Telefonstreich beim Geheimdienst

Foto: Nick Jaussi / Ruben Neugebauer

Die Aktionskünstler vom Peng-Collective haben auf dem Logan CIJ Symposium unter dem Motto „Call A Spy“ eine Art Callcenter aufgebaut, dessen Telefone direkt zu Durchwahlen bei Geheimdiensten und Überwachungsfirmen weiterleiten:

The list of agencies includes IARPA, NSA, IC IG, NIC, DNI, DHS, FBI and subcontractors like Verint, TeleStrategies and Cambridge Intelligence in the US; MI5 and GCHQ in the UK; BSI, BND, BVA, BfV, MAD, their subcontractors like Trovicor, DigiTask and the federal state secret services (Landesverfassungsschutz) in Germany; the DGSI und SCRT in France and the CSIS in Canada.

Wer eine Nummer auf einem der Telefone drückt, kann direkt mit Mitarbeitern der oben genannten Organisationen und Firmen reden – und diese mit Argumenten überzeugen. Call A Spy ist Teil der Kampagne „Intelexit“, die Geheimdienstmitarbeiter zum Ausstieg bewegen soll. Das Logan CIJ Symposium findet noch heute in Berlin statt. Es gibt einen Livestream.

22 Ergänzungen

  1. Warum findet man auf der Liste keine russischen Dienste? Von wegen Aktionskünstler, da weiss man doch sofort, wer diesen Mist bezahlt. So kann man demokratische Freiheiten auch mißbrauchen.

    1. Vielleicht, weil Kehren vor der eigenen Tür angesagt und sinnvoll ist. Wenn man die eigene Bude sauber hat, hat man immer noch genügend Zeit, mit dann nicht mehr ganz so dreckigen Fingern auf andere zu zeigen.

      1. Und mit diesen Aktionen hält man „die Bude sauber?“ Das ist doch Kindetgartenniveau und zeugt von einer arg simplen Weltsicht

      2. Fein, daß Du das mit dem Kindergartenniveau erkannt hast. Genau darauf wollte ich dich hinweisen, wenn Du „der hat aber auch!“ krähst.
        Meinst Du, daß solche Aktionen immer dazu gezwungen werden sollten, im Sinne einer Ausgewogenheit ganz genau dranzuschreiben, wer gemeint und wer ausdrücklich ausgenommen sei? Ist dort irgendwo versteckt mitgeteilt, daß russische oder sonstige Geheimdienste ausgenommen wären oder für weniger kritikwürdig gehalten würden?

    1. Jetzt bin ich aber total beruhigt, daß es Propaganda immer nur vom „Feind“ gibt.
      Kann man so simple Denkweisen irgendwo lernen oder muß das genetisch versaut sein?

      1. Ach jetzt kommt die Genetik als Argument? Diese Art von Totschlag-Argument ist genauso dämlich wie altbekannt. Dann sind wie ja bald wieder bei den Rassegesetzen.

    2. In der DDR gab es einen Begriff für solche Aktivisten: Nützliche Idioten.
      Als Witz oder Satire auf einem Bild wäre es gelungener Aktivismus gewesen, find Ich.

    3. Krass. Jetzt manipuliert netzpolitik.org schon zur Flüchtlingskrise. Erzähl uns bitte mehr, damit wir auf die Propaganda nicht hereinfallen.

  2. Gute Aktion. Hoffentlich lässt sich der ein oder andere tatsächlich zum Ausstieg bewegen. Und wenn nicht, kommen sie vielleicht zumindest nicht dazu, auch noch das letzte Penisfoto, das sie abgeschnorchelt haben, anzuschauen.

    1. „Nützliche Idioten“ gabs schon immer und wird es immer geben.
      Besonders auffällig sind solche wie z.B. Heinz Rühmann.
      Ich bin sogar geneigt ihm zu glauben, wenn er sich für „unpolitisch“ hielt. Das macht eben das Idiotische aus, wenn man damit vor sich selbst und auch öffentlich meint, sich so zurückziehen zu können.
      Dieses Prinzip wird immer wieder gern benutzt, wenn man meint, jeden Künstler öffentlich um seine Meinung zu bitten, genau wissend, daß er mit seiner Kunst an der Grenze seiner Begabung angekommen ist.

    2. @Irina
      Auf beiden Seiten? Bei nützlichen Idioten ist die Nützlichkeit eher einseitig angelegt. Der Idiot merkt nicht, dass er benutzt wird.
      Beispiel: Google-Nutzer oder Facebook-Exhibitionisten. Mit Idioten kann man Milliarden verdienen.

      1. Und wenn er es bemerkt? Hört er dann auf, nützlich bzw. unnütze zu sein?

        Genau genommen wird er ja erst in dem Moment zum „nützlichen Idioten“, in dem er bemerkt, daß er benutzt wird. Vorher war „er“ nur Teil einer Menge im Denkschema eines anderen. Doch ich werde ja auch nicht gleich „Beute“, weil das dem Denkschema eines Löwen im Zoo entspricht. Selbst wenn wir uns gegenüber stehen. Und der Löwe nicht zum Teil des Streichelzoos… Es soll aber eine in einem Zoo lebende Löwin geben, die sich ausschließlich vegetarisch ernährt. Aber wir sind ja nicht in Kalifornien! Und Geld macht nicht satt. Hugh!

      2. > Und wenn er es bemerkt? Hört er dann auf, nützlich bzw. unnütze zu sein?

        Kommt drauf an. Wenn es ihm/ihr nicht gleichgültig ist, dann stellt sich die Frage nach Handlungsmöglichkeiten. Reichen verfügbare Ressourcen aus, um die Lage zu ändern?
        Nur bei letzterem besteht die Aussicht, das Etikett des Idioten abzustreifen.

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