Was vom Tage übrig bliebEhrliches Internet, Gaming auf Parteikosten und transparente Träume

Ein Professor am MIT beschreibt seinen Traum von einem besseren Netz, der frühere Parteichef der FPÖ zahlte seine „Clash of Clans“-Bedürfnisse aus der Parteikasse und Jean-Claude Juncker tritt einem lockeren Spruch auf den Lippen ab. Die besten Reste des Tages.

Genau über uns war der Himmel grau-violett, aber dann wäre der Fernsehturm nicht auf dem Bild gewesen. CC-BY 4.0 netzpolitik.org

Building a More Honest Internet (Columbia Journalism Review)
Ist ein ehrlicheres Internet möglich? MIT-Professor Ethan Zuckerman diskutiert die Frage in einem nett geschriebenen Gastbeitrag in Columbia Journalism Review. Dort wird nicht nur die Technologiegeschichte vom Radio bis zum WWW aufgedröselt. Zuckerman versucht auch zu beschreiben, wie neue Dienste im Internet aussehen können, die eher Wikipedia ähneln als Facebook.

Strache soll „Clash of Clans“ mit Parteikreditkarte gespielt haben (Der Standard)
Seit heute wissen wir, dass auch rechtsextreme Parteichefs als Gamer im Netz unterwegs sind. Pikantes Detail: Der österreichische Ex-Vizekanzler, der dieses Jahr über die Ibiza-Affäre stolperte, zahlte seine Gaming-Bedürfnisse mit der Parteikreditkarte. Bei seinem Lieblingsspiel Clash of Clans greift der Spieler von seinem Ort aus andere Städte an – ähnlich wie Strache, der auch am liebsten Menschen aus anderen Orten angriff. Das wird er, nun da er ein politischer Niemand ist, hoffentlich endlich bleiben lassen.

Juncker bids adieu, saying ‘I’m hungry’ (Politico.eu)
Nicht strikt Netzpolitik, aber heute verabschiedete sich der scheidende EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker mit einer Abschiedspressekonferenz von den Brüsseler Journalisten und antwortete wie gewohnt mit lockerer Zunge. Besonders gut gefallen hat dem Sachverständigenrat dabei ein Zitat, in dem sich Juncker offenbar über seine Jahre im öffentlichen Rampenlicht beklagt: „It’s pleasant to see that dreams are not subjected to the dictatorship of transparency.“ Wer verdient Privatsphäre, wer muss transparent sein, das ist hier die Frage. Ab Sonntag darf Juncker seinen Ruhestand genießen.

Kampf gegen die Armen, nicht gegen die Armut (Der Standard)
Ok, zugegebenermaßen hat dieser Artikel mit Netzpolitik gar nichts zu tun. Und digital ist wahrscheinlich nicht einmal die Datenverarbeitung der Anzeigen, die hier gegen Obdachlose gefertigt werden. Aber es geht um Menschenrechte und die Frage, in was für einer Gesellschaft wir leben wollen. Für uns ist klar: In keiner, in der die Schwächsten mit Verboten, Strafen und Haft drangsaliert werden. Genau das passiert aber in der Stadt Innsbruck.

How did I end up being raided, handcuffed and detained by the @PFAOficial without having done anything illegal (Twitter)
Javier Smaldone, ein Tech-Aktivist, der sich in Argentinien kritisch mit Wahlcomputer​n beschäftigt, wurde überwacht, verfolgt, verhaftet. In einem Thread erzählt er, wie es dazu kam. (via annalist)

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Jeden Tag bleiben im Chat der Redaktion zahlreiche Links und Themen liegen. Doch die sind viel zu spannend, um sie nicht zu teilen. Deswegen gibt es jetzt die Rubrik „Was vom Tage übrig blieb“, in der die Redakteurinnen und Redakteure gemeinschaftlich solche Links kuratieren und sie unter der Woche um 18 Uhr samt einem aktuellen Ausblick aus unserem Büro veröffentlichen. Wir freuen uns über weitere spannende Links und kurze Beschreibungen der verlinkten Inhalte, die ihr unter dieser Sammlung ergänzen könnt.

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