Punk und Ungehorsam revisited

Die belgische Zeitung Le Soir erinnert daran, dass Punk vor etwa 30 Jahren große kreative Potenziale freigesetzt hat:

„Man hat dem Punk eine ebenso kurze Lebensdauer vorausgesagt wie seinen Liedern. 30 Jahre später ist Punk immer noch da“, schreibt Philippe Manche. „Der Esprit des Punk ist heute noch präsenter, und zwar nicht nur in der Musik. Er diente als Auslöser der zwei wichtigsten musikalischen Bewegungen der letzten 20 Jahre: des Hip Hop und der elektronischen Musik. Man muss kein Diplom in Musikwissenschaften der Berkeley-Universität haben, um auf die Beispiele Soul und Funk zu verweisen. Das gleiche gilt für Elektro. Mit einem einfachen Rechner basteln einige Genies ihre Musik zu Hause zusammen, die dann die Tanzflächen überflutet.“

Jawoll! Ich meine, dass der größte Einfluß von der riesigen Zahl an unbekannten Bands ausging, die heute meist vergessen sind. Daher bin ich froh, wenn Seiten wie www.7inchpunk.com altes Kulturgut und fette Inspirationsquellen wiederveröffentlichen, die sonst nur betuchten Sammlern und Leuten bekannt wären, die dafür mehrere hundert Dollar bei online-Auktionen bezahlen müssen. Aber es geht eben auch direkt und online, ohne verhindernde Lobby. Die Technik zum Ungehorsam hat man immer schon zu Hause.

Deine Spende für digitale Freiheitsrechte

Wir berichten über aktuelle netzpolitische Entwicklungen, decken Skandale auf und stoßen Debatten an. Dabei sind wir vollkommen unabhängig. Denn unser Kampf für digitale Freiheitsrechte finanziert sich zu fast 100 Prozent aus den Spenden unserer Leser:innen.

2 Ergänzungen

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.