Rechte? Du hast keine Rechte an deinen eBooks.

Symboldbild der Kampagne "Librarians Against DRM"

Update: Wie Simon Phipps twittert, wurde der Account von Linn wieder hergestellt. Ausserdem hat sich Amazon bei ihm gemeldet (mehr Informationen dazu in seinem Artikel

Probleme mit DRM, eine Abkürzung, die eigentlich für „Digital Rights Management“ steht, sind bei Netzpolitik.org in den schon öfter Thema gewesen. Nicht zuletzt deswegen nutzen wir gerne den Begriff der „Digitalen Rechteminderung“ oder „Digital Restriction Management“, weil das, worum es dabei geht, damit sehr viel besser beschrieben wird.

Ein Vorfall, der das Problem einseitiger Einschränkung von Rechten in dem Kontext beschreibt, wurde heute von dem Norweger Martin Bekkelund unter dem Titel Outlawed by Amazon DRM in seinem privaten Blog dokumentiert: Nach seinen Aussagen wurde der Amazon-Account einer Bekannten mit Namen Linn gelöscht und nur eine äusserst schwammige Begründung gegeben, warum das genau passiert ist. Damit ist sie aller ihrer immerhin 60 eBooks verlustig gegangen. Die Aussage, Amazon hätte auch ihren Kindle ferngelöscht, hat sich nicht bestätigt, wie bei BoingBoing nachzulesen: Der Kindle war bereits kaputt. Ob eine Löschung stattgefunden hätte, ist damit eine reine Spekulation.

Aber auch der dokumentierte Mailwechsel der betroffenen Freundin mit der englischen Amazon-Kundenbetreuung wirft einmal mehr ein Licht auf die Rechtlosigkeit der Kunden, die mit DRM versehene Digitale Güter kaufen. Ihr wurde nämlich ausser der Aussage „der Account ist mit geblockten Accounts verbunden“ keine weitere Angabe gemacht, was nun eigentlich genau der Grund ist dafür ist (und für sie ist das alles andere als nachvollziehbar). Durch die vollzogene Löschung ist es auch nicht mehr möglich, den Vorfall richtig zu untersuchen, da die Löschung ihres Accounts endgültig und unumkehrbar ist.

Es ist nicht das erste Mal, dass Nutzer, die sich einen Kindle zulegen und bei Amazon eBooks kaufen, in eine Falle tappen. So wurde bereits 2009 ein Fall bekannt, in dem ironischerweise das eBook „1984“ von George Orwell wegen irgendwelcher Urheberrechtsprobleme vom Kindle eines Kunden gelöscht wurde. Auch wenn es im vorliegenden Fall nicht zu einer Fernlöschung kam, so zeigt es trotzdem, dass ausgerechnet die Kunden, die eBooks aus legalen Quellen erwerben, erhebliche Rechte verlieren, während diejenigen, die sich digitale Güter woanders her holen, also auch aus nicht-legalen Quellen, eher keine Probleme zu befürchten haben.

Lesenswert ist im dem Kontext übrigens der Beitrag Rights? You have no right to your eBooks von Simon Phipps bei Computerworld UK, der die Frage nach den Rechten aufgreift, die man mit dem Kauf eines eBooks erwirbt (oder eben nicht erwirbt) und was der betroffenen Person jetzt noch bleibt (in kurz: nix).

Ob das die richtige Strategie ist, um Leute zum Kauf der digitalen Versionen von Büchern zu ermuntern, darf erheblich bezweifelt werden.

Bild: DRM PNG 1 900, Creative Commons Attribution Share-Alike (2.0) aus dem Flickr Photostream von listentomyvoice im Rahmen der Kampagne Librarians Against DRM

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33 Ergänzungen

  1. Drum habe ich in meinem Verlagsblog auch ein paar Zeilen zum Unsinn von DRM geschrieben und warum wir das nicht mit machen. Das Problem sehe ich in den Verlagsleuten, die von Technik wenig Ahnung haben. Sie meinen es oft nicht mal Böse. Aber es kommt jemand daher und sagt „Klick auf DRM und verdiene mehr“ das klingt kaufmännisch richtig sinnvoll. Da kämpfe ich viel gegen die Werbung der DRM-verkaufenden Unternehmen und es ist sehr nervig.

    Gruß, Enno Lenze

  2. Warum heissen die vorübergehenden Leserechte, die man einem elektronischen Text erwerben kann, eigentlich „Ebook“? Mit einem Buch, dass man ins Regal stellen, verleihen, verschenken oder verkaufen kann, haben sie ja eigentlich nichts mehr gemeinsam.

  3. Das Beschriebene dürfte 1:1 für so ziemlich alle DRM-Systeme mit Online-Anbindung gelten, Steam und Origin bespielsweise.

    Dazu kommt noch der mutwillig völlig abgeschaffte Gebrauchtmarkt. Ein physisches Buch, ein Spiel oder eine Film-DVD kann man problemlos weiterverkaufen oder verschenken. DRM-Systeme sehen solche Konzepte üblicherweise nicht vor.

  4. Es ist wie im Kindergarten, wo eine Aufsicht das Spielzeug verteilt, aber auch jederzeit wieder einsammeln kann statt dass es einem selbst gehört. Was mir Sorgen bereitet: mit den Programmen begeben wir uns durch die App-Stores in eine ähnliche Abhängigkeit (und nicht nur bei Apple).

    1. Schöne Geschichte, aber es ist erschreckend, mit welcher Regelmäßigkeit Dystopien von der Realität übertroffen werden.

  5. Aus so einem Ground würde ich diese Art Dienste auf keinen Fall nutzen um mir Dinge zu kaufen, sondern viel eher als eine Spendenplattform, auf der man den Urheber unterstützen kann, ansehen. Die Kopie, die man dort erhält, ist weniger wert, als eine Kopie, die man irgendwo illegal heruntergeladen hat, wie man ja an diesem Beispiel sieht.

  6. Gibt es denn keine Rechnungen die verschickt werden, oder liegen sie nur in digitaler Form vor?
    Ich habe selber noch nie ein eBook bei Amazon gekauft, da ich lieber etwas physisches in der Hand habe wenn ich lese. Dieser Artikel zeigt (leider) einmal wieder den Mehrwert von Büchern.

    Es muss endlich eine Veränderung im Nutzungsrecht geben! Es kann nicht sein, dass wir Rechte an dem Medium erlangen (oder auch nicht) sondern die dauerhafte Nutzung, der Inhalte, der Informationen, des Wissens sollte mit Rechten geschützt werden.

  7. Genau deshalb meide ich alle DRM-Produkte – also nahezu jedes digitale Verkaufsprodukt. Eine Alternative zu den DRM-eBooks habe ich in diesem Text gefunden (Achtung, dürfte jeden Bücherliebhaber sehr schmerzen):

    http://www.freitag.de/autoren/frankfurter-buchmesse-2012/mein-letztes-buch

    Allerdings viel zu aufwändig und als Dauerstrategie (Buch kaufen, einscannen, wegwerfen) auch unnötig umweltschädlich. Gilt das eigentlich als „Kopierschutz“ umgehen? :)
    Dann schleppe ich doch lieber vorerst weiter meine vorsintflutlichen Papierstapel durch die Gegend. Auch wenn’s ärgerlich ist, dass Bücher und andere Medien unnötig viel Platz in der Wohnung verbraten nur weil ein paar Witzbolde glauben, ich würde teures Geld für 1en und 0en zahlen nur um sie hinterher an jeden Dahergelaufenen zu verschenken.

    Die nächste Spielkonsolengeneration soll ja angeblich auch mit Online-DRM kommen (zumindest bei Sony). Da hilft auch die angebliche Wiederverkaufsoption nicht. Werde das Hobby dann wohl auch endgültig an den Nagel hängen. Ist mir einfach zu dumm, bei jedem gebrauchten Spiel ein großes Theater für die „Rechteübertragung“ zu veranstalten. Die DRM-Problematik hat mich damals schon auf PC Spiele ganz verzichten lassen. Bei Diablo III wurde ich neulich noch für’s „Fününününü“ aufgezogen, bis den Herren dann wegen des Hype-Ansturms die DRM-Server zusammengebrochen sind und ein Spielen so nur zu bestimmten Tageszeiten (z.B. 4 Uhr morgens) möglich war. Ja, ja.

    Traurig nur, dass die nächste Generation schon mit dieser Gängelung aufwächst und das später als ganz normal empfinden wird. Einfach, „weil das jeder so macht“.

  8. Das zeigt mal wieder, wie sehr die altbewährte Technologie namens „Papier“ doch immer noch technologisch überlegen ist.

    Wenn man ein Buch aus Papier kauft, dann gehört es einem. Das können andere dann nicht mehr Kontrollieren, oder überwachen.

    Papier ist auch wesentlich haltbarer und ist besser für Langzeitarchivierung geeignet. Es geht geht nicht so leicht kaputt. Und wenn es mal kaputt geht, dann kann man es meist einfach und günstig mit handelsüblichem Klebeband reparieren. Das geht mit E-Book-Readern meines Wissens nach noch nicht ganz so einfach.

    Das absolute Killer-Feature sieht man aber, wenn man beides mal in Sachen Stromverbrauch vergleicht! Papier kann man Jahrzehnte, ja vielleicht sogar Jahrhunderte benutzen, ohne es aufladen zu müssen! Von solchen Akkulaufzeiten wagen E-Book-Hersteller nichtmal zu träumen!

    1. Ich würde sogar soweit gehen, zu sagen, dass man überlegen sollte, ob man die Technologie „Papier“ vielleicht auch für digitale Zwecke nutzbar machen könnte. Vor allem für die Langzeitarchivierung.

      2D-Code ist da schonmal ein guter Ansatz. Das ist bisher aber nur auf recht kleine Datenmengen ausgelegt…

  9. Sollte man nicht sogar soweit gehen zu sagen, dass sich jemand mit schuldig macht, wenn er oder sie eBooks kauft?

    1. Die Argumentation „Selber Schuld, hättest dich ja informieren können“ ist immer schlecht, weil sie die Schuld (teilweise oder ganz) auf die Opfer schiebt. Mit dem Argument wird jeglicher Betrug und jegliche Täuschung am Verbraucher legitimiert, denn die Opfer hätten sich ja immer irgendwo informieren können.

      1. Aber genau mit dieser absurden Schuldumkehrung wird ja versucht, die „noch“ „unschuldigen“ ebook-Käufer zu sensibilisieren.

        Frei nach dem Motto: Täter oder Widerstand.

        Unabhängig davon bin ich mir nicht sicher, ob hahoyer das so gemeint hat.

  10. Nichts gegen ein gutes Buch, aber seit ca. 10 Jahren — mit meinem ersten Handheld — lese ich in der Masse vorwiegend von Displays.
    Damals hab ich mit dem verschlüsselten mobi Format meine durchwachsenden Erfahrungen gemacht. Ich glaube, dass die Leute erst verstehen was DRM bedeutet, wenn es sie direkt am Portemonnaie packt.

    Die Hersteller haben noch nicht begriffen, wie sehr sie sich mit DRM ihr Geschäft vermiesen. Man betrachte nur die Geschichte von DRM bei Musik …

    Deshalb hat mein Kindle gerade mal drei DRM geschützte Werke gespeichert, die mitgelieferten Wörterbücher.
    Abgesehen davon sind die Preise aktueller eBooks ein schlechter Witz. Für 1 Euro mehr bekommt man meist schon die Papierversion …

  11. Ich bin gegen DRM und das Einschränken von Nutzungsrechten – das ist ein Eingriff in die Privatssphäre und fast schon wieder Überwachung. Mir sagt ja auch niemand, wohin ich mit meinem Hardcover-Buch gehen darf und wann ich es wie nutzen darf … Ich dafür, dass alle E-Book-Anbieter und Verkausplattformen DRM-frei bleiben und das zeigen, so wie hier: http://www.xinxii.com/

  12. Erinnert ein bisschen an die Geschichten vom Kriegsende, als die Soldaten der Roten Armee auf dem Heimweg die Verbraucherrechte abgeschraubt haben und mitgenommen haben sollen, um sie dann zuhause in die Wand zu schrauben und einen DRM-Schutz zu erwarten :-) (Danke, Linus)

  13. Deswegen besitze ich einen Ebook Reader, nicht Kindle heißt. Ich muß mich mit keinem Shop verbinden und kann so diesen ganzen Rattenschwanz von wegen löschen, Accountsperrung, fehlerhafte DRM Einstellungen, etc. umgehen.

    Ich kaufe mir mein Ebook, lade es runter, und ziehe es per USB auf meinen Reader, und so habe ich meine Ruhe. Irgendwelche Bücher mit DRM versuche ich sowieso zu vermeiden, wo es nur geht.

    1. Exakt. Meine E-Books stehen auf meiner Festplatte im Regal und nicht beim Buchhändler. Es ist ja sooooo bequem, wenn die Bücher bei Amazon gespeichert sind und so auch gleich die passenden Kaufvorschläge kommen (Originalargument eines Fans). Wenn der Händler allerdings die Tür zu macht, war’s das, wie man sehr schön sieht.
      Ich käme sowieso niemals auf die Idee, meine Papierbücher in einem Zimmer bei Thalia aufzubewahren, zu dem die Thalia-Mitarbeiter jederzeit Zutritt haben, um jede Kritzelei am Rand, jedes Eselsohr und jedes Leszeichen auszuschnüffeln.
      Ich bin altmodisch, die Cloud war mir schon immer und ist mir mehr denn je suspekt.

  14. Um was geht es denn?
    Die Gerätenummer des gebraucht gekauften Kindles ist mit einem Account verbunden (dem des Vorbesitzers?), der von Amazon geschlossen wurde. Deswegen wurde auch der andere Account geschlossen.
    Dadurch konnte nicht mehr auf die in der Cloud abgelegten Bücher zugegriffen werden (danach ging es anscheinend doch).

    Ich versteh jetzt nicht, was das mit DRM zu tun hat.

  15. Laut dem Computerworld UK Link ist der Account wieder aktiv (Öffentlichkeit hilft dabei wohl).

    Generell gibt es hier aber einen Mangel an Gesetzen, die Verbraucherrechte bei Lizenzverträgen hinreichend bestimmen.
    Da die Lizenz aber meistens im Zuge eines Kaufs erworben wird, lassen sich einige Bestimmungen analog übertragen und ich denke nicht, dass einige der Klauseln so gültig sind. Soweit ich weiss gibt es momentan aber kaum Urteile dazu (es handelt sich ja auch meist um keine grösseren Summen im Einzelfall).

  16. Hm, bin am überlgen mir für den Urlaub einen Ebook-Reader zu holen (kein Kindle), aber wenn ich das schon wieder lese…wo gibt es denn Bücher ohne Schutz? Project Gutenberg, klar. Aber moderne Werke? Wenn es nicht aus dem Amazon-, Google- oder Apple-Store kommt ist es mit Adobe DRM verseucht. Wenn man sich DRM verweigern will, macht ein Ebook Reader aktuell überhaupt Sinn?

    1. Will man dabei 100 % gesetzestreu bleiben: nein.

      Lübbe bietet z. B. seine Bücher nur noch DRM-frei an, bei Libreka kann man explizit nach DRM-freien Büchern suchen und Beam EBooks hat sich komplett dem Vertrieb DRM-freier Bücher verschrieben. Ob der aktuelle Bestseller, den man unbedingt als Nächstes lesen will, beim „richtigen“ (will sagen DRM-freien) Verlag erschienen ist, ist dann aber ungewiss.

  17. Diese Gefahr droht potenziell bei allen netzbasierten Streaming und Clouddiensten. Alle, die so sehr auf Musikflatrates etc. pp. abfahren, sollten nachdenken, was sie in der Hand haben, wenn ihnen der Anbieter „aus Gründen“ eines Tages den Account zu macht.

  18. Daher kommt mir ein Kindle nicht ins Haus. Hier werden Hardware, Software, die Medien selbst und das DRM aus einer Hand zu einer unheiligen Allianz zusammengeführt. Das kann es doch nicht sein. Von Anfang an geht Amazon damit einen falschen Weg, so sehr ich ansonsten den Shop mag.

    Dann schon eher E-Books im EPUB Format, wenn’s sein muss – bei Romanen – auch mit Adobe-DRM. Da sind Hardware-Hesteller (z.B. Sony, Kobo), Buchhandlung und DRM-Anbieter getrennt. Wenn das Gerät einmal mit meiner Adobe-ID gekoppelt ist, kann so schnell niemand meine E-Books sperren oder fernlöschen, wenn ich vorsichtig bin.

    Übrigens kann man E-Books bei Google Play auch im EPUB-Format mit Adobe-DRM herunterladen. Google macht es also besser.

    Und bei Adobe-DRM gibt es auch schon Möglichkeiten, den Kopierschutz zu entfernen (ist schon gehackt). Habe ich zumindest mal gehört.

    1. Ganz vergessen zu erwähnen: Bei den in D erhältlichen E-Books im EPUB-Format kauft man i.d.R. bei deutschen Buchhändlern. Da wird man sicherlich als Kunde mehr rechtliche Möglichkeiten haben als bei Amazon oder Apple.

  19. Meine Güte – wo gehobelt wird, da fallen Späne.

    Mir ist nur ein einziger Fall bekannt, wo Amazon wirklich ferngelöscht hatte. Und das war, weil sie selbst das Verkaufsrecht nicht hatten. Wahrscheinlich mit Rückvergütung an die Kunden.
    Selbst dieser Fall jetzt, der den ganzen Sturm heraufbeschworen hat, ist wohl dabei, keiner mehr zu sein.

    Ich glaube auch, dass zumindest nach deutschem Recht das so einfach nicht ginge, meine gekauften Bücher (nicht geliehen!) zu löschen. Was sollte denn Amazon auch für ein Interesse an so einer unpopulären Maßnahme haben? Da sollten wir doch erst mal auf die Hintergründe warten.

    Ich selbst bin bezüglich meiner Kindle-Bibliothek sehr entspannt. Ich glaube nicht, dass das Risiko hoch ist. Und wenn, kann ich klagen.
    Naja und selbst wenn alles weg wäre mit einer Chance von 0,001 Promille – so what? Das meiste sind Romane und die wirft man auch als Buch am besten weg nach Konsum.

    Dafür hat man in den anderen 999,999 Promille der Fälle ein bequemes Lesen!
    Das ist ja wie bei Kredikarten, Cloud-Accounts etc. Ein Restrisiko muss ich akzeptieren für ein großes Maß an Komfort.

    Thomas

  20. Für mich ist DRM leider auch ein absolutes nogo bei ebooks. Gerade erst letzte Woche habe ich mich, da ich gerade 1,2 DRM-freie Titel auf meinem Smartphone lese/teste, versucht näher in das Thema einzulesen.
    Aber leider ist mein Traum, mir z.B. zu Weihnachten einen entsprechenden ebook-Reader zuzulegen, recht schnell geplatzt.

    Dabei ist garnichtmal der ja eher unwahrscheinliche Fall einer gewollten Sperrung meine größte Sorgen, sondern eher das ich in ca. 10 Jahren, wenn die entsprechenden Technischen Plattformen, oder evtl. auch die Accounts nicht mehr existieren, ein lesen für mich unmöglich wird.
    Das finde ich bei Büchern & Musik sehr schade. Zum einen weil ich es unglücklich fände nochmal das Buch kaufen zu müssen, zum anderen könnte es ja auch evtl. sein das es dach Buch so garnichtmehr im Handel gibt.
    Jetzt mögen einige sagen „Das kann doch garnicht sein das es Riesen wie Amazon und Adobe* in 10 oder 15 Jahre nicht mehr gibt.“ Das lasse ich so nicht gelten.
    Zum einen sind schon viel größere Konzerne mit viel bodenständigeren Geschäftskonzepten in viel Kürzerer Zeit liquidiert worden, zum anderen ist nicht gesagt ob nach einem Aufkauf oder auch z.B. Konzentration auf ein „anderes Kerngeschäft“ z.B. noch die Kosten für nicht ertragreiche Server & vor allem Softwareplattformen weiter betrieben und auch entwickelt werden.
    *Adobe ist zurzeit der DRM-Anbieter ausserhalb von Kindle.

    Ein weiterer Punkt gegen die momentane Situation am eBook Markt ist für mich das der Preis noch immer relativ hoch ist.
    Das wäre kein so großes Problem, wenn ich nicht beim wiederverkauf oder auch beim ausleihen an Freunde derartig eingeschränkt wäre.
    Ich habe einen lesebegeisterten Freundeskreis, so das wir uns viel gegenseitig ausleihen, was natürlich dann auch die Kosten für alle ein wenig reduziert. Diese, ich nenne es jetzt mal Mehrkosten, sollten zumindest teilw. von einem attraktiven eBook-preis abgefedert werden, insb. für ältere Titel.

    1. Der digitale Komfort ist halt begrenzt.
      Es ist schon heute Allgemeinwissen, dass die Träger nicht ewig halten und Daten bisweilen überspielt werden müssen.
      Wer seine frühen dos word dokumente aus den 80ern über die Jahre weiter nutzen wollte, mußte sie früher häufiger mal in einer aktuellen Version öffnen und neu speichern.
      Bei ebooks werden Programme wie calibre das übernehmen.

      Der norwegische Fall zeigt einmal mehr und ganz generell die Hilflosigkeit der Kunden bei so großen und international agierenden Unternehmen wie Amazon, und andererseits die Unbekümmertheit von NutzerInnen, die sich auf Wolken aller Art einlassen.
      Und am Rande wird außerdem deutlich, wie die Anbieter sich in ihren diversen Sicherheitsvorkehrungen und undurchsichtigen AGB verheddern – diesmal am Beispiel von ebooks.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.