Nackter Protest für mehr Datenschutz vor dem Innenministerium

Fünf Aktivisten von „Digitalcourage e.V.“ haben heute Morgen den offenen Brief an Bundesinnenminister Friedrich überreicht. Frei nach dem Motto „der nackte Bürger“ waren die Aktivisten zur Überreichung des Briefes nur mit einer aufgesprühten Europaflagge „gekleidet“. Digitalcourage e.V. tritt mit dieser Aktion für mehr Datenschutz in der neuen EU-Datenschutzverordnung ein.

In Abwesenheit von Innenminister Friedrich konnte der Brief nur dem Regierungsdirektor Dr. Rainer Stentzel, im Ministerium zuständig für die Datenschutzreform, überreicht werden. Dieser versicherte, „dass das Ministerium auf europäischer Ebene keine Verschlechterung des deutschen Datenschutzes zulassen wolle und für die Aushandlung wichtiger Punkte mehr Zeit einfordern werde“, wie Digitalcourage in ihrer Pressemitteilung schreibt.

Am 6. und 7. Juni wird der Ministerrat der EU tagen. Auch Innenminister Friedrich wird an den Gesprächen teilnehmen. Es bleibt zu hoffen, dass seinen Worten in der Presse Taten auf europäischer Bühne folgen werden:

In diesem Fenster soll der Inhalt eines Drittanbieters wiedergegeben werden. Hierbei fließen personenbezogene Daten von Dir an diesen Anbieter. Aus technischen Gründen muss zum Beispiel Deine IP-Adresse übermittelt werden. Viele Unternehmen nutzen die Möglichkeit jedoch auch, um Dein Nutzungsverhalten mithilfe von Cookies oder anderen Tracking-Technologien zu Marktforschungs- und Marketingzwecken zu analysieren.

Wir verhindern mit dem WordPress-Plugin „Embed Privacy“ einen Abfluss deiner Daten an den Drittanbieter so lange, bis Du aktiv auf diesen Hinweis klickst. Technisch gesehen wird der Inhalt erst nach dem Klick eingebunden. Der Drittanbieter betrachtet Deinen Klick möglicherweise als Einwilligung die Nutzung deiner Daten. Weitere Informationen stellt der Drittanbieter hoffentlich in der Datenschutzerklärung bereit.

Zur Datenschutzerklärung von Flickr

Zur Datenschutzerklärung von netzpolitik.org

hier auf flickr zu finden.

Deine Spende für digitale Freiheitsrechte

Wir berichten über aktuelle netzpolitische Entwicklungen, decken Skandale auf und stoßen Debatten an. Dabei sind wir vollkommen unabhängig. Denn unser Kampf für digitale Freiheitsrechte finanziert sich zu fast 100 Prozent aus den Spenden unserer Leser:innen.

2 Ergänzungen

  1. Rainer Stentzel will mehr Zeit, soso. Das BMI hat offenbar Angst vor den Selbstregulierungs-Geistern, die es das letzte Jahr lang europaweit losgetreten hat. Mehr Zeit bringt ohne einen klaren Kompass genau gar nichts. Kann die Bundesregierung sich nicht mal kurz vor der Bundestagswahl ernsthaft einsetzen, wenn sogar das Internet zuschaut? *seufz*

    1. Wie weit seid Ihr denn im EU Parlament Ralf? Ich habe gelesen, dass Ihr über 4000 (!!) Änderungsvorschläge diskutiert. Seid Ihr schon fertig?

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.