Surveillance Studies-PreisLobende Erwähnung für Recherche von netzpolitik.org über Gesichtserkennung

Am Mittwoch wurde wieder der Preis für journalistische und wissenschaftliche Texte zum Thema Überwachung vergeben. Für netzpolitik.org erhielten Daniel Laufer und Sebastian Meineck eine lobende Erwähnung.

Gesprüht Kamera auf einer Wand
Eine Überwachungskamera als Graffito auf einer Wand. – Gemeinfrei-ähnlich freigegeben durch unsplash.com Etienne Girardet

Am Mittwochabend hat das Forschungsnetzwerk zu Überwachung, Technologie und Gesellschaft zum neunten Mal den Surveillance-Studies-Preis vergeben

Mit dem Preis für journalistische Texte zeichnete die Jury in diesem Jahr Christoph Giesen für seinen Text “Wir können Dich sehen” aus, der in der Printausgabe der Süddeutschen Zeitung vom 16. und 17. Mai 2020 erschien. Der Text beschreibt die Mechanismen, wie die chinesische Regierung die Corona-Pandemie nutzt, um eine Digitaldiktatur zu errichten.

Der Preis für einen wissenschaftlichen Text geht 2021 an Anna-Verena Nosthoff und Felix Maschewski für den Aufsatz „Der plattformökonomische Infrastrukturwandel der Öffentlichkeit: Facebook und Cambridge Analytica revisited.“ 

Darüber hinaus erhielten die Arbeiten der Autor:innen-Teams Adrienne Fichter, Mehdi Atmani, Sylke Gruhnwald von republik.ch sowie Sebastian Meineck und Daniel Laufer für die Recherche von netzpolitik.org zu Pim Eyes eine “Lobende Erwähnung für ihre Arbeiten”. Letztere Recherche löste ein großes internationales Medienecho aus und hat dazu geführt, dass gegen Pim Eyes nun auch Datenschutzbehörden vorgehen.

In der Shortlist des diesjährigen Preises standen folgende Arbeiten:

Journalismus:

Wissenschaft:

  • Anna-Verena Nosthoff und Felix Maschewski: Der plattformökonomische Infrastrukturwandel der Öffentlichkeit: Facebook und Cambridge Analytica revisited. Im Erscheinen in Sonderband des Leviathan: “Ein neuer Strukturwandel der Öffentlichkeit?” (Hrsg. von Martin Seeliger und Sebastian Sevignani)
  • Rebecca Puchta: Soft Dissection. In: Re/Dissolving Mimesis, hrsg. Sebastian Althoff, Elisa Linseisen, Maja-Lisa Mueller und Franziska Winter, Wilhelm Fink, Paderborn 2020, S. 127-155.
  • Lucia Sommerer: Selbstauferlegte Gedankenlosigkeit algorithmenbasierter Kriminalitätskontrolle, basierend auf der Doktorarbeit der Autorin: Personenbezogenes Predictive Policing. Kriminalwissenschaftliche Untersuchung u?ber die Automatisierung der Kriminalprognose, 2020, Nomos.
  • Rebecca Venema: How to Govern Visibility?: Legitimizations and Contestations of Visual Data Practices after the 2017 G20 Summit in Hamburg. Surveillance and Society. 18(4), 2020.

In der Jury urteilen Wissenschaftler:innen und Journalist:innen gemeinsam über die eingereichten Wettbewerbsbeiträge. Das Preisgeld in Höhe von jeweils 1000 Euro stiftet wie in den Vorjahren das Online-Magazin Telepolis der Heise-Verlagsgruppe.

Im Jahr 2020 ist Anna Biselli von netzpolitik.org für ihre mehrteilige Recherche zu den IT-Tools des Bundesamtes für Migration und Flüchlinge (BAMF) mit dem Surveillance-Studies-Preis für Journalist:innen ausgezeichnet worden.

Deine Spende für digitale Freiheitsrechte

Wir berichten über aktuelle netzpolitische Entwicklungen, decken Skandale auf und stoßen Debatten an. Dabei sind wir vollkommen unabhängig. Denn unser Kampf für digitale Freiheitsrechte finanziert sich zu fast 100 Prozent aus den Spenden unserer Leser:innen.

Eine Ergänzung

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.