Netzes. Werden diese Pläne umgesetzt, wird es künftig ein Zwei-Klassen-Netz geben, in dem Provider unseren Datenverkehr durchleuchten und darüber entscheiden, welche Inhalte wir uns im Netz ansehen und welche Dienste wir in welcher Qualität nutzen können.

Netzneutralität bedeutet, dass der gesamte Datenverkehr im Internet gleich behandelt wird – Unabhängig von Absender, Empfänger oder Inhalt werden sämtliche Daten stets nach der Reihenfolge ihres Eintreffens in gleicher Qualität und gleicher Geschwindigkeit von den Providern weitergeleitet.

EDRi und access haben eine Broschüre veröffentlicht, die vom Digitale Gesellschaft e.V. übersetzt wurde und in acht Schritten den Weg zu einem offenen Internet aufzeigt sowie die Vorteile von Netzneutralität erklärt und dabei auch über einige verbreitete Fehlschlüsse aufklärt. Die Broschüre gibt es hier als .pdf.

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3 Ergänzungen

    1. Ich denke nicht, dass dies ein Irrtum ist. Was Provider in den letzten Meter zusätzlich zum Kunden quetschen ist kein Internet. Es ist Radio, TV, DVD (video on demand). Internet ist aber nicht one way. Internet ist Kommunikation, analog zum Briefverkehr. Die Post kann auch nicht hingehen und einen privaten Brief verzögern, nur weil mit dem Empfänger kein besonderer Vertrag existiert.

      Es gibt ein Grundrecht auf Kommunikation: die Rezipienten und die Meinungsfreiheit. Es gibt aber kein Grundrecht auf Soaps und Serien (sondern Vertragsfreiheit).

      Es existiert kein Grundrecht, dass Daten, die nicht für die Provider bestimmt sind, irgendwie von ihnen manipuliert oder überwacht werden, schon gar nicht aus kommerziellen Gründen. Selbst das Netzwerkmanagement wird hier überschätzt. Dazu braucht es nur statistische Daten und nur so lange, wie es notwendig ist zu „managen“. Namen, Inhalte braucht es nicht.

      Ich denke, es ist an der Zeit, bei Anbietern auf minimale Standards, z.B. eine garantierte Bandbreite, zu pochen. Das was zugesagt wird muss funktionieren – und zwar unabhängig vom Inhalt, Empfänger oder Sender.

      Der Übertragungsdienst muss vom Inhaltsanbieter klar getrennt sein, weil sonst die Gefahr besteht, dass eine marktbeherrschende Situation unfair (gegenüber Kunden und Konkurrenten) ausgenutzt wird.

  1. Na ich sag mal so

    An sich wäre es sogar gut aber NUR wenn die in der 2. Klasse ihr normales Internet hätten also ohne Drosselung etc aber die 1. Klasse dafür schnelleres z.B mit Glasfaser. So wäre zumindest niemand benachteiligt

    Und eine neutrale Instanz müsste das berurteilen die wiederum unter Aufsicht wäre z.B vom CCC

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