Florian Rötzer in Telepolis: Terror und Panik.
Terrorismus ist eine Strategie, Panik und Angst zu verbreiten, vor allem wenn Anschläge auf beliebige Personen an beliebigen Orten geplant oder ausgeführt werden, um den Eindruck zu erwecken, dass man nirgendwo wirklich sicher sein kann. Panik führt leicht, da sie eine sich selbst verstärkende Fluchtreaktion ist, zu irrationalen Verhaltensweisen. Die Aufmerksamkeit ist überscharf auf mögliche Bedrohungen eingestellt, um sie frühzeitig erkenne und vermeiden zu können. Panik ist nicht nur eine Verhaltensweise von Individuen oder Gruppen, sondern auch von Gesellschaften, wobei hier die Medien als die kollektiven Aufmerksamkeitsorgane eine große Rolle spielen, wie Gefahren verarbeitet werden oder Panik geschaffen wird, aktuelles Beispiel mit Titeln wie diesen: Deutschland im Fadenkreuz. Die Medien sind letztendlich für den Großteil der Bevölkerung die Bühne, auf der die Informationen, Erwartungen, Ängste, Interessen und Reflektionen aller Menschen von den Terroristen über die Politiker und Sicherheitskräfte bis hin zum gerne interviewten „Mann auf der Straße“ zusammenlaufen.
In der Tat. Ohne (Massen-)Medien ist Terrorismus schwerlich möglich.
Nun die Frage: Wie muss eine Medienlandschaft gestaltet sein, damit ein Staat möglichst wenig angreifbar für Terrorismus ist bzw. damit es möglichst wenig attraktiv ist, dort „terroristisch tätig“ zu werden … Ich denke doch, am besten ist das in einer vielfältigen, wenig monopolisuerten Medienlandschaft.
Natürlich sind auch noch andere Rahmenbedingungen bedeutsam, damit ein Ort attraktiv für einen Terroranschlag ist. Und drittens stellt sich die Frage, wie rational denn Terroristen letztlich vorgehen.