Was vom Tage übrig bliebMehrfamilienhäuser, Menschenrechte und Massenphänomene

Deutschland bleibt den Eigentumsprivilegien treu, bis zur Glasfaser. Wir lassen uns erklären, wie man in Krisenzeiten Partys feiert und schauen gleich zweimal nach Österreich. Ist das schon Fernweh? Die besten Reste des Tages.

Baum vor Himmel
Mein Freund, der Baum.

Mehrfamilienhäuser: Eigentümer erhalten Anspruch auf Glasfaserleitung (Golem)
Hauseigentümer und Autobesitzer, sie sind das Rückgrat Deutschlands. Künftig sollen sie, neben dem Recht auf eine Lademöglichkeit für Elektrofahrzeuge, auch verlangen können, dass ihnen ein Netzbetreiber eine Glasfaserleitung bis ins Haus legt (was sie aber selbst bezahlen müssten). Nun muss der Bundestag der Reform des Wohnungseigentumsgesetzes zustimmen.

Netzpolitische Empfehlungen in der Covid-19-Krise (epicenter.works)
In der Coronakrise überschlagen sich viele Regierungen mit teils haarsträubenden Vorschlägen, um die Verbreitung der Krankheit einzudämmen. Als Gegenprogramm hat die österreichische Digital-NGO epicenter.works sieben netzpolitische Empfehlungen veröffentlicht, an denen sich demokratische Staaten in aller Welt etwas abschneiden könnten: Unter anderem dürften Grundrechte nicht durch Symbolgesetzgebung ausgehebelt werden, Beschränkungen des Datenvolumens im Mobilfunk sollten fallen und Covid-19-Statistiken sollten als Open Data veröffentlicht werden.

Hypegeist: Die Videoparty (Bento)
Damit wir mitreden können, schauen wir manchmal auf die eher jugendlich ausgerichteten Nachrichtenplattformen. Heute erklärt uns Bento, wie eigentlich eine Videoparty funktioniert und warum man dabei zwar keine Hose tragen muss, sie in manchen Situationen aber ganz praktisch sein kann. Es sei denn, man ist ordentlich vorbereitet. Digitalisierung, yay!

A1 ruft Nutzer über geänderte Netzkennung zum Daheimbleiben auf (Der Standard)
Und noch ein Blick ins Nachbarland. Dort hat sich der Mobilfunkanbieter A1 überlegt, über eine geänderte Netzbezeichnung im Handydisplay die Nachricht #bleibdaheim zu verbreiten. Damit niemand sagen kann, man hätte nichts gewusst.

Jeden Tag bleiben im Chat der Redaktion zahlreiche Links und Themen liegen. Doch die sind viel zu spannend, um sie nicht zu teilen. Deswegen gibt es jetzt die Rubrik „Was vom Tage übrig blieb“, in der die Redakteurinnen und Redakteure gemeinschaftlich solche Links kuratieren und sie unter der Woche um 18 Uhr samt einem aktuellen Ausblick aus unserem Büro veröffentlichen. Wir freuen uns über weitere spannende Links und kurze Beschreibungen der verlinkten Inhalte, die ihr unter dieser Sammlung ergänzen könnt.

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2 Ergänzungen

  1. > Hauseigentümer und Autobesitzer, sie sind das Rückgrat Deutschlands.
    > Künftig sollen sie, neben dem Recht auf eine Lademöglichkeit für Elektrofahrzeuge,
    > auch verlangen können, dass ihnen ein Netzbetreiber eine Glasfaserleitung
    > bis ins Haus legt (was sie aber selbst bezahlen müssten).

    Das hab ich anders verstanden. Der Anspruch besteht (wenn die Reform in Kraft tritt) gegenüber der Wohnungseigentums-Gemeinschaft, das Legen der Glasfaser bis in die Wohnung zu ermöglichen. Sprich sie muss zustimmen, es sei denn irgendwas ganz wichtiges spricht dagegen. Das heisst *nicht*, dass die Netzbetreiber zu irgendwas verpflichtet wären.

  2. Das Virus hat auch Effekte, die nicht durchweg bedauerlich sind:

    Facebook Inc. said late Tuesday that its business was being „adversely affected“ by the COVID-19 pandemic as traffic has spiked and ad revenue has „weakened.“

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