Telefonieren und Surfen im EU-Ausland ist seit dem 30. April 2016 billiger geworden. Doch wie bei der Netzneutralität, die mit der gleichen EU-Verordnung geregelt wurde, klaffen einige Schlupflöcher in den neuen Vorgaben, die sich aufs Portemonnaie auswirken können.
Bevor man sich also in den Urlaub aufmacht, sollte man einige Tipps beachten, die die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in einem Ratgeber zusammengetragen hat. „Trotz der neuen Regeln sollten Nutzer weiterhin darauf achten, dass die Kosten für den Einsatz von Smartphones und Tablets im Ausland nicht in ungeahnte Höhen zu treiben“, warnen die Verbraucherschützer. Das Wichtigste zusammengefasst:
- Tarifoptionen prüfen: Rechtzeitig beim heimischen Netzbetreiber nachfragen oder nachsehen, welche Kosten beim eigenen Tarif tatsächlich anfallen. In der Regel werden zusätzliche Tarifoptionen angeboten, die billiger kommen könnten.
- Den richtigen Roaming-Partner finden: Bei einer automatischen Netzwahl bucht sich das Handy in das stärkste Netz ein und nicht zwangsläufig ins billigste. Das lässt sich mit einer manuellen Netzwahl verhindern, wenn man den billigsten Roaming-Partner kennt.
- Höchstgrenzen beachten: Weiterhin können Netzbetreiber Aufschläge verlangen, etwa bei abgehenden Telefonate bis zu 6 Cent pro Minute mehr als im heimischen Tarif. Bei der Datennutzung wird es etwas komplizierter, da die meisten Anbieter Flatrates vertreiben und hier eine feste Regelung fehlt. Am besten vor dem Reiseantritt beim Netzanbieter nachfragen.
- WLANs nutzen: Im Unterschied zu Deutschland (Hallo Störerhaftung!) findet man in Resteuropa im Hotel oder im Café meist kostenlos nutzbare WLANs vor.
Unbedingt den Anrufbeantworter abschalten und zwar noch im Inland (vor der Reise).
Anrufe werden sonst mehrfach kostenpflichtig umgeleitet. Beim Abhören sowieso.
Wer auf Sprachnachrichten nicht verzichten will, kann sich Anrufe auf eine kostenlose sip-Nr umleiten lassen, die eingehende Anrufe als mp3 file per mail versendet.
Manchmal ist auch eine nationale Prepaid- Karte sinnvoll, auf die man Anrufe umleitet. Die Umleitung sollte aber unbedingt vor der Abreise eingerichtet werden. Wer das erst am Urlaubsort macht, wenn sich das eigene Telefon dort eingeloggt hat riskiert, dass jeder Anruf erst ins Ausland, dann wieder zurück auf die Mailbox und von dort wieder ins Ausland geroutet wird. Beim Abhören nochmal.
Die Nummer der Prepaid muss also bereits zu Hause, vor dem Einrichten bekannt sein. Eine Lösung ist, die Prepaid- Karte vom letzten Jahr zu verwenden oder sich eine Karte von, am Zielort wohnenden Freunden kaufen zu lassen. Die sip-Lösung ist mir die kostengünstigste.
Keine Probleme hat, wer auch mal abschalten kann. Für den AB gilt das in diesem Fall bedingungslos.
Gute Reise! :)
Aus aktuellem Anlass:
– Karten (Prepaid) in einem Ziel- oder Durchreiseland kaufen, das noch keine Digiktatur ist und nicht Name und Anschrift verlangt
– Restliche Karten mit zurückbringen und hier verticken oder zur Tauschbörse bringen. An diesem Punkt werden die angesprochenen Roaminggebühren interessant.
– Telefonieren sowieso nur über Internet.
Bei den großen Anbietern ist doch inzwischen EU-Ausland in der Flatrate bzw. im Datenvolumen beinhaltet, oder täusche ich mich da? Zumindest Vodafone und Telekom machen es so.