re:publica08: Nützliches Vergessen – Informationsökologie im digitalen Zeitalter

Die Keynote auf der re:publica‘ 08 wurde von Professor Viktor Mayer-Schönberger vorgetragen. Er sprach über „Nützliches Vergessen – Informationsökologie im digitalen Zeitalter“. Und da dies für dieses Blog relevant ist, packe ich den Vortrag mal in den NetzpolitikTV-Feed.

Menschen können sich erinnern – und vergessen. Seit Jahrtausenden ist für uns Menschen das Erinnern schwer, und das Vergessen einfach. Die digitale Technologie hat dies umgekehrt. Heute ist es durch kostengünstige Datenspeicher und leichtes Suchen für uns als Einzelne aber auch als Gesellschaft einfach zu erinnern und schwer zu vergessen. In meinem Vortrag analysiere ich diese gesellschaftliche Verschiebung und den Zusammenhang zu Innovation und Informationsökonomie. In einem zweiten Schritt erläutere ich warum uns diese Entwicklung Anlass zur Sorge sein sollte, und fordere Informations- und Datenökologie. Aber anders als jene die nach neuen Individualrechten und umfassenden rechtlichen Rahmen rufen, schlage ich im dritten Teil meines Vortrages lediglich vor den Automatismus der Speicherung wieder umzudrehen – und zwar mit einer Kombination aus Recht und Technik.

In diesem Fenster soll ein Twitter-Post wiedergeben werden. Hierbei fließen personenbezogene Daten von Dir an Twitter. Aus technischen Gründen muss zum Beispiel Deine IP-Adresse übermittelt werden. Twitter nutzt die Möglichkeit jedoch auch, um Dein Nutzungsverhalten mithilfe von Cookies oder anderen Tracking-Technologien zu Marktforschungs- und Marketingzwecken zu analysieren.

Wir verhindern mit dem WordPress-Plugin „Embed Privacy“ einen Abfluss deiner Daten an Twitter so lange, bis Du aktiv auf diesen Hinweis klickst. Technisch gesehen wird der Inhalt erst nach dem Klick eingebunden. Twitter betrachtet Deinen Klick als Einwilligung in die Nutzung deiner Daten. Weitere Informationen stellt Twitter hoffentlich in der Datenschutzerklärung bereit.

Zur Datenschutzerklärung von Twitter

Zur Datenschutzerklärung von netzpolitik.org

Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von X.

Der Vortrag ist in hoher Auflösung bei Hobnox zu finden. Und hier ist die MP4 dazu in kleinerer Auflösung.

Deine Spende für digitale Freiheitsrechte

Wir berichten über aktuelle netzpolitische Entwicklungen, decken Skandale auf und stoßen Debatten an. Dabei sind wir vollkommen unabhängig. Denn unser Kampf für digitale Freiheitsrechte finanziert sich zu fast 100 Prozent aus den Spenden unserer Leser:innen.

4 Ergänzungen

  1. ja, die keynote war eigentlich schon mit das beste auf der r:p, nichts gegen die panels und vorträge, aber über die einleitung habe ich sicherlich am meisten nachgedacht. und der herr professor hat das ja auch in seiner art und weise sehr gut rübergebracht.

  2. Mit dem Vergessen ist es so eine Sache. Vieles, was wir vergessen wollen oder am liebsten ungeschrieben/ungesagt/nicht fotografiert/nicht gefilmt machen würden, wird durch Suchmaschinen wieder ans Tageslicht befördert. Andererseits helfen Google & Co. (aufgrund der gefährlichen Marktdominanz Googles vor allem der Suchgigant aus Mountain View), fleißig mit, dass wir auch Wesentliches, wirkliches Wissen vergessen – weil ja in den Trefferlisten nur das nach vorne gereiht wird, was am gefragtesten ist. Und wie jeder wohl schon bemerkt hat, wird oft die „Nicht-Information“, das Unwesentliche nach vorne gereiht. Google hilft nur vordergründig zu finden, in Wahrheit unterstützen sie das Vergessen, weil sie nur das Oberflächen-Web durchforsten, und das ist, wie der Name schon sagt, oberflächlich….95 Prozent dessen, was wirklich wichtig ist, durchstöbert Google nicht…..

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.