Nachrichtenüberblick 26.09.

Ralf Grötker hat für Telepolis ein interessantes Buch zum Thema Data-Mining rezensiert: Wir machen mit!

Der amerikanische Journalist Robert O’Harrow, Jr., Reporter der Washington Post und Mitglied des Center for Investigative Reporting, hat in einem umfangreichen Buch zusammengetragen, wie nach den Anschlägen auf das World Trade-Center Adresshändler, Kreditwürdigkeits-Prüfer, Data-Miner und andere im Bereich „Sicherheit“ tätige Unternehmen ganz aus eigenem Antrieb heraus sich ihren Datenbanken an der Suche nach den Attentätern beteiligt haben. Es geht um Freundschaften, Lobbyismus und Private-Public-Partnerschaften, um Karrierewege und Unternehmensgeschichten.

Zack Urlocker, Vize-Präsident für Marketing-Fragen beim Open-Source-Hersteller MySQL, gab dem Online-Dienst Marketingsherpa.com ein Interview zum Thema Open Source Marketing. Pro-Linux hat die Zusammenfassung: Prinzipien des erfolgreichen Open-Source-Marketings.

Die Businessweek widmet Tagging einen eigenen Artikel: Tagging: Keeping Tabs On The Net.

Richard Stallman nennt erste Details zur GPL3.

Wolfgang Kleinwächter berichtet auf Telepolis über den Internet Governance Showdown beim Weltgipfel zur Informationsgesellschaft: US-Regierung will weiter die Kontrolle über die zentrale Rootzone behalten .

Wenns um Citizen Journalism geht, muss immer wieder das süd-koreanische OhMyNews herhalten. Jetzt wieder auf Telepolis: „News Guerrillas“ auf dem Vormarsch.

Mario Sixtus hat zwei Links zu einer abstrusen Story aus London. Ein normaler Bürger wurde von der Polizei in einer U-Bahnhaltestelle als potentieller Terrorist festgenommen und festgehalten. Sein Vergehen? Er war mit einem Rucksack und einer Jacke in die U-Bahn gelaufen, hatte die Polizei keines Blickes gewürdigt, auf sein Handy geschaut und auf die Bahn wartend einen ausgedruckten Artikel aus der Tasche gezogen, um diesen zu lesen. Zu viele Anhaltspunkte dafür, dass er ein Attentat plant. Bei der Hausdurchsuchung wurden auch noch merkwürdige technische Geräte wie ein Weltempfänger gefunden. Die Story hat es mittlerweile auch in den Guardian geschafft.

Die Kleine Zeitung aus Österreich hat einen Artikel über die Creative Commons Lizenzen. Der Artikel ist nciht schlecht, leider macht der Autor den Fehler, die Überschrift „Ein Leben (fast) ohne Copyright“ zu titeln. Dies ist falsch, da die Creative Commons Lizenzen Nutzungsfreiheiten ermöglichen – auf voller Basis des Urheberrechts / Copyrights.

In den USA ist die Debatte um Softwarepatente, welche es dort schons eit vielen Jahren gibt, wiedre leicht entbrannt. CNet widmet der Frage einen längeren Artikel: How open? That’s the big patent question.

Ein Interview mit dem Wikipedia-Gründer Jimbo Wales findet sich bei C-Span.

Schon von letzter Woche, aber sehr interessant, ist der Artikel „How open source gave power to the people“ in der internationalen Financial Times.

Immer wieder liefert die TAZ Artikel, die sich so sympathisch macht. Dieser hier, „Arschlochalarm!“ von Tom Schimmeck, ist zwar schon eine Woche alt, passt aber prima zur heute startenden „Du bist Deutschland“-Kampagne, welche wiederum bei Lobbycontrol thematisiert wird.

Der Europäische Datenschutzbeauftragte gibt eine Stellungnahme zur Vorratsdatenspeicherung ab: „So geht das aber nicht. Aber die Dienste interessiert EU-Recht ohnehin nicht“.

Manchmal hat auch die Berliner Morgenpost interessante Artikel. Heute z.B. folgender: Informatiker durchsuchen geheime Internetseiten.

Die gemeinsame EU-Forschungsstelle (GFS) im italienischen Ispra entwickelt nun Softwaremodule für die europäischen Geheimdienste, um im so genannten Schatten-Web („dark web“) und in geschlossen Benutzergruppen („hidden web“) organisierte Gewaltkriminalität zu enttarnen.

Es gibt wieder eine Ausgabe von RadioTux zum downloaden. Themen diesmal sind die Linux-Distribution Ubuntu, ein Bericht über die Wikimania und ein Interview mit Richard Stallman über GNU/Linux und andere Dinge.

In Schottland wurde ein Hochsicherheitsgefängnis für 3 Millionen Pfund mit biometrischen Zugangssystemen ausgestattet, welches den Fingerabdruck nutzte. Allerdings hatten die Insassen ziemlich schnell verstanden, wie das System zu überlisten ist und viele Gefangene wanderten innerhalb der Haftanstalt für einen Monat unbemerkt herum. Jetzt gibt es wieder „normale“ Schlüssel, was von der Verwaltung als billiger angesehen wurde, als noch mehr Geld in die „High-Tech“-Anschaffung zu stecken mit der Hoffnung, dass es irgendwann mal vernünftig klappt.

The Economist schreibt über eine aktuelle Studie der OECD zum Thema OpenAccess und Online-Publishing: The paperless library.

Die BBC hat einen schönen Artikel darüber, dass das Netz dem Major-Oligopol in der Musikbranche einiges an macht entziehen kann: Net takes power from music’s big four

Deine Spende für digitale Freiheitsrechte

Wir berichten über aktuelle netzpolitische Entwicklungen, decken Skandale auf und stoßen Debatten an. Dabei sind wir vollkommen unabhängig. Denn unser Kampf für digitale Freiheitsrechte finanziert sich zu fast 100 Prozent aus den Spenden unserer Leser:innen.

3 Ergänzungen

  1. das vom sixtus sind olle kamellen. war schon vor 1,5 wochen zu lesen. ausserdem macht der gemeinsame sache mit herrn spreeblick, der sich selber meistens nur mit belanglosigkeiten aufhält, aber selber eifrig kommentare sammelt. manchmal frag ich mich, ob er nicht nen kommentarbot hat; die meisten sachen sind so sterbenslangweilig. whatever.

  2. Und wo ist jetzt Dein Problem? Ausser, dass Du die beiden Weblogs Spreeblick und Sixtus nicht magst, aber trotzdem liest?

  3. von lesen kann keine rede sein, man kommt aber schwer daran vorbei, wenn man alles mögliche an news abklappert. und wo liegt jetzt genau dein problem?

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.