In der PR muss man sich vor allem zu CEBIT-Zeiten viele Gedanken machen, wie man denn einen Kunden in der Informationsflut platzieren kann. Das macht auch kreativ, wie ein aktuelles Beispiel zeigt, was mir eben aufgefallen ist. Bei OpenPR gibt es einen Artikel des Medienbüro.sohn aus Bonn mit dem Titel „Freie Software gegen den elektronischen Imperialismus: Neue Chancen für Microsoft-Konkurrenz“. Ist hier via Google-News mit dem Suchwort „Freie Software“ aufgeschlagen. In dem Beitrag wird erstmal ausführlich Joachim Jakobs, der Sprecher der Free Software Foundation Europe, zitiert. Leicht zu überlesen ist, dass Bezug auf ein Interview in der Süddeutschen genommen wird, wofür diese Zitate freigegeben wurden. Dann folgt ein ganzer Absatz Produktwerbung für die Firma „Systemhaus DIS Data Integration Services“, die ein Produkt auf Basis von „Open Source Software“ vertreibt. Um dann nach dem Absatz Werbung, bzw. PR-Platzierung wieder zurück zu Joachim Jakobs zu kommen, der nochmal ausführlich zitiert wird.
Ich hab dann mal bei dem Medienbüro.sohn angerufen und wollte eigentlich nur wissen, wie das mit den Zitaten zustande kam. Aber der zuständige Redaketur war nicht da und als ich mal kurz erwähnte, dass der Artikel etwas PR-lastig klingen würde, wurde das sofort verneint. Man sei ja keine PR-Agentur, sondern ein „Nachrichtendienst“. Dessen Beiträge übrigens von Faz.net aggregiert werden… Warum der Beitrag aber bei OpenPR (Und auch bei LivePR) eingestellt wurde und als Ort auch noch Potsdam genannt wird, wo die beworbene Firma sitzt, bleibt das Geheimnis der Firma. Warum man gerade diese Süddeutsche-Zitate genommen hat und mit der Produktwerbung zusammen gebastelt hat, bleibt auch ein Geheimnis von schlechter PR. Thematisch passt das nicht wirklich.
Man hätte auch andere Zitate nehmen können und mit der Produktwerbung zusammenfügen können das Ergebnis wäre gleich geblieben den einem gefällts und anderen nicht!