„Wirtschaftliche Ineffizienz“ dank Software-Patenten

Die Studie des Center for Economic and Policy Research in Washington, D.C. suggeriert es bereits in seinem Titel „Open Doors and Smashing Windows“: Ökonom Dean Baker hat nicht nur alternative Finanzierungsmöglichkeiten für Software untersucht, seine Forschung beschäftigt auch sich damit, wie Copyright und Patente in Bezug auf geistiges Eigentum „zu wirtschaftlicher Ineffizienz führen“.

Die Entwicklung von Freier Software, so Baker, würde dem amerikanischen Staat und dem Endverbraucher günstigere Software und infolgedessen auch billigere Computer bescheren. Der Grund sei, wie Baker erklärt: „Die Computersoftware-Industrie wird gewöhnlich als Speerspitze der US-amerikanischen Technologie angesehen. Gleichzeitig verlässt sich die Industrie zum Großteil auf den staatlichen Protektionismus in Form von Copyright und Patenten, den Relikten eines feudalen Zunftsystems, um die Entwicklung von neuer Software zu finanzieren. Die Abhängigkeit von diesen antiquierten Mechanismen führt sowohl zu ökonomischer Unfähigkeit für die Wirtschaft als ganze, als auch zu Software von schlechterer Qualität, als in einer Umgebung möglich wäre, in der alle Software gemeinfrei [public domain] ist.“ – Also der Öffentlichkeit zur freien Verfügung und Weiterverarbeitung offen steht. Die Studie empfiehlt außerdem zur Finanzierung von Unternehmen, die Freie Software entwickeln, eine Mischung aus direkter staatlicher Unterstützung und einem System aus individuellen Belegen.

Wie CNET berichtet, ist die Entwicklung von Open Source-Software bereits für amerikanische Unternehmen attraktiver geworden: Eine Untersuchung der National Venture Capital Association besagt, dass letztes Jahr zwölf Software-Firmen unterstützt wurden, die 70 Millionen Dollar erwirtschafteten – das sind umgerechnet knapp 59 Millionen Euro. Im dritten Quartal 2005 haben nun bereits 18 Firmen in Amerika eine Förderung von insgesamt 145 Millionen Dollar erhalten.

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