Heise: Auswärtiges Amt spart im IT-Bereich kräftig dank Open Source.
Das Auswärtige Amt konnte mit einer konsequenten Open-Source-Ausrichtung seine Ausgaben für Informationstechnik in den vergangenen fünf Jahren deutlich reduzieren. „Wir haben seit Januar 2002 die Strategie, Open Source überall einsetzen, wo dies sinnvoll ist“, erklärte der für die IT-Ausrichtung des Außenministeriums zuständige Leiter, Rolf Schuster, gegenüber heise online. Inzwischen laufe allein auf den stationären Desktops noch Windows, während die Devise laute, „praktisch nur noch freie Software einzusetzen“. Ziel sei es, Lizenzkosten zu sparen und die von Microsoft diktierten Update-Zyklen nicht mehr mitzumachen. Das bisherige Ergebnis kann sich sehen lassen. Seit der Umpositionierung ist das Auswärtige Amt Schuster zufolge „das mit Abstand günstigste Ministerium im Bund bei den IT-Kosten“.
Und die Infrastruktur ist auch noch sicherer.
Tolle Errungenschaft! Naja, lieber später als nie.
Da merkt man doch: Mit ein bißchen guten Willen und nachdenken geht alles, selbst in der Politik.
Komisch, das Auswärtige Amt spart mit Begeisterung bei den IT Kosten. Der Umstieg bei Dienstwagen auf offene Lösungen (Bus,Bahn und Mietwagen anstatt Dienstflotte mit Chauffeur)wäre ähnlich lukrativ. Das wird aber nicht gemacht, weil dann die Automobilindustrie sofort Protest einlegen würde. Vielleicht sollten sich die Mitarbeiter in der IT Industrie auch mal überlegen, wer ihre Gehalt bezahlen soll, wenn in Zukunft alle Software kostenlos abgegeben wird.
Die Einsparungen mit Open Source Lösungen erfolgen häufig nur bei der zentralen IT, während sich die wahren Kosten, wenn man die erhöhten Aufwände bei den Benutzern mit einrechnet, sogar erhöhen können. Diese Kosten fallen aber nicht bei der abrechnenden IT Organisation an. Man hat damit das eigene Problem zu den Kollegen verlagert – eine in der Politik oft und gerne angewendete Methode zur Problemlösung.
@Horst Henn: im Artikel heißt es u.a. weiter (lt. Rolf Schuster, IT-Leiter Außenministerium):
„…Die Mitarbeiter selbst kommen mit der Umstellung bislang schier im Handumdrehen zurecht. Schulungen für den Umgang mit den neuen Applikationen auf den Notebooks hätten sich nicht als erforderlich erwiesen, konstatiert Schuster. Eine zwanzigminütige Einweisung reiche in der Regel völlig aus…“.
Hört sich nicht zwingend nach Problemen bei den Kollegen an.
@Horst Henn:
> Vielleicht sollten sich die Mitarbeiter in der IT Industrie
> auch mal überlegen, wer ihre Gehalt bezahlen soll, wenn in
> Zukunft alle Software kostenlos abgegeben wird.
Also, wenn es zu Lasten des Herstellers von WIdnows geht, dann geht in aller Regel (wie auch hier explizit gesagt) es zu Gunsten der im eigenen Land ansaessigen Firmen aus – wenn man externe Hilfe braucht, dann werden die Ausgaben dafür hierzulande geleistet, statt nach Übersee zu verschwinden. Das *ist* ein taugliches Modell für nachhaltige Wirtschaft. Es *hilft*, die Gehälter der IT-Industrie zu bezahlen, statt das zu verhindern.
Alles, was zur Verminderung eines Monopols beiträgt, ist gut.
Eine Beherrschung eines Marktes ist zwar der Traum jedes Unternehmers, aber ganz schlecht für die „Verbraucher“.
Wie sieht es eigentlich in anderen Ministerien aus, bzw., was sagt der Bundesrechnungshof?