BMW i3 speichert Standortdaten

Der BMW i3 sendet Standortdaten der letzten 100 Positionen an den Hersteller. CC BY-SA 2.0 via Flickr/mariordo59

Der ADAC hat die elektronischen Systeme zweier BMW-Modelle untersucht und herausgefunden, welche Daten von den Fahrzeugen gespeichert und welche an den Hersteller übermittelt werden. Einige der Daten gaben detaillierte Auskunft über die Gewohnheiten der Fahrer; beim Elektroauto i3 ließen sich sogar Bewegungsprofile aus den Ortsdaten erstellen.

Die meisten Daten werden in den Fahrzeugen gespeichert und sollen der Problemdiagnose in den Werkstätten dienen. Mittels einiger Daten sind jedoch auch Rückschlüsse über die Fahrer möglich:

Viele der Daten, die von den Steuergeräten während der Fahrt aufgezeichnet werden, sind technischer Natur. Sie enthalten Angaben über die Funktionen und den Zustand der Autos, die möglicherweise für die BMW-Werkstätten von Interesse sind. Doch daneben gibt es offenbar auch andere Informationen, die der ADAC in seinem Bericht als „auffällige Daten“ bezeichnet. Sie sind nach Ansicht der Datenexperten geeignet, Erkenntnisse über die BMW-Kunden und ihre persönlichen Gewohnheiten auszukundschaften.

Es bleiben jedoch nicht alle Daten in den Fahrzeugen und bei den Werkstätten. Teile der Informationen werden von den Diagnose-Systemen automatisch an den Hersteller gesendet:

Außerdem fanden die Techniker des Automobilclubs heraus, dass „einige Steuergeräte Verschleißdaten, wie die Betriebsstunden der Fahrzeugbeleuchtung oder Nutzungsdaten wie die Anzahl der Sitzverstellungen“ erfassen. Solche Informationen würden automatisch an den Autohersteller geschickt, sobald das Auto in der Werkstatt an das BMW-Diagnosesystem angeschlossen werde.

"Connected Drive" - Informations- und Entertainment-System von BMW CC BY-NC-ND 2.0 via Flickr/SOCIALisBETTER
„Connected Drive“ – Informations- und Entertainment-System von BMW
CC BY-NC-ND 2.0 via Flickr/SOCIALisBETTER

BMWs „Connected Drive“

Die neueren BMW-Modelle bieten eine Reihe von Apps und Diensten an, die „Connected Drive“ genannt werden. In den Autos sind Sim-Karten für eine fahrzeugeigene Mobilfunk-Verbindung fest eingebaut, über die die Fahrer Informations- und Entertainment-Angebote nutzen können. Problematisch ist, dass das System Daten aus dem Fehlerspeicher des Autos an den Hersteller überträgt, wobei nicht ersichtlich ist, ob diese Daten für die Funktionen von „Connected Drive“ benötigt werden.

Dahinter könnte womöglich […] eine Art Überwachungsfunktion stecken, mit der Garantieansprüche der Autobesitzer abgewimmelt werden. „Je nach gespeichertem Fehler wird damit auch ein nicht ordnungsgemäßer Umgang des Fahrers mit dem Fahrzeug dokumentiert, zum Beispiel bei zu hoher Motortemperatur oder -drehzahl“, stellt der ADAC fest.

Laut dem Hersteller erfolgt die Speicherung der Daten nicht nur in den vom ADAC untersuchten Modellen. Das diene jedoch nur der Optimierung und Diagnose in den Werkstätten, zudem würde man die Daten nicht an Dritte weitergeben. Der Autohersteller erklärte aber auch, dass für das „Connected Drive“-System Daten an Service-Provider übermittelt werden. Um welche Service-Provider es sich dabei handelt und was sie mit den Daten machen bleibt unklar.

Bei dem Elektromodell BMW i3 werden noch weitaus mehr Daten an den Autobauer gesendet, aus denen sich sogar Bewegungsprofile erstellen ließen:

Das Elektroauto speichert […] nicht nur die Positionsdaten der zuletzt benutzten Ladestationen, sondern auch „die rund 100 letzten Abstellpositionen des Fahrzeugs“. Damit weiß der Autohersteller ziemlich genau, wo sich seine Elektromodelle befinden und welche Strecken ihre Besitzer zurücklegen.

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40 Ergänzungen

  1. Gähn … BMW Connected Drive existiert seit Ende der 90er und hat – mit anderen Mitteln – viele der Funktionen bereits beinhaltet. Permaüberwachung – wie in dem letzten Absatz angedeutet – geben die Netze und Datenraten gar nicht her.
    Und das mit den Service-Providern: was denn nun – ist es schlimm wenn Daten an BMW übertragen werden oder gar noch schlimmer, wenn sie an andere übertragen werden ?

    Ist es ein Skandal, wenn ein Navi sich die letzten eingegebenen Ziele merkt – oder einfach nur bequem wenn man dort nochmal hinwill ?

    Für BMW gilt auch geltendes Recht, einen Blick in die AGBs / Vertragsunterlagen für die Nutzung der Dienste scheint der ADAC nicht geworfen zu haben. Es würde überraschen, wenn dort nicht genau auf die nun „aufgedeckten“ Möglichkeiten inkl. des Serviceproviders hingewiesen würde.

    Bei solchen Artikeln v.a. von Teilnehmern wie dem ADAC ist es immer ganz gut zu überlegen: Qui bono ?

    1. Brav Olli, feines Bäuerchen gemacht.
      Haste mal versucht, nur den GSM-Kram in soner Schüssel einfach abschalten zu lassen?
      Warum sollte man sich ein der eigenen Kontrolle völlig entzogenes Telefon „schenken“ lassen, wenn man ein Auto kauft?
      Eher dürfte es so sein, daß ein großer Teil der Entwicklung (Tests) an den Kunden verlagert wird. Dagegen wäre nichts zu sagen, wenns dem Kunden auch so verkauft und ggf. vergütet würde und sich der Kunde überhaupt entscheiden könnte.
      .
      „Je nach gespeichertem Fehler wird damit auch ein nicht ordnungsgemäßer Umgang des Fahrers mit dem Fahrzeug dokumentiert, zum Beispiel bei zu hoher Motortemperatur oder -drehzahl“, stellt der ADAC fest.“ – ist meiner Meinung nach mittelmäßiger Unfug. Eine Karre, die alles nur nicht kochen und wäschewaschen kann, soll da plötzlich nicht in der Lage sein, den Fahrer ausdrücklich auf schädliche Zustände hinzuweisen, in ein Notprogram zu wechseln und einen Neustart zu verhindern? Das mit der Drehzahl ist ja noch bekloppter! Als wenn die nicht abregelbar wäre.

      1. @Horst Kevin
        Das Auto ist genial.
        Da kann jede/r gehörnter Ehegatte/betrogene Ehegattin sich an BMW wenden,um zu wissen, wann der oder die Schwerenöter/in den /die Liebespartner/in besucht hat ,wie oft. und wie lange.
        Falls BMW bei den Daten nicht kooperiert , kann das ja ein technisch versierter Privatschnüffler auslesen.
        Da werden sich die Scheidungsanwälte über das redselige Auto aber freuen.

        Oder anderes Beispiel :Der technisch versierte Einbrecher kann über das Auto genau auslesen ,an welchen Tagen der Autohalter sich an einem entfernten Ort
        befindet und kann daurch seinen Terminplan für seine Einbrüche koordinieren,auch er wird ein Loblied auf BMW singen über diesen hervorragenden Service.
        Nebenbei kann er seinen Kumpels von der Autodiebeszunft verraten, wo und bis wann sie das Auto vom Besitzer fliegend übernehmen können.Die KleptoJungs werden diesen BMW Service ebenfalls zu schätzen wissen.
        Noch mehr Möglichkeiten des Datenmissbrauches kann sich der stolze BMW Besitzer selber ausmalen.

      2. Naja, ich lasse ja auch nur ungern eine Gelegenheit aus, den BMW-Fahrer zu frotzeln. An der Stelle wäre es aber leichtfertig zu meinen, daß das ein Markenproblem wäre. Aus sicherer Quelle weiß ich, daß die Technik, bis auf das Zwangstelefon, schon seit sehr vielen Jahren bei Horch existiert und ich würde mich doch eher wundern, wenn die anderen da nicht nachgezogen hätten, zumal viel über Zulieferer läuft, die nicht markengebunden sind.

    2. was denn nun – ist es schlimm wenn Daten an BMW übertragen werden oder gar noch schlimmer, wenn sie an andere übertragen werden ?

      BMW hat eine ganz spezielle Kundschaft, die genießt Aufmerksamkeit. Da spart man sich besser seine Betroffenheitsreflexe.

    1. Sending information to the car

      Get Request status
      Response
      Values
      POST a command
      Available Commands
      Initiate Charging
      Start Climate Control
      Lock the doors
      Unlock the doors
      Flash the headlights
      Charging Schedule
      Vehicle Finder

      1. Wie war das doch noch bei Chrysler?
        Das Entertainmentsystem …
        Du sitzt am Steuer und denkst, das du das Auto lenkst?
        … plötzliches Bremsen
        … fahren in den Gegenverkehr
        http://mobil.n-tv.de/auto/Hacker-uebernehmen-Auto-bei-voller-Fahrt-article15575591.html

        Wozu man sowas braucht?
        Na, wegen dem internationalen Terrorismus, versteht sich!
        Wenn ein Terrorist auf der Autobahn fährt und der Verfassungsschutz einen Anschlag benötigt, dann muss dieser nicht mehr beim Terroristen betteln gehen!
        Ich finde das doch mal eine praktische Anwendung!

        … und Tschüss!

  2. Ja, Bitte BMW. Schau ganz genau hin wo ich bin und langfahre. Hier möchte ich bitte mehr Schnellladestationen!

  3. Dieses Meisterwerk deutscher Ingenieurkunst wird hauptsächlich von Testosteron-optimierten Mittelmeerethnien gefahren. Auch für diesen Kunden-Cluster hat BMW einiges zu bieten.
    Finanzierte Fahrzeuge haben eine Wegfahrsperre, die per SMS im Parkzustand aktiviert werden kann. Und der BMW-Aufsammler weiß genau wo die Fahrzeuge mit rückständigen Leasing-Raten abgeholt werden können. Autovermieter schätzen dieses Feature genauso wie Drogenfahnder.

      1. @Bund Deutscher Autofinanzierer

        Schade für Sie, dass die Verkaufsstistik von BMW mit Ihren Vorurteilen gar nicht übereinstimmt.
        Leute wie Sie verfahren immer nach dem gleichen Schema.Rassistische, chauvinistische Behauptungen streuen ohne Inhalte,wenn Sie Fakten präsentieren sollen, dann herumeiern und kläglich versagen,später abwiegeln und feige den Schwanz einkneifen und behaupten,dass sie kein Rassist seien und das man doch seine Meinung als Deutscher sagen darf,was Ihnen auch keiner verboten hat,auch wenn Sie sich gerne als Opfer im eigenen Land darstellen wollen.
        Das ist das Holz aus dem AFD,Pegida usw geschnitzt ist.

  4. Ich hab da so ein Gefühl, dass „aufgrund“ des Elektromotors noch einige unerwünschte Neuerungen auf Autofahrer zukommen könnten. So als Begründung, das checkt schon keiner – so wie heute fast vergessen ist, dass man zum Musikhören gar kein Spotify benötigt …

    1. Das gute ist … der Arbeitnehmer erspart sich das mühsame Führen eines Fahrtenbuchs, das Finanzamt weiß schon alles ;D

  5. Wer dauernd ein Smartphone mit sicher herumschleppt, sollte sich nicht über so ein Smartes Fahrzeug beschweren.

    Echt jetzt. Fehlt mir jegliches Verständnis für diese Bigotterie.

    1. Ich kann bei meinem Smartphone das Internet und den Standort ausmachen und es sendet nicht durchgehend Daten an (in meinem Fall) Samsung oder Google. Man kann sich hier aussuchen wie man es nutzt und mit was für einer Software/ Betriebssystem man es nutzt.
      Das kann man beim Auto (bisher) nicht.

      Und da ist meiner Meinung nach der große Unterschied und es handelt sich nicht um Bigoterrie.

      1. Sorry, aber da kannst du daran rumfummeln wie du willst, deine Daten werden an etlichen Stellen gesammelt und verwertet. Du hast der Nutzung der Daten zugestimmt.

        Wenn du also so eine EULA abnickst,
        dann ist die EULA des Fahrzeugs wohl nicht besser oder schlechter.

        Deine Daten werden benutzt und benötigt für Service, Abrechnung und technische Merkmale.
        Und du kannst in deinem BMW sicherlich auch das Logfile löschen oder den Navi ausschalten.

        Aber weder beim BMW noch bei deinem Smartphone wirst du tatsächliche Kontrolle über deine Daten haben wenn du es nicht rootest.

        Also – bleib mal auf dem Teppich.
        Wer volljährig ist und sich derlei Spielzeug anschafft sollte sich im klaren darüber sein was er da tut. Alles andere wäre in meinen Augen Naiv.

      2. @yt
        > Sorry, aber … deine Daten werden an etlichen Stellen gesammelt und verwertet. Du hast der Nutzung der Daten zugestimmt.

        > Wenn du also so eine EULA abnickst, dann …

        Guter und interessanter Punkt. Wie kommt es nur, dass die meisten mit dem Begriff EULA nichts anfangen können und sich auch nicht erinnern, eine solche jemals gelesen, geschweige denn „abgenickt“ zu haben? TL;DR

        Wer sich um seine digitale Gesundheit kümmert, kommt nicht daran vorbei, EULAs und Konsorten aufmerksam zu lesen. Juristen sind eindeutig im Vorteil dabei, mithin eine Frage der Bildung.

        Und was spricht dagegen, eine EULA/AGB auszudrucken und nach Gusto zu editieren? Das ganze in einen analogen Briefumschlag gepackt , unterschreiben und per Einschreiben mit Rückschein an den Hersteller schicken.

        Wenn der Hersteller nicht antwortet hat man seine individuelle EULA in der natürlich auch Vertragsstrafen (auf dem Teppich bleiben, sonst sind sie unwirksam) eingearbeitet werden können.

        Widerspricht der Hersteller, hat man ein Recht auf Rückabwicklung des Kaufvertrags.

        Zugegeben, das ist mühsam, aber der Lahme fängt keine Hasen. Wer Spaß daran hat, dokumentiert die Rückabwicklung des Neuwagenkaufs auf seinem Blog. Das sorgt für Freude beim Hersteller und hilft anderen Interessierten.

    1. Herzlichen Dank für die Verlinkung dieser Anfrage, die ja ausnehmend gut zum Thema hier passt. Konkret werden auch Features von BMW darin abgehandelt, die hier in der Kritik stehen.
      Ein erstes schnelles Überfliegen der Antworten auf diese „Kleine Anfrage“ resultierte in Kopfschütteln bei fast jeder Antwort. Offenbar geht die Bundesregierung davon aus, dass deren zum Teil irreführenden, ausweichenden, verschweigenden und unglaubwürdigen Antworten dafür ausreichen, dass technisch nicht so sehr versierte Politiker sich damit abwimmeln lassen.

      Deswegen möchte ich Sie als MdB mal fragen: Wie geht das bei Kleinen Anfragen weiter, wenn Antworten bewusst vage/irreführend/knapp an der Wahrheit vorbei gehalten werden, so dass die Antwort eigentlich nicht als beantwortet gelten kann?

  6. Kann man eigentlich so argumentieren?
    Wer ein Smartphone nutzt und sich trotzdem nicht bewusst ist, das Standortdaten ggf. nicht übermittelt, aber lokal gespeichert werden, dass in log Verzeichnissen vieles von dem zu lesen sein könnte, von dem man nicht möchte, dass andere es lesen – ist eines: Selber schuld und einE TrottelIn?
    Wer Elektroautos kauft, muss wissen, dass sie überwacht wird? Wer Mobiltelefone benutzt, muss damit ok sein, das sein Standort jederzeit ermittelt werden könnte?
    Ist bei der Argumentation nicht was verschoben?
    Weder auf den Telefoniegeräten, noch auf den (E-)Autos steht so etwas wie „Überwachungsgerät mit Fernsprech- und/oder Transportfunktion“.
    Und selbst, wenn es drauf stände. Es muss garantiert sein, dass auf dem Markt Produkte unter denselben Bedingungen zu erhalten sind, die ungewollte Funktionen nicht haben.

    1. @karl
      Kann man eigentlich so argumentieren?
      Wer ein Smartphone nutzt und sich trotzdem nicht bewusst ist, das Standortdaten ggf. nicht übermittelt, aber lokal gespeichert werden, dass in log Verzeichnissen vieles von dem zu lesen sein könnte, von dem man nicht möchte, dass andere es lesen – ist eines: Selber schuld und einE TrottelIn?
      Wer Elektroautos kauft, muss wissen, dass sie überwacht wird? Wer Mobiltelefone benutzt, muss damit ok sein, das sein Standort jederzeit ermittelt werden könnte?
      Ist bei der Argumentation nicht was verschoben?

      Spätestens nach den Snowden Enthüllungen sollte ein jedem bewußt sein,das diverse internetfähige Geräte dazu missbraucht werden um den Besitzer auszuschnüffeln.
      Die Hersteller haben „Vorsicht Spionage“ vorher nicht auf die Geräte geschrieben,jetzt nicht und in Zukunft weden Sie es auch nicht tun.
      Es bleibt dem Interessenten überlassen,deren Produkte abzulehnen,oder sich kollektiv gegen diesen umstand zu wehren,staatliche Hilfe kann der Verbraucher aus den bekannten Gründen nicht erwarten,denn der Staat stellt eher das Problem dar,als es zu lösen.
      Der Forist „yt“ hat inhaltlich absolut recht,auch wenn er im Tonfall etwas schroff herüberkommt.

      Man kann darüber lamentieren,dass Unrecht ist was geschieht, oder etwas in seinem Rahmen dagegen tun.
      Der Forist „marc“ zeigt ein Bespiel,wie man sich die Überwachung etwas vom Halse halten kann,es gibt sicherlich noch weitere Verfahren.

  7. Ja, wundert das jetzt jemand?
    Wer hier rumheult sollte gleich mal seinen FB, Twitter Account aufgeben, und natürlich das Smartphone in die Tonne werfen.
    Die Leute wollen doch so Zeug. Ich kauf mir sicher nicht solche Autos. Lieber einen Lada ;-)

    Jeder der sich nicht überwachen lassen will, sollte die ganzen Trends erst mal nicht mitmachen. Möglichst lange versuchen, so zurecht zu kommen. Geht auch.
    Der Markt bestimmt das auch mit, was die Hersteller alles so treiben. Siehe Schnüffel-TVs. Kauft man halt zu Zeug nicht. Und am besten vorbeugend nicht kaufen!

    1. Aber es ist doch sooo bequem, so easy!
      Du brauchst nicht einmal mehr zum Einkaufen aus dem Haus, du darfst auch mit deinem Stuhl verwachsen …
      Aber so weiß wenigstens BMW, das du dein Auto ordentlich pflegst und deine Versicherung, das du dich immer an die Verkehrsregeln hältst!
      Damit Sparst du Geld und der Wiederverkaufswert deines i3 erhöht sich, im Gegensatz zu den Leuten, die ihren Garagenwagen auch mal bewegen …

      Au ja, es könnte hier ein wenig Zynismus und Ironie mitschwingen …

    2. Richtig. Dazu gehört aber auch, daß die Variante „ohne“ nicht durch anhaltendes dummes verdatungsblindes Kaufverhalten vom Markte verdrängt oder sogar verboten wird. Es kann leicht passieren, daß vernünftige Alternativen unerschwinglich werden oder die Nutzung nicht-vernetzter Dinge irgendwann nicht nur als paranoide Schrulle, sondern als strafbar gilt oder aus anderen Gründen de facto nicht mehr so einfach durchzuziehen ist, wie es sein sollte … Ohne diese Annahmen ist der Plan leider für die Tonne.

      1. Womit wir wieder bei der Privatsphäre wären … jeder der sich erdreistet sich davon mehr zu gönnen als andere Bürger, die in Angst Leben und sich von den Terroristen vorschreiben lassen, wie Privatsphäre auszusehen hat … macht sich verdächtig, nicht mit der aktuellen Politik des gläsernen Bürgers einverstanden zu sein!
        Eine solche Haltung verärgert die Terroristen und diese Antworten dann mit einem Terroranschlag, um ihren Forderungen nach noch mehr Kontrolle über das Privatleben des Bürgers … Nachdruck zu verleihen!
        Hui !!

  8. Auf Nachfrage habe ich folgende Antwort von BMW erhalten (auf FB):

    Hallo Herr Peters,

    danke für Ihre offen an uns gerichtete Frage.

    Die BMW Group nutzt die vom Kunden angegebenen personenbezogenen Daten im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen.

    Eine Vielzahl elektronischer Komponenten im Fahrzeug enthalten Datenspeicher, die technische Informationen über Fahrzeugzustand, Ereignisse und Fehler temporär oder dauerhaft speichern. Diese Daten sind ausschließlich technischer Natur und dienen der Erkennung und Behebung von Fehlern sowie der Optimierung von Fahrzeugfunktionen. Bewegungsprofile über gefahrene Strecken können aus diesen Daten nicht erstellt werden.

    Allgemein werden Daten, soweit sie zur Wartung, Fehlerdiagnose und Fehlerbehebung notwendig sind, in jeder Werkstatt mit einem Diagnosesystem ausgelesen. Nach Abwicklung des Auftrags oder Beseitigung des Fehlers werden diese Daten im Fahrzeug gelöscht oder zyklisch überschrieben.

    Beim angesprochenen BMW i-Modell werden auf Basis einer Vereinbarung mit dem Kunden zweckgebundene Daten an das Kunden-Handy übertragen. Diese Daten ermöglichen einen für ein Elektrofahrzeug relevanten Service für den Kunden, beispielsweise eine Reichweitenberechnung auf Basis des aktuellen Batterieladezustands.

    Des Weiteren besteht die Möglichkeit wie in den Allgemeinen Geschäfts‐ und Nutzungsbedingungen BMW ConnectedDrive beschrieben, die fest verbaute SIM Karte bei der Fahrzeugbestellung oder nach Auslieferung bei einer BMW Niederlassung oder einer autorisierten BMW Vertragswerkstatt deaktivieren zu lassen.

    Auszug aus den Allgemeinen Geschäfts‐ und Nutzungsbedingungen BMW ConnectedDrive:

    12. Deaktivierung: Der Kunde kann die BMW ConnectedDrive Basisdienste „TeleServices“ (SA6AE) und „Intelligenter Notruf“ (SA6AC) jederzeit bei einem BMW Vertragshändler, einer BMW Niederlassung oder einer autorisierten BMW Vertragswerkstatt deaktivieren lassen. Mit der Deaktivierung dieser Dienste wird auch die im Fahrzeug verbaute SIM-Karte deaktiviert. Dies hat zur Folge, dass auch der Notruf im Fahrzeug ohne Funktion ist.

    Wir hoffen, dass wir Ihnen Ihre Frage beantworten konnten. Wir Rückfragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.

    Ihr BMW Deutschland Team.

    1. Wie sagte doch Peter Lustig bei der Sendung Löwenzahn am Schluss doch immer?
      „Einfach Abschalten!“
      ARD … A’bschaltknopf R’echtzeitig D’rücken!
      Ich bin da doch etwas misstrauisch, naja … Paranoid trifft es da doch eher … dennoch glaube ich nicht so recht daran!

    2. „Mit der Deaktivierung dieser Dienste wird auch die im Fahrzeug verbaute SIM-Karte deaktiviert.“
      Ich hab mal, bevor ich einfach abklebte, versucht, die eingebaute Kamera in nem Klapprechner zu deaktivieren. Das ist mir nur temporär gelungen. Wie von Zauberhand war sie nach jedem Neustart wieder aktiv.
      Warum wird die SIM-Karte nicht ausgebaut? Warum wird das GSM-Modul nicht entfernt? Ein Funktelefon kann auch ohne Karte funken.

      1. … und Notrufe absetzen!
        Ich Denke auch, das die Karte an sich nicht abgeschaltet wird, sondern lediglich die damit verknüpften Komfortdienste … das Fahrzeug selbst übermittelt weiterhin alle Daten, die BMW für wichtig erachtet!
        BMW hat die Gebühren ja „für seine Zwecke“ bezahlt, ob der Kunde diese nutzt, ist BMW schnuppe!

    3. „Mit der Deaktivierung dieser Dienste wird auch die im Fahrzeug verbaute SIM-Karte deaktiviert.“ > „Dies hat zur Folge, dass auch der Notruf im Fahrzeug ohne Funktion ist.“ Dieser Kausalzusammenhang erschließt sich nicht wirklich (vergl. Notruftaste bei Handys) und lässt vermuten, dass dieser AGB-Passus einem anderen Zweck dient.

      1. Notrufe kann man auch ohne SIM absetzen, das Telefon bucht sich in ein verfügbares Netz ein, ohne das Kosten entstehen … es ist ja ein Notfall!
        Wenn du einen alten Telefonanschluss hast, klemm mal ein Telefon dran, du bekommst ein Freizeichen und kannst eine der Notrufnummern erreichen!

    4. BMW ConnectedDrive ist ein Produkt zur „Kundenbindung“ mit mehreren kostenpflichtigen Features, die beim Neuwagen-Erwerb maximal zwei Jahre kostenfrei geschaltet sind, zum anfüttern, so zu sagen.

      BMW ConnectedDrive ist vertraglich an den Eigentümer gebunden, deshalb ist der Kunde verpflichtet, bei Eigentumswechsel diesen zu melden. Die Daten aus BMW ConnectedDrive sind somit stets auch als personengebunden anzusehen.

      Unklar ist, welche/r Mobilfunk-Provider hinter BMW ConnectedDrive stehen. Unklar ist auch, wie sich BMW verhalten würde, wenn eine Kunde verlangen würde, die verbaute SIM-Card durch die eines anderen Providers zu ersetzen. Vermutlich ist das eine ähnliche Problematik wie bei subventionierten Handys, doch BMW dürfte in diesem Fall kaum etwas „subventionieren“.

      BMW ConnectedDrive ist modular aufgebaut. Features werden nach kostenpflichtiger Buchung freigeschaltet. Dabei können je nach Zeitpunkt der Zubuchung unterschiedliche Vertragslaufzeiten entstehen.

      Mit der Deaktivierung der SIM-Card wird die Sensorik nicht deaktiviert. Zwar hat der Kunde nach Deaktivierung der SIM-Card keinen Nutzen mehr, aber BMW kann in der Werkstatt nach wie vor Nutzen aus abgespeicherten Sensorik-Daten ziehen.

  9. Verstehe die Aufregung nicht. Wenn ich zu meiner Geliebten fahre, mache ich es genauso wie mit meinem Funk-Autoschlüssel: Ich packe das ganze Auto in Alufolie und Schluß ist mit Datenschnüffeln…

  10. Überraschend präzise Daten über die Fahrt eines Drive-Now-Kunden hat das Landgericht Köln aus dem Datenbestand von BMW bekommen. Die Übermittlung erfolgte demnach mehr als acht Monate nach der Tat.

    Die Kammer forderte die Informationen demnach im Verfahren gegen den BWL-Studenten Arman J. an, der Ende Mai wegen fahrlässiger Tötung zu 33 Monaten Haft verurteilt worden war. J. hatte im Juli 2015 mit einem BMW des Carsharing-Anbieters Drive Now einen Radfahrer überfahren.

    Anhand der Daten von BMW konnte das Gericht die Wegstrecke sowie die gefahrenen Geschwindigkeiten genau rekonstruieren. Zudem wurde die Position des zur Buchung verwendeten Mobiltelefons an das Gericht weitergegeben.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.