Hamburg: Mahlzeit in Grundschule nur mit Fingerabdruck

Ist der persönliche Schreibstil so individuell wie ein Fingerabdruck?

Fingerprintforcriminologystubs2In Hamburg speichern wohl einige Grundschulen die Fingerabdrücke der Kinder, zur Authentifizierung in der Mensa. Hamburg 1 berichtete nun, dass wohl zumindest an der Adolph-Schönfelder-Schule Kinder gezwungen wurden, ihre Fingerabdrücke für das Bezahlsystem abzugeben – obwohl sich die Eltern zuvor gegen die Abgabe ausgesprochen hatten. Laut Hamburg 1 benutzen wohl noch 10 andere Schulen in Hamburg ein ähnliches Bezahlsystem, bei dem biometrische Daten erhoben werden. Im Falle der Adolph-Schönfelder-Schule wird mit der People & Projects IT GmbH kooperiert. Deren „Schulmensaverwaltung“ wurde durch das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein zertifiziert. Im Kurzgutachten liest man allerdings direkt, dass weder Fingerabdrucksystem, noch RFID-System Gegenstand der Prüfungen waren:

Nicht Teil der Begutachtung ist das Fingerprintverfahren sowie das RFID-Verfahren, mit welchen die Identifizierung am I.S.S. Terminal (innerhalb des I.S.S. POS) stattfindet.

Sebastian Seeger, Spitzenkandidat der Hamburger Piraten:

Wenn es stimmt, dass Kindern mit leerem Magen gedroht worden ist, um an ihre Fingerabdrücke zu kommen, muss die Schulbehörde personelle Konsequenzen in Betracht ziehen. Das Vorgehen ist nicht nur unsensibel und Kindern gegenüber völlig unangemessen. Unternehmen und öffentliche Einrichtungen zeigen auch, dass sie nicht die nötigen Konsequenzen aus den jüngst enthüllten Abhörskandalen gezogen haben.

Die People & Projects IT GmbH hat wohl mittlerweile alle Fingerabdrücke der Schüler der Adolph-Schönfelder-Schule gelöscht. Die Schule will allerdings an dem Bezahlsystem festhalten und nun abermals Fingerabdrücke scannen – diesmal aber nur der Kinder, deren Eltern zugestimmt haben.

Schon Ende letzten Jahres gab es in Texas eine Schule, die Schlagzeilen damit gemacht hatte, dass sie ihre Schüler auf dem Campus mittels RFID-Karten tracked.

Danke an Dennis Schulz für den Hinweis zu diesem Artikel.

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30 Ergänzungen

  1. Am besten sind ja die Eltern: Die Schule will allerdings an dem Bezahlsystem festhalten und nun abermals Fingerabdrücke scannen – diesmal aber nur der Kinder, deren Eltern zugestimmt haben.

    Mir ist seit ca. 3 Monaten vollkommen klar, wie die Nazis an die Macht gekommen sind. Und das ohne Gegenwehr.

    1. … und sie haben die Macht seitdem nicht verloren. Sie haben nur die Anzüge gewechselt (von braun zum Nadelstreifen). Man hat, zu dem Schluss bin ich gekommen, nur gelernt aus Nazitum und Sozialismus. Die Finanziers der grausamsten Diktaturen waren immer die gleichen. Denen ist egal, wie man das derzeitige Polit-System nennt, hauptsache sie behalten die Kontrolle, die Macht und das Geld. Es graust mich immer mehr. Ich fühl mich auch wie gelähmt angesichts all dieses Wahnsinns, der so viele Mitläufer findet, die am Ende selbst ihre Kinder drangegeben, warum auch immer.

      1. Dazu fällt mir das folgende Gedicht von Erich Kästner ein. Besonders der letzte Absatz paßt sehr gut.

        Ein alter Mann geht vorüber

        Ich war einmal ein Kind. Genau wie ihr.
        Ich war ein Mann. Und jetzt bin ich ein Greis.
        Die Zeit verging. Ich bin noch immer hier
        Und möchte gern vergessen, was ich weiß.
        Ich war ein Kind. Ein Mann. Nun bin ich mürbe.
        Wer lange lebt, hat eines Tags genug.
        Ich hätte nichts dagegen, wenn ich stürbe.
        Ich bin so müde. Andre nennen’s klug.

        Ach, ich sah manches Stück im Welttheater.
        Ich war einmal ein Kind, wie ihr es seid.
        Ich war einmal ein Mann. Ein Freund. Ein Vater.
        Und meistens war es schade um die Zeit…
        Ich könnte euch verschiedenes erzählen,
        Was nicht in euren Lesebüchern steht.
        Geschichten, welche im Geschichtsbuch fehlen,
        Sind immer die, um die sich alles dreht.
        Wir hatten Krieg. Wir sahen, wie er war.
        Wir litten Not und sah’n, wie sie entstand.
        Die großen Lügen wurden offenbar.
        Ich hab‘ ein paar der Lügner gut gekannt.

        Ja, ich sah manches Stück im Welttheater.
        Ums Eintrittsgeld tut’s mir noch heute leid.
        Ich war ein Kind. Ein Mann. Ein Freund. Ein Vater.
        Und meistens war es schade um die Zeit…

        Wir hofften. Doch die Hoffnung war vermessen.
        Und die Vernunft blieb wie ein Stern entfernt.
        Die nach uns kamen, hatten schnell vergessen.
        Die nach uns kamen, hatten nichts gelernt.
        Sie hatten Krieg. Sie sahen, wie er war.
        Sie litten Not und sah’n, wie sie entstand.
        Die großen Lügen wurden offenbar.
        Die großen Lügen werden nie erkannt.

        Und nun kommt ihr. Ich kann euch nichts vererben:
        Macht, was ihr wollt. Doch merkt euch dieses Wort:
        Vernunft muß sich ein jeder selbst erwerben,
        Und nur die Dummheit pflanzt sich gratis fort.
        Die Welt besteht aus Neid. Und Streit. Und Leid.
        Und meistens ist es schade um die Zeit.

  2. Das „besondere Schutzbedürfnis von Kindern“ … scheint dann unterrelevant, wenn es um die Interessen von Wirtschaftsunternehmen geht?
    Mit der Speicherung von biometrischen Merkmalen, wird hier eindeutig ein Persönlichkeitsrecht verletzt, dass sicher weit höher zu hängen ist, als noch das Recht am eigenen Bild.
    Funk-aktivierte ID-Systeme, wegen der Gefahr der missbräuchlichen Nutzung, verbieten sich für Kinder und Jugendliche – und vor allem – ohne Alternative eines gleichwertigen Leistungszugangs, von allein.

    Der Nutzen von Identifikationsmöglichkeiten zum Leistungszugang, der über das Vorzeigen eines „Berechtigungsnachweises“ mit Kontonummer hinausgeht, scheint aus jeder Sicht über das Ziel, Warenhaftes nur an eine begegrenzte Gruppe, mit individueller Abrechnung, auszugeben, weit hinausgeschossen.
    Die Erhebung von persönlichen Daten, wie Geschlecht, Essenszeiten, Klasse, Gesundheitsdaten, Erziehungsberechtigung, Bankdaten hat bei dem Dienstleister nichts zu suchen. Ein passives Guthabensystem würde sicher verhindern, dass überflüssige Daten anfallen.
    RFID Identifikation kann Fehleingaben verhindern. Das aber kann auch eine korrekte manuele Eingabe einer 5-stelligen Nummer (mithin ein Modell, dass auch Banken seit Jahrhunderten verwendet haben).

    Daten die eine individuelle Identfikation erlauben können, müssen aus Grund und Anlass des Schutzes der Person ohnehin getrennt gehalten werden.

  3. Ein Fingerabdrucksystem oder RFID-Scanner kosten Geld. Es sollte sich leicht herausfinden lassen, ob (Zitat, siehe unten) „Abzocke unter Schülern“ die Kosten rechtfertigt und wem der heute moderne Generalverdacht nutzt. Vollständig mehr-kostenfreie Alternativen sind IMHO leicht vorstellbar und lange erprobt. Sind die Scanner ökonomischer Unsinn, so ist das Verschwendung von Steuergeldern. Dafür wäre jemand konkret verantwortlich. Die Frage nach dem „warum“ könnte sehr peinlich werden.

    Zudem sollte man sich fragen, was eine Gewöhnung von Grundschülern an Überwachungssysteme bei ihnen bewirkt und ob wir die daraus erwachsene Gesellschaft haben wollen. Das ist einfach eine Frage der Verantwortung für die folgende Generation. Die Frage, warum wie die nicht übernehmen wollen, die finde ich peinlich.

    Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein hat von den Scannern gewusst und es trotzdem nicht begutachtet? Hallo, wozu sind die denn überhaupt da? Wieder stellt sich die Frage nach dem peinlichem „Warum“. Ausgerechnet das ULD. Habt ihr das nötig?

    Warum? Hanlon’s Razor. Man beachte die „Naivität“, mit der People & Projects IT GmbH argumentiert:

    http://www.schule-ernst-henning-strasse.hamburg.de/index.php/file/download/6625
    http://www.hh.schule.de/gydoe/aktuell/infos/DatenschutzFingerprintsystem.pdf

    (Kleiner Ausflug zur Medienkompetenz gestrichen)

  4. An meiner Schule gab es einlaminierte Pappkarten mit einem Barcode und PIN. Wenn man also etwas bestellen wollte hat man die Karte über den Scanner gezogen seinen PIN eingegeben und ausgewählt. Bei der Abholung war der PIN nicht benötigt (wohl auch der Geschwindigkeit wegen).
    Wenn man die Karte verloren hat konnte man gegen 50 Cent eine neue im Sekretariat bekommen.

    Das System war unkompliziert, vergleichsweise sicher und Datenschutz konform.

  5. wir ahtten früher essensmarken. die hat man gekauft für den tag, an demman essen wollte. die woche vorher und hat dann auch schon gewusst, was es gibt… ein schnipsel papier eben…

    1. In meiner Grundschule konnte man fuer die kommende Woche eine Flasche Milch oder Kakao pro Tag bestellen. Man trug sich auf einer Papierliste ein, eine Papierliste, die bestimmt nicht gespeichert wurde. Gezahlt wurde monatlich in bar. Nett, die Erinnerung.

      Ein Argument gegen Cash ist dass Kinder sich damit anderes kaufen koennen, z.B. Cola-Eis ;-)

  6. Ich habe als es letzten Herbst neue Schülerausweise gab, den erst mal richtig mit RFID-Reader getestet, sonst hätte ich wohl mein Portemonnaie in der Mikrowelle trocken müssen ;)

  7. Wie ich froh bin dass es man bei uns das Essen noch ohne irgendwelche Biometrie und Ausweise bekommt,
    „Einmal Spaghetti mit Tomatensoße“, Geld, fertig.
    Spart man sich den ganzen Elektronischen Murks.

  8. Ist ja auch eine feine Erziehungsmaßnahme: Wieso sollten mir meine biometrischen Daten was bedeuten, die hab ich doch damals schon in der Schule abgegeben…

  9. Als ich zur Schule ging, war das Essen kostenlos.
    Löste übrigens auch das Problem mit dem Diebstahl, und dem vergessenen/verlorenen Geld/Karte.

    Aber auf die Idee sowas wieder zu fordern, kommen die Leute nicht mal mehr. Lieber steckt man Geld in Prestigebauten.

  10. der neue perso wurde nicht so aufgenommen wie erhofft. alle stürtzen zum amt um fingerabdrücke abzugeben. klappte nicht, also muss man jetzt wohl doch von ganz unten anfangen.

  11. Fehler/Zweifelsfälle im Artikel:

    * Die Schule speichert keine Fingerabdrücke des Kindes, sondern ein von der Behörde geforderter Zahlungsdienstleister
    * Kein Kind wurde gezwungen oder „erpresst“ (sagt meine Tochter)
    * Es wurden aber Fingerabdrücke von Kindern genommen, deren Eltern nicht zugestimmt hatten
    * Die Mehrheit der Eltern hat sich _für_ das Fingerprint/Fingerabdruck-System ausgesprochen, da es für Grundschüler einfacher ist
    * Das System wurde vorab in vielen Elternabenden und beim Elternbeirat häufig genug und auch kritisch diskutiert. Daher hatten alle Eltern vorab die nötig Informationen oder hätten sie haben können.

    1. Hallo Kai, danke für die Einschätzung.

      Inwieweit und welche Behörde „fordert“ einen Zahlungsdienstleister? Weißt du darüber zufällig mehr?

      Hamburg 1 spricht davon, dass auch Kinder, deren Eltern sich dagegen ausgesprochen hatten, Fingerabdrücke abgeben mussten. Selbst wenn dies nicht der Fall war, wäre das Aufnehmen von Fingerabdrücken gegen das Einverständnis der Eltern bei einem Minderjährigen nicht richtig – selbst wenn das Kind dies freiwillig nach Aufforderung macht.

      1. Soweit uns auf den Elternabenden erklärt wurde, wurde das Mittagessen ausgeschrieben. Die Ausschreibung richtet sich an Caterer. Hierbei muss der Caterer einen Zahlungsdienstleister „mitbringen“ (oder die Zahlungen selbst verwalten, was natürlich keine Küche leisten kann).
        Der von den Eltern an dieser Schule ausgewählte Caterer (100% Bio) brachte halt den jetzt in der Kritik stehenden Zahlungsdienstleister mit.

        Wenn Sie genauere Informationen zum Ablauf haben möchten können wir das sicher auch per Mail klären.

        Es ist richtig, dass aufgrund von falschen Listen Fingerabdrücke von Kindern genommen wurden, deren Eltern sich dagegen ausgesprochen haben. Ich will auch nicht ausschließen, dass von den Mitarbeitern „Überzeugungsarbeit“ geleistet wurden in der Form „wenn du deinen Abdruck nicht einlesen lässt, kannst du kein Essen bekommen“. Von mehr Zwang ist mir von unserem Standort (die Schule hat 2) nichts zu Ohren gekommen. Dies ist definitiv ein NoGo und darf nicht passieren. Wie der Dienstleister schreibt, hat er alle Daten gelöscht, da das rausfischen der Daten zu aufwendig gewesen wäre. Die Daten der Kinder deren Eltern für den Fingerabdruck sind, sollen „demnächst“ neu eingelesen werden. Im Moment macht aber der Elternbeirat wieder eine große Welle, da er komplett gegen die Fingerabdrücke ist und den Eltern und Kindern keine Entscheidungsmöglichkeit bieten will.

    2. Das wirklich erschreckende an dem Kommentar ist eigentlich das die Eltern das gut finden und sich dafür aussprechen … da zeigt sich die eigentliche Baustelle … 95% der Leute die Wählen dürfen wissen gar nicht was mit ihren Daten gemacht werden kann und kommen meist sogar noch mit der Argumentation ich habe nichts zu verbergen … gruselig …

      Ich muss mich hier den Vorrednern anschließen, seit knapp 3 Monaten verstehe ich sehr gut wie das 3. Reich, die DDR, Kuba und Co. entstehen konnten,.. und wir sind gerade wieder auf dem besten weg dahin … und alle schauen aus dem Fenster und freuen sich darüber das alles so Sicher und Einfach wird …

      1. Willst du wirklich ein 7jähriges Kind allein dafür verantwortlich machen, auf eine Identifikationskarte aufzupassen und sie immer dabei zu haben?

      2. @Kai: Wo ist das Problem dabei? In dem Alter hat man schließlich auch meist eine Schülerfahrkarte, da ist der Schüler auch verantwortlich, dass er sie dabei hat. Sie tun ja gerade so, als wären die Kinder zu blöd, eine Karte mitzunehmen. Und selbst wenn das Kind wider Erwarten nicht dazu fähig ist, müssen die Eltern halt mit aufpassen. Aber ich verstehe schon, das ist nicht bequem.

      3. Hinter dem, was Big Data genannt wird stehen starke Lobbyverbände mit Miliardeninvestitionen in RFID und Biometrie-Technologie.

        Schulkantinen leiden oft unter Geldmangel und so ist es ein trojanisches Pferd, wenn ein Unternehmen Bio-Essen mit Biometrie-Bezahlung anbietet.
        Schulleiter sind außerdem versucht ihre Schule nach Außen zu profilieren und eine Professionalisierung durch ein High-Tech System in der Kantine erscheint manchen Eltern da attraktiv.

        In meinem Bundesland hat die CDU immer für eine Schülerakte gekämpft. Damit sollte es legal sein, Schattenprofile der Bürger von Klein auf zu erstellen. Eines Tages hieß es (damals) an meiner Schule, dass kommende Woche alle Schüler fotografiert würden. Die Fotos gehörten der Schule. Wer Abzüge wollte, musste bezahlen.

        Der gläserne, biometrisch vermessene Schüler wäre nach der Selbstoptimierungs-Ideologie einem totalen Leistungsdruck ausgesetzt. Dann lieber Essensmarken!

      4. @Aluser: Also mir ist kein Kind bekannt, welches an besagter Grundschule eine Schülerfahrkarte hat. Grundschulkinder kommen zu Fuß, mit dem Roller oder dem Fahrrad. Aber natürlich kann man auch diese Kinder möglichst früh daran gewöhnen immer ein Identifikationspapier bei sich zu tragen um sich überall ausweisen zu können…

  12. Nur weil etwas „einfach“ ist, ist es nicht unbedingt eine gute Lösung. Ich möchte nicht, dass von meinen Enkelkindern Fingerabdrücke rumgeistern. Die sind bei der Firma auch nicht sicherer als bei der Schule.
    Und Fingerabdrücke von Kindern zu nehmen, deren Eltern das nicht wollen, das ist einfach nur noch daneben.

  13. Ich bin Fassungslos und mir hat es fast die Sprache verschlagen. Ich könnte beinahe Wetten das die Schülerausweise mit biometrischen Passbildern versehen sind. Fingerabdrücke und Fotos zu machen das war früher nur im Zuge der Strafprozessordnung möglich, wenn ein dringend Tatverdächtiger beschuldigt wurde. Hier sickert, das schlimmste in die Köpfe der Kinder ein. Big Brother is watching you.

    Wann dürfen Kinder demnächst nur in die nächst höhere Klasse vesetzt werden, wenn sie die entsprechende Schühgröße erreicht haben? Körpervermessung, Schädelvermessung da war doch was in der Vergangenheit… . Hat den die Schulleitung so wenig Hirn und den „gesunden Menschenverstand“ zu Hause gelassen? Die Eltern die dem Zugestimmt haben, sollten lieber mal ein Buch lesen, statt TV sehen.

    Die faschistischen Tendenzen lassen sie durch die schweren Indizien in letzter Zeit, meiner Meinung nach nicht mehr Übersehen. Ich jedenfalls bin schockiert.

  14. Bei uns gab es damals etwas, das nannte sich „Geld“. So kleine, glänzende Metallscheiben. Der Wert war einfach draufgedruckt, man brauchte auch kein Kartenlesegerät und jeder konnte dieses Geld verwenden. Das wurde ursprünglich erfunden, um ein Tauschmittel für alles Mögliche zu haben – u.A. Mittagessen. Ich weiß… klingt heute total verrückt. ;)

  15. Zahlen die Lehrer auch mit ihrem Fingerabdruck? Wie sieht es mit dem Datenschutz aus, welche Strafe erwartet den Caterer, wenn er die Fingerabdrücke an andere, etwa den Staat, herausgibt oder er fahrlässig im Umgang mit den Daten ist? Wo und wie werden diese Daten gespeichert? Wem gehören diese Fingerabdruckdaten? Abgesehen von allem ist dies absolut abzulehnen. Solch wichtige Entscheidungen kann nur ein volljähriger Mensch für sich selber treffen. Da wär was los, wenn eine Firma oder der Staat sagen würde „entweder ihr gebt uns eure Fingerabdrücke, oder ihr kriegt nichts mehr zu essen“.

  16. Ich lese nichts davon, dass das gesamte Verfahren vom hambugischen Datenschutzbeauftragten geprüft wurde. Kennt er es überhaupt?

  17. @Soma: netzpolitik hat einen Link zum Kurzgutachten gegeben. 2012 behauptete People & Projects IT GmbH die Untersuchung anzustreben. Das ist alles glaubhaft.

    Bei der Gelegenheit aus dem Kurzgutachten:
    „Das Hochladen eines Fotos ist ebenfalls freiwillig. Das Foto wird nicht abgefragt, aber auf Wunsch der Schule kann dieses implementiert werden. Die Schule ist verpflichtet, zu prüfen, ob dies rechtmäßig ist.“

    Übersetzt: People & Projects IT GmbH weiß um die Problematik und wälzt sie an ihre Kunden ab. Und das Unabhängige Landeszentrum
    für Datenschutz Schleswig-Holstein sagt dazu einfach nichts. Im Wesentlichen ist das Gutachten sowieso nur beschreibend und behauptend.

    Ich vermisse oftmals die Begründungen. Etwa bei der Behauptung, die Anforderungen an eine wirksame elektronische Einwilligung im Rahmen der Speicherung der personenbezogenen Daten der Eltern sowie der Schüler würden eingehalten.

    Das kann so nicht stimmen. Möglicherweise formal korrekt ist die Einwilligung zu den Fingerabdrücken mit Sicherheit nicht ganz freiwillig gewesen. Wieso sonst mussten alle Fingerabdrücke der Schüler der Adolph-Schönfelder-Schule gelöscht werden? „People und so weiter“ können vielleicht nichts direkt dafür. Sie sind aber offenbar ihrer Beratungspflicht nicht ausreichend nachgekommen.

    Dem ULD hätte diese Gefahr ruhig auffallen dürfen. Das „Kurzgutachten“ hat keinen Wert, reproduziert weitgehend Firmenaussagen angereichert um Worte wie stunnel, SSL, SSH und dient so höchstens als Werbemaßnahme für Leute, die nicht lesen können oder wollen. Mit Sicherheit ist es das, was die „… und so weiter“ wollten und bestellt haben.

    Also ich frage mich zum Beispiel sofort: Warum sollte man SSH (bis 3.1) statt TLS verwenden und wieso ist die Version wichtig? Was ist mit den Zertifikaten? Kommen die von der NSA? Ohne solche Aussagen kann nicht von irgend einer Sicherheit ausgegangen werden.

    Gutachten -> Tonne.

  18. Jedem Kind essen geben und gut. Keine Abrechnung. Keine RFID. Keine Bürokratie, sondern für jedes Kind gesundes Essen und fertig. So schwer isses doch eigenltich nicht.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.