Steuer auf E-Mails und SMS?

Und hier ein Beitrag aus der Geldbeschaffen-egal-wie-Abteilung. Da lese ich gerade slashdot und gelange so auf folgenden Reuter-Artikel.

Lamassoure, a member of Jacques Chirac’s UMP party, is proposing to add a tax of around 1.5 cents on text or SMS messages and a 0.00001 cent levy on every email sent.

Wie muss ich mir das denn bitte vorstellen? Muss ich dann jedes Jahr bei meiner Steuererklärung angeben, wieviele E-Mails ich empfangen und versandt habe? Nicht, dass man am Ende noch eine offizielle Lizenz zum Versenden von E-Mails benötigt, unlizenziertes Versenden von E-Mails wäre dann wohl eine Steuerhinterziehung, oder was?

But Lamassoure argues that with billions of emails and texts sent around the world, it’s a novel and simple way to raise funds from new technology.

„Exchanges between countries have ballooned, so everyone would understand that the money to finance the EU should come from the benefits engendered by the EU,“ he said.

Wir haben verstanden! Bin mal gespannt, was da für eine Richtlinie herauskommt.

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7 Ergänzungen

  1. Billions of dollars flow around the world. It’s a novel and simple way to raise funds from.

  2. In einer besseren Welt… wenn die Besteuerung nach dem Verursacherprinzip geht und faktisch auch durchgsetzt wird, dann hören Spammails endlch endlich auf. :P

    Bizarre Idee. Abstrus und weltfremd. Je erfolgreicher meine Maildienstleistung am Markt, desto teurer muss ich dann anbieten? Schwachfug, Herr Lamassoure.

  3. Die Idee einer elektronischen Briefmarke – bezahlt mit Geld oder Rechenzeit – ist nicht neu. Diskutiert wurde (wird?) dies aber im Zusammenhang mit der Spam-Bekämpfung. Problematisch ist dabei der zentralisierte Aufbau eines Abrechnungssystems, das durchgesetzt werden muss und eine Kontrolle des Netzes ermöglichen würde. Microsoft hat sowas auch schon vorgeschlagen. Die Konzepte variieren hierzu.

    NEU ist, dass DIESEN Initiatoren allein ums Geld geht.
    (Microsoft oder das Finanzamt?)

  4. Soll ich dann für jede eMail, die ich von einer .fr-Domain versende in Frankreich Steuern zahlen? Für .de in Deutschland, .com in den USA usw.? Wenn ich von .org, .net, .info oder ähnlichen sende, bleibe ich steuerfrei?
    Darüberhinaus soll ich dann für jede Mail mit gefälschter Absendeadresse (sei es durch Spammer, Viren oder Würmer) zusätzlich zahlen, auch wenn ich von denen nichts mitbekomme (abgesehen von "delivery failed"-Antworten)? Folglich müsste ja der französische Staat zahlen, wenn ich als Absender Adressen der französischen Regierung eintrage.
    Natürlich wird dann jeder über ausländische Mail-Relays senden. Spammer, die das sowieso schon tun, brauchen also nichts an ihrem Verhalten zu ändern.
    Soll man dann eigentlich pro Mail oder pro Empfänger zahlen? Was ist mit Mails, die nur lokal auf meinen Rechnern entstehen und versandt werden, jedoch nie die Außenwelt sehen?

    Bezüglich der SMS kommt dann die Frage auf, ob man auch für die vielen kostenlosen Inklusiv-SMS Steuern zahlen darf.

    Kann man SMS oder eMails, die man an das Finanzamt schickt, dann von der Steuer absetzen?

    Lauter Fragen, die die Schwachsinnigkeit der Besteuerung darstellen. Scheint als wär das Sommerloch bereits da.

  5. Die ganze Funktionalität, die sich um emails herum aufgebaut hat, würde mit Einführung einer Steuer sinnlos werden.
    Mein CMS schickt mir emails, mein tv-browser schickt mir emails, ich schicke mir selbst emails um mich zu erinnern…

    Außerdem gibt es keine Art der Kommunikation die so international ist wie die Email – an wen darf ich dann die Steuern zahlen?

    Und was mache ich mit meinem eigenen email-server? Muss ich den anmelden?

    Also – ich finde ja, das klingt ein wenig wie dieser Spam … "Bill Gates zahlt diesem krebskranken Kind 1 ct je email, die du weiterleitest…"

    Mirlith.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.