AT&T spürt erste Auswirkungen des Überwachungsskandals: Zunächst keine Übernahme Vodafones

AT&T_logo.svgSchon seit dem Sommer häufen sich die Gerüchte, dass der amerikanische Telekommunikationsanbieter AT&T in den europäischen Markt einsteigen will. Im Gespräch waren bisher wohl die spanische Telefonica und die beiden britischen Anbieter EE und Vodafone – in den letzten Monaten wurde sich wohl immer stärker auf Vodafone fokussiert. Nun berichtet das Wall Street Journal jedoch, dass AT&T auf starken Widerstand stößt – vor allem wegen des Datenschutzes. AT&T ist eines der Unternehmen, die am engsten mit der NSA zusammenarbeiten. Schon 2006 hatte die Electronic Frontier Foundation gegen die Kooperation von NSA und AT&T geklagt – AT&T leitet mindestens seit 2002 Datenverkehr in ihrem Netzwerk an die NSA weiter. Vor wenigen Monaten kam dann heraus, dass AT&T jegliche Verbindungsdaten seit 1987 für die US amerikanische Drogenfahndung (DEA) abspeichert.

Vor diesem Hintergrund ist es nur allzu verständlich, dass sich Bundes-Datenschutzbeauftragter Peter Schaar, Anton Hofreiter der Grünen und Regierungsmitglieder in Interviews mit dem Wall Street Journal sehr skeptisch gegenüber AT&T geäußert haben.

One would need to create transparency ahead of time so that everyone knows what the legal basis is for how AT&T treats German data. The public and the regulators have become much more attentive now that we know, and also in part suspect, how far the surveillance goes. (Peter Schaar)

Die Skepsis ist natürlich zu begrüßen. Gleichzeitig führt es zu Schmunzeln, da Vodafone selbst als „schwarzes Schaf“ bezeichnet werden kann – nicht zuletzt aufgrund der Kooperation mit dem britischen GCHQ.

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