Crowdfunding-Endspurt für Datenschutz-Spiel ‚Data Dealer‘

Die Kickstarter-Kampagne zur Finanzierung der Finalisierung ihres Datenschutzspiels „Data Dealer“ neigt sich dem Ende zu, für den erfolgreichen Abschluss fehlen aber noch Unterstützer. Ziel des Spiels ist es, dadurch für die Bedeutung von Datenschutz zu sensibilisieren, dass die Spieler in die Rolle von skrupellosen Daten-Händlern schlüpfen. Eine spielbare Demoversion auf deutsch und englisch gibt es bereits.

Dass es den Entwicklern rund um den Wiener Wolfie Christl bei ihrem Spiel vor allem um eine politische Botschaft geht, wird auch in einem aktuellen FAZ-Interview deutlich, wo Christl zur Verbindung zwischen kommerzieller Datensammlung und staatlichem Überwachungsdrang ausführt:

Überwachung durch Geheimdienste ist ein spektakuläres Thema. Droht dadurch das Thema Datensammlung, -auswertung und -abgleich aus kommerziellem Interesse gerade in den Hintergrund zu treten?

Die kommerzielle Datensammelei ist momentan wirklich kein großes Thema. Dabei spielen die beiden Bereiche hier geradezu mustergültig zusammen. Die großen Internet-Konzerne speichern umfangreichste Informationen über das Leben der halben Weltbevölkerung und der Staat greift darauf zu. Überall dort, wo eine große Menge an persönlichen Daten verwaltet wird, besteht die Gefahr des Missbrauchs. Voilà. Wobei die NSA das vermutlich nicht als Missbrauch betrachtet. Es gab auch einige interessante Debatten über die Verschränkungen zwischen den großen IT-Firmen im Silicon Valley und dem staatlichen Überwachungs-Komplex. Geradezu bezeichnend ist hier wohl der Wechsel des ehemaligen Sicherheits-Chefs von Facebook Max Kelly zur NSA. Gerade noch für die Datensicherheit von hunderten Millionen Facebook-Nutzern verantwortlich und schon auf der anderen Seite.

Gut 24 Stunden bleiben noch, um das Projekt zu unterstützen.

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1 Ergänzungen

  1. Also nichts für ungut, aber man kann es mit dem Crowdfunding für alles und jeden auch übertreiben. Jetzt also ein Online Spiel um zu „sensibilisieren“, da gibt es sicher eine Menge Projekte die unterstützenswerter sind.

    Zumal wenn die aktuelle NSA Geschichte nicht sensibilisiert, brauchen wir auch kein Spiel, das vielleicht Ende des Jahres mal das Licht der Welt erblickt.

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