Interview mit danah boyd

Der Guardian hat die amerikanische „digitale Anthropologin“ danah boyd interviewt. Leider gibt’s das Interview nicht in Rohform, die Lektüre lohnt sich dennoch:

Boyd suggests that control remains, by and large, in the same places it always did.

„As a technologist, we all like ‚techno-utopia‘, this is the great democratiser,“ she says. „Sure, we’ve made creation and distribution more available to anyone, but at the same time we’ve made those things irrelevant. Now the commodity isn’t distribution, it’s attention – and guess what? Who gets attention is still sitting on a power law curve … we’re not actually democratising the whole system – we’re just shifting the way in which we discriminate.“

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3 Ergänzungen

  1. Wie jetzt? Soll meine Aufmerksamkeit demokratisiert werden? Aber ich will keinen Musikantenstadl sehen, auch wenn das noch so viele tun.

    Die Demokratisierung entsteht vor allem aus der Vielfalt. Es gibt nicht mehr ein paar TV-Sender und Verlage, die ihre Wichtigkeit aus der Tatsache beziehen wie knapp und teuer ihr Job ist. Jedermann kann mit wenig Aufwand „auf Sendung“ gehen — und wenn viele Leute meine Musikantenstadl-Hass-Videos auf Youtube toll finden, dann gucken sie sie eben und wenn nicht, dann nicht und ich muss mir überlegen, ob mir das was bringt.

  2. @Volker

    Ich hätte nie erwartet, dass sich grundlegend etwas an der Art und Weise ändert, wie Aufmerksamkeit in unserer Mediengesellschaft funktioniert. Wir sind halt psychologisch auf bestimmte Schlüsselreize und Mechanismen trainiert, und wer die professionell ausnutzen kann, ist erstmal im Vorteil.

    Ich glaube aber auch, dass wir gerade erst am Anfang der Einmischung der netzbürger in die alltagspolitik stehen. Die Politik öffnet sich langsam dem digitalen Raum, während gleichzeitig ein gewisses Erwachen von politischem Bewusstsein als Reaktion auf die massiven Eingriffe auf die Bürgerrechte on- und offline gibt.

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