Einen gutenund äusserst entspannten Artikel über das Verhältnis von Blogs, Twitter und Journalismus hat ausnahmsweise die FAZ veröffentlicht: Gemeinsam wirbeln sie Staub auf. Auf Basis der Iran-Berichterstattung werden von Miriam Meckel und Katarina Stanoevska-Slabeva die Chancen dieser Fusion beschrieben.
Auch die Journalisten der traditionellen Medien waren auf die Nachrichten angewiesen, die über Twitter, Facebook und Blogs aus Iran geliefert wurden. Zum ersten Mal hat sich dabei gezeigt, wie Journalistenblogger oder Bloggerjournalisten eine personelle Verbindung zwischen Online- und Offlinemedien herstellen, von der beide Medienformen profitieren. „Es waren weder die alten noch die neuen Medien die Gewinner bei den Protesten in Iran, sondern es war eine Hybridform aus beiden“, kommentierte der „Economist“ und hob drei journalistische Blogger heraus: Nico Pitney von der „Huffington Post“, Robert Mackey von der „New York Times“ und Andrew Sullivan von „Atlantic Monthly“.[…] Die Positionierung von Bloggern als Experte, Broker und Radarscreen macht das umso wichtiger: Sie helfen, die Informationsströme zu bündeln und einzelne Nachrichten zu überprüfen oder wenigstens zu hinterfragen, damit sich die Leser aus der Vielzahl an Informationen ein eigenes Bild machen können. Die binär geführte Diskussion über Blogger und Twitterer als Ersatz für professionellen Journalismus greift daher zu kurz: Die engagierten Kommunikatoren auf den Webplattformen sind wichtige Informationsquellen, sie übernehmen entscheidende Selektionsprozesse für die Webcommunity und für klassische Medien und erzeugen gleichzeitig Aufmerksamkeit für bestimmte Themen. Bei den Protesten in Iran hat sich dies sehr deutlich gezeigt.
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