Momentum für Datenjournalismus: Die Irak-Protokolle

Wikileaks hat in Zusammenarbeit mit verschiedenen Medienpartnern heute die Irak-Protokolle (iraq war logs) veröffentlicht. Rund 400.000 Meldungen dokumentieren den Irak-Krieg zwischen 2004-2009. Das interessante daran ist die Umsetzung bei den verschiedenen Medien. Nachdem bei den Afghanisatan-Tagebüchern nur der Guardian mit Datenjournalismus glänzte, bemühen sich nun alle beteiligten Medien, die Datenberge anschaulich zu visualisieren. Beteiligt waren Le Monde, New York Times, Guardian, Bureau of investigative journalism und der Spiegel. Interessanterweise hat Al Jazeera die Sperrfrist um eine halbe Stunde verletzt, wie man auf Twitter verfolgen konnte.

Hier sind die ersten Berichte und Visualisierungen:

Guardian: Wikileaks Iraq: data journalism maps every death.

Spiegel: Die Irak-Protokolle.

Owni.fr: The Iraq Warlogs.

Al Jazeera: The Secret Iraq Files: Interactive.

New York Times: The war logs.

Bureau of investigative journalism: iraqwarlogs.com.

Für Wikileaks bedeutet die Aktion wieder massiv Medienaufmerksamkeit in einer Zeit, wo die Fortentwicklung des Projektes unklar ist. Nach dem Ausstieg von Daniel Domscheit-Berg und einiger anderer Kernmitglieder vor einigen Wochen ist die Seite immer noch mehr oder weniger offline. Mal schauen, wie es weitergeht.

Zum Hintergrund eignet sich der Netzpolitik-Podcast 102 mit Daniel Domscheit-Berg: Inside Wikileaks.

41 Ergänzungen

  1. Ich habe eben Al Jazeera und CNN parallel verfolgt. Spannend: Während der eine Sender sich nur um Statements von Passanten, US- und irakischer Regierung bemühte, zitierte der andere lang und breit Einzelfälle aus dem Aktenmaterial.

    Insgesamt aber wenig Neues: US-Soldaten sollten wegsehen, wenn Iraker andere Iraker foltern und es gibt ein paar Zahlen zu getöteten Zivilisten, die aber eh nicht stimmen.

  2. Die Deutschen haben es unter Hitler vorgemacht, die Amerikaner machen es nach: Alles wird fein säuberlich dokumentiert, Geschichte wiederholt sich. Mal schauen, wie lange das noch der Fall bleibt.

  3. Danke fürs posten, ich bin auch schon die ganze Zeit am Twitter-Verfolgen und lesen.

    @Torsten: Nichts neues? Sehe ich ganz anders. Hier wird dokumentiert wie auf bestialische Art gefoltert wird (siehe Al Jazeera-Bericht), wie die US/UK-Truppen wegschauen sollten (es gab Richtlinien). Es gibt Beweise um Lügen von offizieller Stelle über die Existenz von Ziviloperdokumentation (15.000 bisher _unbekannte_ Zivilopfer), Gefangenenmisshanlungen, Tötungen von sich Ergebenden, … Ich denke schon, dass Dokumente die das Belegen sehr viel wiegen.

  4. Tom: Folterungen im Irak waren neu für Dich? Wirklich? Wo warst Du in den fünf Jahren?

    Die Zivilopfer waren übrigens nicht unbekannt, die US-Armee hat lediglich keine Zahlen veröffentlich. Und diese Buchführung ist – Blackwater und vier Strategiewechsel sei Dank – sehr, sehr lückenhaft. Die tatsächlichen Opferzahlen sind weit höher. Wenn man dann noch die Menschen zählt, die durch Anschläge ums Leben kamen, dann wird es richtig bitter:

    http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140673604174412/fulltext

    Dass Amerikaner den \Sons of Baghdad\ und ähnlichen Freischärlern freie Hand ließen, wenn die gegen Al Quaida-Sympathisanten vorgingen, war auch nicht unbekannt. Interessant zum Thema auch eine Sendung des National Public Radio von letzter Woche: http://www.thisamericanlife.org/radio-archives/episode/416/iraq-after-us

  5. @Torsten: Nein, mir war durchaus bekannt, das gefoltert wurde. Aber war mir da nicht diese wirklich üblen Taten bewusst. Nicht, dass ich andere gut heißen würde, aber auch Brutalität kennt Abstufungen.

    Mir ist ja klar, dass vieles auch schon bekannt wir, nur ist es eben nochmal was anderes es tatsächlich dokumentiert zu sehen. Man kann es lesen und hoffentlich auch manches draus lernen. Wie eben auch bei den Afghanistan Logs ist es schon allein ein Novum diese feine Abbildung eines Krieges zu haben.

    Vielleicht ist es auch etwas zu hoffnungsvoll, aber ich fände es schade wann diese Dokumente nicht analysiert werden würde, weil eine „Ist eh nichts Neues“-Meinung vorherrscht. Das ist aber vermutlich etwas übertrieben :-).

    Danke für die anderen Links, war mir beides noch nicht im Detail bekannt (auch wenn das mit den privaten Sicherheitsfirmen schon so einige Probleme mit sich brachte).

  6. Eigentlich ist das Thema ja zu ernst, um über solche Banalitäten zu lachen, aber der Tippfehler „Afghanisatan“ ist in diesem Zusammenhang einfach besonders köstlich.

    Es ist wieder einmal interessant zu sehen, was die verschiedenen „Medienpartner“ mit denselben Daten anstellen. Ich war positiv überrascht von der Aufbereitung des Spiegel.

  7. Schön, dass sich wieder mal was tut. Jetzt sollte aber Wikileaks bitte auch mal bald so umstrukturiert werden, dass (mutmaßliche) Egozentriker wie Assange nicht das Projekt als Profilierungswerkzeug nutzen können und die Verantwortung und Aufmerksamkeit nicht auf irgendwelche einzelnen Personen konzentriert ist.

    Ich wünschte mir mal auch etwas mehr Ausgewogenheit bei den Veröffentlichungen. USA, schön und gut, aber wenn Wikileaks seinem Anspruch gerecht werden will, dann sollte es auch mal mehr liefern als diesen (vielleicht sogar gerechtfertigten) Kreuzzug gegen die Amerikaner. Zu Objektivität, die sowieso schon teilweise fehlt, gehört auch, dass andere Themen Aufmerksamkeit erfahren. Da mögen diese Kriege am bedeutsamsten sein, aber es scheint ja zur Zeit das Einzige zu sein, auf das sich Wikileaks konzentriert. Das darf auch nicht sein.

    Ansonsten begrüße ich die Veröffentlichung natürlich, nicht falsch verstehen. Bloß bin ich mit der Struktur und Vorgehensweise von Wikileaks immer noch recht unzufrieden.

  8. ich hab so das Gefühl daß Julian Assange irgendwann nochmal in den US-Knast gehen wird dafür.

    Lüge und Propaganda sind im Krieg einfach zu wichtig als daß man sich das dauerhaft von ihm oder Wikileaks kaputtmachen lässt. Allen Relativierungen Obamas zum Trotz wie bei der letzten Veröffentlichung.

  9. Andreas: Das wird schwer. Dass Wikileaks mit der Veröffentlichung gegen irgendein US-Gesetz verstoßen würde, ist keinesfalls sicher.

    Assanges Quellen hingegen sollten sich tunlichst nicht erwischen lassen – für den Verrat militärischer Geheimnisse oder gar Spionage ist AFAIK sogar noch die Todesstrafe möglich.

  10. Ich bin etwas entäuscht, daß die Daten nicht besser visualisiert sind. Für einen schnellen Überblick unbrauchbar. Spiegelonline hat leider das Userinterface versemmelt (keine Automatiklaufleiste), ansonsten endlich mal vorne. Aljazeera kanns automatisch, aber wenig Kontext. Bei Owni.fr ist der Server überlastet. Und bei NYT und iraqwarlogs.com hab ich auf Anhieb keine Visualisierung gefunden. Schade eigentlich

  11. Martin: Vielleicht ist das auch ganz gut so. Was nutzt es, 400000 Dokumente im Volltext online zu stellen, wenn alle nur einen kurzen Blick auf eine Visualisierung werfen wollen, die der Komplexität der Realität eine möglichst simple Struktur aufdrückt?

  12. 100.000 Tote nach einem verheerenden Bombenkrieg mit ca. 650.000 getöteten Menschen und nur weil die USA dem Phantom der bis heute nicht gefundenen Massenvernichtungswaffen nachjagte. Das ist Völkermord.

    Als Außenministerin diesen Staates hätte ich auch Angst um die eigene Sicherheit und die der beteiligten Armee-Angehörigen. Wie war das eigentlich mit dem Nürnberger Kriegsverbrecherprozess und wer wurde verurteilt? Ich muss das nochmal im Wiki nachlesen.

  13. @Torsten: Gute Visualisierung ist für mich nicht, daß alles wegabstrahiert wird, sondern einen sinnvollen Zugang zu den Rohdaten zu liefern. Dazu zählt für mich eine geeignete Darstellung sowohl räumlich als auch zeitlich. Gut ist z.B. der guardian mit seiner Bagdad-Map. Für eine sinnvolle zeitliche Auflösung sollte man erst aljazeera nach einem Zeitraum absuchen und dann bei spon die Tage durchklicken. Datenjournalismus scheint doch noch sehr am Anfang zu sein.

  14. Dieses „Veröffentlichung“ ist in *dieser* Form völlig nutzlos. Datenmüll und Intransparenz.

    Egal wo, ich kann nur über vorgefertigte Interfaces auf die Daten zugreifen – noch dazu über völlig inflexible Web-Formulare/Ajax-Komponente/Flash.

    Dadurch kann keine einzige neue Erkenntnis entstehen. Ich kann mich durch >300000 Einträge lesen, aber keine echte *statistische Analyse* machen.

    Was man braucht sind die Rohdaten auf der Platte, dann kann seine eigenen Skripte drüberjagen. Wenn WL sich mal ein Vorbild an Naturwissenschaften nehmen würde: da müssen die ROHdaten zugänglich gemacht werden und werden nicht an meistbietenden verhökert – äh, sorry – mit ausgewählten Medienpartner vertrauensvoll zusammengearbeitet.

    Aber! Ein voller Zugriff ist wohl nicht dem neuen Geschäftsmodell von Julian angemessen. Den der volle Zugriff / Download würde natürlich die Exklusivität der traditionellen Medien zerstören. Und das darf offenbar in der schönen neuen Welt nicht mehr sein. Julian Assange untersützt und festigt damit das Weiterbestehen dieser Medienmonopole.

    WL ist tot. Welcher Depp schickt denn da noch Dokumente hin, wenn er damit eine faktisch kommerzielle Organisation versorgt? Schickt Ihr Kabel zu Siemens, Reifen an Daimler um die zu unterstützen? Warum sollte als noch jemand Dokumente an WL senden?

    Daniel Domscheit-Berg hat recht. WL läuft in eine völlig falsche Richtung.

  15. karbau: Wo ist Dein Punkt? Die New York Times ist auch kommerziell – trotzdem ist sie eine attraktive Publikationsstelle für Whistleblower.

  16. Martin: Danke für die Antwort, da war ich evtl etwas zu pauschal. Meine Frage ist: was macht man damit? Welchem Zweck dient die Visualisierung?

    Ein Beispiel: Al Jazeera hat zum Beispiel einzelne Fälle herausgegriffen und kurze TV-Beiträge zu einzelönen Vorfällen gemacht. Das ist auch eine legitime, eine sehr herkömmliche Form von Visualisierung. Dem Zuschauer wird so ein Gefühl vermittelt, dass hinter der Zahl menschliche Schicksale stehen.

    Was kann die Guardian Map in Deinen Augen erreichen?

    1. @Torsten
      Zum Zweck: Daten sinnvoll strukturieren, schnelleren Zugriff
      Zur Guardian-Map: Use Case ist für mich offensichtlich. Wo sind „Aufstandsnester“, wie gefährdet war Basra (British forces) etc..
      Rohdaten in freiem Format wären natürlich sehr schön gewesen, mal sehen, ob wikileaks die noch bringt.

  17. „. Nachdem bei den AfghaniSATAN-Tagebüchern…“

    Neckisch. Sticht sofort ins Auge.

    Wo ist unser Julian eigentlich zur Zeit?

    Gut, wieder, daß sie wieder neue Dateien veröffentlicht haben. Ich hatte schon die Befürchtung, die nehmen sich selber auseinander. Wie so oft, wenn manche meinen, sie können aus der Reihe tanzen und pressegeil werden. Nicht das erste Projekt, was an den Eitelkeiten einiger Leute gestorben ist.

    Wíeder mal war es der böse Deutsche, der ausgestiegen ist. Aussteigen ist ja auch kein Problem, die Publikmachung als solche durch diesen ….bäh alleine ist niederträchtig. Vor allem, als es in der Presse sowieso hartnäckig gegen Julian abging. Unentschuldbar.

    Vitos

  18. Assanges Quellen hingegen sollten sich tunlichst nicht erwischen lassen – für den Verrat militärischer Geheimnisse oder gar Spionage ist AFAIK sogar noch die Todesstrafe möglich.

    Auf jeden Fall verdienen letztere unseren absoluten Respekt – was sie getan haben, ist heroischer als es jeder bewaffnete Überfall auf ein unabhängiges Land jemals sein kann.

  19. Daß die Ami-Regierung, auch jetzt ohne Bush, aber mit seinem Nachfolger (ebensolcher Drecksack) den Julian gerne selber mal hochnotpeinlich foltern wollen, ist klar.

    Nun, der Junge sonnt sich erstmal.

    Und warum Obama ohne irgendeinen Grund den Friedensnobelpreis erhalten hat, obwohl in seinem Namen mehr Menschen durch ferngesteuerte US-Bomben ermordet wurden, als durch Bush (siehe Spiegel print), das ist mir unklar. Ebenfalls wird weiter gefoltert auf Kuba und weiteren Folterknästen. Nichts hat sich geändert.

    USA? Weiterhin ein Verbrecherregime.

    Rassismus
    Faschismus
    Folter
    Mord durch die CIA (Tagesordnung)
    Mord im Auftrag der Regierung (s.o.)
    Waffenhandel
    Datensammler
    etc…

    Bananenrepublik.

  20. Und der Daniel Domscheit-Berg geht jetzt besser mal dahin, wo die Sonne nicht scheint.

    Denn er ist ein Verräter, ein pressegeiler Fuzzi, ein Zerstörer der guten Sache.

    Schönes Wochenende.

  21. @Torsten:

    Wo ist Dein Punkt? Die New York Times ist auch kommerziell – trotzdem ist sie eine attraktive Publikationsstelle für Whistleblower.

    Zumindest beim Spiegel (noch mehr bei Spiegel Online) habe ich den Eindruck, dass die „Medienpartnerschaft“ zu einer vergleichsweise unkritischen Bewertung der Aktivitäten von Wikileaks führt.

    Bei Guardian und NYT scheint mir der Abstand deutlich größer, wobei auch diese Partnerschaften letztendlich das Renommee steigern und steigern sollen. Und Freunde kann Assange in diesen Tagen wahrlich brauchen

  22. Der Knabe ist Julian in den Rücken gefallen, hat ihn abgestochen, als dieser seine Leute dringend brauchte.

    Ein Judas!!!!!!!!!!!!!!!!!

    Er hat sich selber in das Rampenlicht gestellt, als WL am Boden war! Als Julian mit Unterstellungen zu kämpfen hatte, die sich in Nichts auflösen werden.

    Den Punkt der Schwäche hat Judas genutzt, um sich ins Gespräch und in die Presse zu bringen.

    (Beleidigung gelöscht, nächste Mal kommt der Spamfilter)

    Pfui! Er ist raus! Er sollte sich verstecken.

  23. Und wenn Menschen kämpfen und sich selber hergeben für den Datenschutz, wenn sie kein Zuhause mehr haben, weil jederzeit die CIA die Tür eintreten kann, dann brauchen Leute keine Verräter, sondern Freunde!!!!

    Ehrliche, ehrenhafte, wahrliche Freunde.

    Entweder Ihr seid es, oder Ihr seid es nicht.
    Es gibt kein Dazwischen.

  24. @Vitos: Solltest Du nicht lieber deine RTL2 Sendungen schauen als hier deinen geistigen dünnschiss zu hinterlassen?

    Daniel Domscheidt-Berg hat sein Privatvermögen in das Projekt gesteckt und er hat J.A. auf etwas hingewiesen was ihn störte und Verbesserungswürdig wäre.

    Sowas ist in der Wirtschaft ganz normal. Wenn mir etwas in meinem Unternehmen nicht gefällt, gehe ich damit zu meinem Verantwortlichen und wir reden darüber.
    J.A. hat damit ein Problem gehabt. Nur aus konstruktiver Kritik wird man schlau. Du eher nicht.
    Bleibe bitte in deiner Unterschichten-Welt.

    MfG

  25. Lol!!

    Zitat „Daniel Domscheidt-Berg hat sein Privatvermögen in das Projekt gesteckt“

    Mit 500 Euro sind wir dabei.

    Junge, ich schaue weder RTL, noch lasse ich mich von Dir verblöden.

    Der liebe Daniel krabbelt besser in das Loch, aus welchem er gekrabbelt kam.

    Schlimmer ist es, daß Julian mit SOWAS überhaupt Kontakt hatte.

    Nun, vorbei. Und zwar vollständig.
    Wunderbar und gut so.

  26. Ps. Ich möchte darüber auch gar nicht mehr diskutieren. Ich habe wieder 15000 Euro überwiesen.

    Du auch? Nein, sicher nicht, Du laberst nur.

    :-)

  27. Wenn man sich manche Kommentare hier anschaut, dann ist der Horizont mancher Wikileaks-Unterstützer ja auch nicht allzu breit. Es sollte Kritik geäußert werden dürfen und die der vor kurzen geäußerte Kritik der Aussteiger ist sehr bedenklich.

    Wikileaks ist zu wichtig um an Personen wie Assange zu scheitern. Das ganze Projekt sollte gar nicht so aufgezogen sein, dass Einzelne so wichtig sein können.

    Wer hier behauptet man schere sich nicht um Wikileaks, nur weil man die derzeitige Lage kritisiert kann auch nicht gerade „aufgeklärt und kritisch“ (oder wie man sich sonst so überheblich beschreibt) eingestellt sein. Mir scheint manche Leute wollen lieber ein anti-amerikanisches Wikileaks anstatt eines unparteiischen, nur weil es mit ihrer eigenen Ideologie harmoniert.

  28. Was folgt nach den neuerlichen Enthüllungen? Verfolgung und Inhaftierung von Assange? Damit ist das Thema nicht vorbei.

    Der Rest der Weltbevölkerung wird weiterhin jedem Krieg und dessen Untaten zusehen und finanzieren.

    Mit Blick auf den wirtschaftlichen Faktor ist ein Krieg immer eine willkommene Sache. Es enstehen jede Menge Arbeitsplätze. Das gefällt dem Wähler, denn es geht ja auch in erster Linie gegen den Terror. Den will man nicht im Land haben. Zudem wird weiterhin gezankt und diskutiert. Schlussendlich sterben wieder viele Menschen und der Spuk geht in die nächste Runde.

    WL wird sicherlich nicht aufhören zu berichten. Nur ändern wird sich nichts. Das liegt wohl auch an der gezielten Propaganda, welche sich immer noch gut verkaufen läßt. Alternativlos halt.

  29. Eigentlich sind diese Protokolle nur ein Argument für Open Data, die USA sind sehr weit fortgeschritten, z.B. was offene Kriminalstatistik und Polizeiberichte angeht. Ich möcht sagen, die treiben es daheim fast zu weit.

    Schwer verständlich warum US Militärs diese Daten aus dem besetzten Lande nicht einfach öffentlich gemacht haben, diese Daten hätte ein Lagezentrum den Journalisten zur Verfügung stellen müssen, damit eine realistische Einschätzung möglich ist. Vielleicht kann das Militär von der Polizei lernen. Auch dort müssen die Ermittlungen geschützt werden und die Öffentlichkeit wahrheitsgemäß unterrichtet werden.

    Das Wichtigste ist, das mit den elektronischen Mitteln die Fachöffentlichkeit die Daten viel besser auswerten kann, als das die Datenbesitzer vermögen.

    Ich bin für legale Datenoffenheit. Wikileaks finde ich fragwürdig, weil sie die Grenzen legaler Transparenz überschreiten statt diese Grenzen zu verschieben.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.