Über Spock.com hatten wir mehrfach berichtet. Das Unternehmen Rapleaf zeigt, welche kommerziellen Möglichkeiten hinter diesen Plattformen bestehen, die öffentlich zugängliche Informationen aus Social-Networks und Suchmaschinen zusammenstellen. Und dann als individualisierte Datenpakete weiterverkaufen. Silicon.de berichtet über: „Schwunghafter Handel mit Social-Networking-Daten“
Das US-Start-up Rapleaf hat ein System entwickelt, bei dem per Webcrawler die Nutzerprofile diverser Social-Networking-Seiten ausgelesen werden. Diese Daten werden dann nach verschiedenen Kriterien sortiert und an Vermarktungsfirmen weiterverkauft. Insbesondere wird dabei auf die Nutzerdaten der Webseiten Facebook, Myspace und Linkedin zugegriffen.
Die Ausgabe der gesammelten Informationen erfolgt auf verschiedenen Wegen. So kann man auf Rapleaf nach Eingabe einer E-Mail-Adresse den Namen, das Alter und andere Daten zum sozialen Netzwerk einer Person erhalten. Auf der ebenfalls zu Rapleaf gehörenden Webseite Upscoop kann man erfahren, in welchen Online-Netzwerken sich die gesuchte Person präsentiert. Dazu muss man jedoch den eigenen Nutzernamen und das Passwort seines E-Mail-Kontos bei Gmail, Hotmail, Yahoo oder AOL preisgeben. Rapleaf liest daraufhin die unter dem angegebenen Account abgespeicherten Adressbücher zur Eigennutzung aus. Durch das Ansammeln dieser E-Mail-Adressen sind in der Rapleaf-Datenbank mittlerweile über 50 Millionen Profile gespeichert, die Informationen wie Geburtstage, Adressen, Universitäten, Freunde, Lieblingsfilme und politische Einstellungen enthalten.
Für die kommerzielle Verwertung der Daten hat man ein Geflecht aus verschiedenen Vertriebsfirmen geschaffen. Die Daten können für Direktmarketing gekauft werden oder für Data-Mining. Die ohnehin schwachen Datenschutzbestimmungen in den USA meint man damit einzuhalten, indem Direktmarketing-Unternehmen ihre Listen mit Mailadressen von potentiellen Spam-Opfern zu Rapleaf bringen und dort die Mailadressen mit den Datensätzen abgeglichen werden. Damit hat man dann einige Möglichkeiten mehr für das „Targeting“ von Zielgruppen.
Cnet hat schon vorher darüber und viel ausführlicher berichtet: At Rapleaf, your personals are public.
In the cozy Facebook social network, it’s easy to have a sense of privacy among friends and business acquaintances. But sites like Rapleaf will quickly jar you awake: Everything you say or do on a social network could be fair game to sell to marketers.
[Danke Falk]
Mal ehrlich, das war nur eine Frage der Zeit. Wen wundert das? Mich wundert nach wie vor viel mehr, wie naiv viele Kiddies mit social networks umgehen, und ich werde nicht aufhören, mich darüber zu wundern. Dass Leute das kommerziell ausnutzen, ist hingegen wirklich keine Überraschung und auch keine weitere Eskalationsstufe.
Ich habe da mal eine Frage:
wir haben vor 2 Jahren eine Social-Network-Community aufgebaut und haben zZ über 100.000 registrierte User, 100.000 Pi´s am Tag und möchten das System, die Domain und alle rechte daran verkaufen. Wo finde ich einen Markt dafür, bzw wie finde ich den Wert unseres unternehmens raus?