Im Politischen Feuelliton des Deutschlandradio Kultur kommentiert Lars Reppesgaard die aktuelle Diskussion rund um Google, ein Leistungsschutzrecht für Verlage und die gängige Praxis der Buy-Out-Verträge mit Urhebern: Schäbige Inszenierung.
Es ist ein schäbiges Stück, das die Unternehmen hier inszenieren. Anders als die Musikindustrie, die mit ansehen musste, wie sie durch Tauschbörsen und Kopierschutzhacker wirklich enteignet wurde, haben sich die Zeitungs- und Zeitschriftenverlage freiwillig der Internetlogik unterworfen. Sie könnten mit ein paar einfachen Computerbefehlen verhindern, dass Google ihre Netzseiten findet oder dass jeder im Netz das, wofür er am Kiosk bezahlt, umsonst lesen kann. Doch die Medienhäuser tun genau das Gegenteil. Sie stellen seit Jahren die Texte, die ihre angestellten Reporter und die freien Journalisten für sie schreiben, kostenlos ins Netz. Und sie geben bis heute viel Geld aus, um ihre eigenen Internetseiten so zu optimieren, dass sie ganz oben auf der Ergebnisliste von Google stehen, wenn jemand nach einer Nachricht sucht.
Zitat: „Suchmaschinen, allen voran Google, würden prächtig mit Online-Werbung verdienen, während den Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen nur lausige Beträge blieben. Ohne die Inhalte aus den Zeitungen und Magazinen der Verlage aber wäre das Netz nicht so attraktiv. Google soll deshalb für die Verweise auf diese Texte zahlen, fordert Burda. Nur wenig später verlangte ein Manager des Springer-Verlages bei einer Konferenz außerdem eine neue Geräteabgabe für Computer, die ausschließlich den Medienunternehmen zugute kommen soll.“
Und morgen macht Dash eine neue Reklame für die die Fernsehsender bezahlen müssen um sie ausstrahlen zu dürfen!
Ich glaube die sind alle auf den Kopf gefallen.
Vielleicht bin ich auch nur zu dumm und habe nichts verstanden???
Schäbig trifft es ganz gut. Was ist den mit Institutionen wie der VG Wort? Da werden die Autoren und Verlage für Ihre Internet-Inhalte entlohnt.
Und die Werbeeinnahmen im Internet sollten auch nicht zu knapp sein. Seit wann verdienen Zeitungen nur mit dem Verkauf ihr Geld?
Also ich finde auch, das ist halt das neue Medium Internet. Ich behalte dennoch meine Zeitung, weil ich beim Lesen gerne etwas in der Hand haben möchte. Ich werde deshalb nicht meine Zeitung abbestellen.
Pffff. Sollen sie doch sterben gehen, die Holzmedien. Und der gute Herr Burda bitteschön voran.
Oder andersrum: wenn ich verlangen kann, dass Google und Konsorten dafür zahlen müssen, wenn sie mich verlinken, dann öffne ich gleich morgen ein Nachrichtenportal faketimes.de! Her mit den Kohlen!
Das Problem ist einfach dass ich die Neuigkeiten die mich interessieren irgendwo im Netz auch recht schnell kostenlos bekomme. Wenn Spiegel und Co. alle gleich ziehen würden und die Beiträge nur anteasern würden, mit einem bezahlbaren Abo-Konzept aufwarten würden so denke ich könnte man hier auch das wieder reinbekommen was die Redakteure kosten.
Aber wieso soll ich für einen Artikel der WiWo zahlen wenn ich die gleiche Info bei FTD kostenlos bekomme !? Und das ist ja nicht mal illegal wie bei der Musikindustrie.
Ich kann die Aussagen von Herrn Reppesgaard überhauptnicht nachvollziehen!
Wo ist das Problem, wenn meine Tageszeitung die Informationen auch im Internet veröffentlicht?
Ich spare doch nicht 1,50 €, nur weil ich mir die Informationen auch im Internet zusammensuchen kann!
Und warum sollten die „Medienhäuser“ auf diesen Vertriebsweg verzichten?
Was der Autor und meine Vorredner übersehen haben: Nur, weil ich die Informationen kostenlos erhalte, heißt das nicht, dass die „Medienhäuser“ nichts damit verdienen würden!
Ich habe heute in meiner Mailbox einen Newsletter von einem wissenschaftlichen Fachverlag.In diesem Newsletter geht es um Urheberrechte und Google. Man betreibt also offensiv und massiv Eigenwerbung für die eigene Position und versucht, die Autoren ins eigene Boot zu holen. Leider verstehe ich von der Materie zu wenig, um diesen Newsletter angemessen kritisch zu würdigen.
Hier ein Auszug aus der Einleitung, in der man sich neutral und harmlos gibt:
„Sehr geehrte Autorin,
sehr geehrter Autor,
sicherlich verfolgen Sie als Urheber wissenschaftlicher Werke mit großem Interesse die aktuelle Diskussion über Internetpiraterie und den Schutz des Urheberrechts in der digitalen Welt. Seit Wochen erscheinen zu diesem Thema fast täglich neue Meldungen: Professoren, Publizisten und Verleger unterzeichnen die „Heidelberger Erklärung“ zum Schutz des geistigen Eigentums, die Europäische Union befasst sich auf Geheiß der deutschen Justizministerin intensiv mit
Google Books und die Bundespolitik diskutiert über Internetsperren und Kultur-Flatrates.
Aber worauf basiert beispielsweise das Recht auf angemessene Vergütung für geistige Schöpfungen? Inwiefern ist es durch die Digitalisierung bedroht und wer ist für seine Einhaltung verantwortlich? Und wie werden die ideellen Interessen am eigenen Werk und dessen Unveränderlichkeit gewahrt?“
Steini, Du hast den falschen Zug genommen.
Kein Mensch hat ein Problem damit, dass Zeitungscontent frei im Internet veröffentlicht wird. Und kein Mensch hat behauptet, dass die Medienhäuser damit nichts verdienen würden.
Das Problem ist doch, dass die Medienhäuser sich beschweren, dass Google dann ihre Seiten indiziert und deswegen jetzt von Google Geld haben wollen. Und damit haben so ziemlich alle hier ein Problem.
Ok, sorry – das hab ich tatsächlich falsch verstanden.
Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass jemand ernsthaft so eine Forderung stellen könnte … ist ja völlig lächerlich!
Wenn man bei Google nach dem Wort „Zeitung“ sucht, befindet sich fast immer an der Seite bei den Anzeigen die Berliner Morgenpost von Axel Springer.
Aber dann beschweren über die Verweise von Google…
[Nazi-scheiß geloescht – Redaktion]
@ 11
Poste bitte bei den Nazis!
Hier bist Du total fehl am Platz!!!