Die Sicherheit in den WM-Stadien und die vielen Debatten rund um die umstrittenen Massnahmen – Alles für die Katz und nur ein Bluff? Scheint so, wenn man Medienberichten glaubt.
Frankfurter Rundschau: Ungezügelter Zugang.
Die Warnungen der Polizei, die über Lautsprecher wegen der Gefahr von Kartenfälschungen von einem Kauf dringend abrieten, verhallten ebenso ungehört wie die vom Frankfurter Polizeipräsidenten Achim Thiel verbreitete Botschaft, an den Eingängen werde „zu 100 Prozent kontrolliert.“ Das ist nach den ersten Eindrücken nämlich ausgemachter Unsinn. Die Realität in München und Gelsenkirchen, Hamburg oder Frankfurt war am ersten WM-Wochenende eine andere: Die meisten erlebten das, was Guillo aus Brüssel am Samstagabend in Hamburg widerfuhr. Er war mit drei Freunden gekommen, einer hatte ein Ticket mit falschem Namen und wollte umschreiben. Ging aber nicht, weil den freundlichen Volunteers im stickigen Stadium Ticket Center keine Umbuchung vorlag. „Wir sind 800 Kilometer hierher gefahren, und jetzt das.“ Schließlich versuchte es der Kumpel mit dem falschen Namen, was gut ging: Abgleichungen mit dem Personalausweis bei den Kontrollen waren nicht sichtbar. Wer den Pass in der Hand hatte, wurde mit Augenzwinkern durchgewunken, so ähnlich überprüfen Busfahrer die Monatstickets beim Einsteigen.
Heise: Fußball-WM: Lückenlose Kontrolle gescheitert.
Nicht in allen WM-Städten konnte sich das inoffizielle Motto „Friede, Freude, Fußballgucken“ durchsetzen. Bei der Ausgabe der VIP-Tickets zum Eröffnungsspiel in München sollen sich nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung tumultartigen Szenen abgespielt haben, bei denen am Ende die Tickets einfach in die Menge geworfen wurden. Die Mehrzahl der VIPs sollen am Betreten der Schlemmerzone interessiert gewesen sein, weniger an dem Eröffnungsspiel.
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