US-Gerichtsentscheid: Bitcoin ist eine reguläre Währung und unterliegt der Regulierung von Behörden

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Bitcoin ist eine junge virtuelle Währung, die im erst Jahr 2009 eingeführt wurde. Sie ermöglicht es Geldbeträge, elektronisch und anonym über das Internet zu überweisen. Der Nachweis eines Besitzes an Bitcoins wird über kryptographische Schlüssel erbracht. Auf Grund der Neuartigkeit von Bitcoins existieren zur Zeit aber auch noch eine Reihe rechtlicher Fragen. Unter anderem geht es um die Frage, ob Bitcoin überhaupt Geld im juristischen Sinne ist. Ein amerikanischer Richter hat nun in einem Urteil über ein betrügerisches Schneeballsystem, das auf Bitcoins beruhte, festgestellt, dass Bitcoin „eine Währung oder eine Form von Geld“ sei und sie deshalb auch Regulierungen durch US-Behörden unterläge.

Bei dem Fall in den USA ging es um den Hedgefond „Bitcoin Savings and Trust“ (BTCST), über den der Angeklagte Trendon Shavers in den Jahren 2011 und 2012 insgesamt rund 700.000 Bitcoins eingesammelt hat. Dieses entspricht umgerechnet rund 4,5 Millionen US-Dollar, wie arstechnica angibt. Shavers argumentierte, da es sich bei Bitcoins weder um Geld noch um Wertpapiere handele, sei die virtuelle Währung auch nicht Regulierung von US-Behörden ausgesetzt. Seiner Meinung nach, habe „nie Geld seinen Besitzer gewechselt“. Der Richter Amos Mazzant widersprach Shavers Auffassung hingegen. In einem Memorandum begründet er seine Entscheidung:

It is clear that Bitcoin can be used as money. It can be used to purchase goods or services, and as Shavers stated, used to pay for individual living expenses. The only limitation of Bitcoin is that it is limited to those places that accept it as currency. However, it can also be exchanged for conventional currencies, such as the U.S. dollar, Euro, Yen, and Yuan. Therefore, Bitcoin is a currency or form of money, and investors wishing to invest in BTCST provided an investment of money.

Aus diesem Grund unterlägen Transaktionen von Bitcoins auch sehr wohl der Regulierung von US-Behörden und die Aktivitäten des BTCST würden in die Zuständigkeit des Gerichts fallen.

Wie The Verge betont, handelt es sich bei dieser Entscheidung des Gericht um eine weitere Enscheidung zugunsten einer Akzeptanz von Bitcoin als Währung. Im Mai hatte das US-Finanzministerium bereits Unternehmen die mit Bitcoins handeln als „Finanzinstitute“ bezeichnet. Und im Juni versuchte ein kalifornischen Gericht die Bitcoin Foundation zu schließen, da sie ihr „Geldwäsche“ unterstellte.

Das Bitcoins aber eben auch viel mehr sind als nur eine Währung, zeigt der Kurzfilm „The 1 Up Fever“ von Skeuomorph Production.

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The 1 Up Fever from Skeuomorph Production on Vimeo.

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12 Ergänzungen

  1. Mir fehlt das Verständniss zu Bitcoins

    Um Geld zu bekommen muss man doch arbeiten bzw. etwas verkaufen. Muss ich denn für Bitcoins überhaupt nicht arbeiten?

    Vielen Dank für die Antworten.

    1. Eine Währung, somit musst du sie tauschen oder erarbeiten oder dinge dafür verkaufen oder..

      Analog zu Gold oder Schweizer Franken. entweder du bekommst sie in einer Wechselstube gegen eine andere Währung.
      Du verkaufst etwas gegen Schweizer Franken.
      Du tauscht etwas gegen Gold.
      Du arbeitest und bekommst Schweizer Franken, Bitcoins oder Gold als Lohn.

  2. Das war zu erwarten. NICHTS darf sich einem sozialistischen System entziehen.
    Wird ganz lustig, wenn sich alle Bitcoinerzeuger den Regulierungen und den damit verbundenen Kosten unterziehen müssen.

  3. Warum unterliegt die Regulierung der USA und nicht der Schweiz, Andotta, den Bahamas oder Japan?

  4. Warum sollen die Kack Amis wieder zuständig für die Kontrolle sein !? >..< Oder liegt es daran dass Bitcoin in US liegt ? Wenn ja wieso wechseln die nicht das Impressum oder die Server und agieren von einem anderen Land wie sagen wir mal Gambia oder Kamerun wo sich 100 pro niemand für solche Gesetze interessiert oder hat. Dasselbe gilt übrigens für den US Dienst Lavabit der anstatt umzuziehen sich entschlossen hat den Dienst dicht zu machen m(

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.