Data-Mining im US-Wahlkampf

Passend zur US-Präsidentenwahl hab ich im SmartMobs-Weblog einen Link zu einem 1 Jahr alten Artikel („`Demzilla‘ and `Voter Vault‘ Are Watching You“) gefunden, der die Data-Mining Taktiken der beiden grossen Parteien beleuchtet. Sowohl Demokraten als auch Republikaner nutzen die Erfahrungen von Direktmarketing-Firmen. Beide Parteien besitzen die personenbezogenen Daten von über 160 Millionen US-Bürgern und verknüpfen sie beliebig, um die unterschiedlichen Zielgruppen passend ansprechen zu können.

Die Republikaner lassen ihre Software Offshore in Indien programmieren, während die Demokraten eine Software auf der Linux-Plattform nutzen, die aber anscheinend nicht im Quellcode verfügbar ist. Zumindest finde ich keinerlei Informationen auf der Webseite des Anbieters.

Das Ganze ist natürlich stark kritisierungswürdig, so dass auch Kritiker in dem Artikel auch zu Wort kommen :

Beth Givens, Direktor des Privacy Rights Clearinghouse:

„Think about the possibilities for abuse, for manipulation — democracy suffers when you tailor your message 12 different ways depending on who you want to reach out to,“ she said. „The data that can be purchased is mind-boggling.“

Professor Oscar H. Gandy Jr. of the Annenberg School for Communication at the University of Pennsylvania, who studies the impact of the new technology on the democratic process:

„If full and equal participation in the public sphere is a fundamental requirement for the realization of the goals of the idealized democracy, then the use of segmentation and targeting by political consultants is a serious threat,“ Gandy said. In his view, the decline in voter participation „is undoubtedly the result of a strategy of focusing campaign resources on that segment of `likely voters‘ that are likely to vote the right way.“

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