Zum 1. Januar 2008 sind die Werke von H. P. Lovecraft gemeinfrei geworden. Der Fantasy- und Horror-Autor ist im Jahre 1937 gestorben und damit sind alle bestehenden Urheberrechte abgelaufen.
Das berichtet Wikimedia und bietet gleichzeitig eine LIste mit weiteren Personen, die jetzt auch egmeinfrei sind.Aber davon kenne ich niemanden: Werke bekannter Autoren werden zum 1. Januar 2008 gemeinfrei.
Andere bekannte Namen aus der Liste sind:
Rutherford (Naturwissenschaftler) und Ravel (Komponist)
Kennt ihr alle Gershwin nicht? Banausen!
Ich hab nun einige Lovecraft-Hörspiele gehört. Irgendwie kann ich die Begeisterung nicht nachvollziehen.
Irgendwelche Gelehrten stoßen auf merkwürdige Vorfälle, die darin gipfeln, dass es vor Urzeiten mal außerirdische Monster gegeben hat, die neuerdings wieder ihr verstecktes Unwesen treiben.
Spooky.
@Torsten: Mal abgesehen von seinen Beisteuerungen zur Populärkultur (Cthulhu-Mythos) und eines prachtvollen individuellen Vorlebens diverser übertriebener Nerdcharakteristika war Lovecraft hohe Avantgarde der Schauerliteratur, schuf atheistische Konzepte des Unheimlichen und Phantastischen für eine säkularisierte Welt durch die Konfrontation irdisch-menschlicher Denkkategorien mit kosmischer Überdimensionalität und Unmenschlichkeit. Daher geht es bei ihm meist nicht ’nur‘ um irgendwelche außerirdischen Monstren oder verbotenen Bücher, sondern darum, dass diese durch ihre extreme Andersartigkeit menschlich-psychologischer Verarbeitung nicht kommensurabel seien und daher jene, die ihnen begegnen, in den Wahn und/oder Suizid treiben. Bzw. im Falle des Cthulhu-Mythos darum, wie menschliche Kultur dennoch versuchen mag, derartiges Unkategorisierbares zu systematisieren. Was dann in einem kulturellen und pseudoreligiösen System mündet, das in seiner Entfaltung über das gesamte Schaffen Lovecrafts und seiner Freunde und Nachahmer ein faszinierend komplexes intertextuelles Gesamtkunstwerk schafft.
Halt ;-)
Lovecraft entfaltet sich imho erst, wenn man mehrere seiner Werke zusammen nimmt und vor allem /liest/, denn als performative Kunstform sind sie glaubich nicht so geeignet wie zur intellektuellen Lektüre.
Christian: Danke, so etwas in der Art habe ich mir schon gedacht. auf ARTe habe ich mal ein Lovecraft-Portrait gesehen, das den Herren alles andere als sympathisch machte.
@torsten: lies mal „a colder war“ von charles stross [1], das vermittelt eine vorstellung davon, wie man den lovecraft’schen horror zeitgemäßer umsetzen könnte. vllt. ist dir das ja sympathischer als die alten geschichten von monstern.
[1] http://www.infinityplus.co.uk/stories/colderwar.htm
@Torsten: Joa, Lovecraft war u.a. höchst weltfremd und rassistisch, das ändert aber nix daran, dass er einige coole Sachen sich ausgedacht hat ;)
Oooh, und es ist auch Jewgenij Samjatin dabei, der quasi die Blaupause für 1984 und Schöne Neue Welt geschrieben hat.
Das muss ich endlich mal wieder lesen. :)
Pflichtaufgabe für den Rest von 2008: Das jetzt großartige Buch „Wir“ des jetzt gemeinfreien Samjatin lesen. Als Utopie/Dystopie ein Klassiker gegen den Kollektivismus.
@ 16. Jetzt ist zwar 2010 und ich habe gerade noch Lovecraft gegoogelt, aber ich nehme die Pflichtaufgabe gerne für dieses Jahr an. Immer mal wieder von ihm gehört und doch nie gelesen. Das wird geändert.