Nachrichtenüberblick 04.11.

Ungefähr 90 Tage braucht die Polizei in England, um Festplatten von (potentiellen) Terroristen durchsuchen zu können: How long does it take to crack a terrorist hard drive?

Unter dem Motto »Race against root« wird am 9. September 2006 nach Treuchtlingen eingeladen: Wettstreit der Betriebssysteme wird mit Seifenkisten entschieden. Treuchtlingen ist übrigens eine kleine Gemeinde in Bayern, wo schon seit bald drei Jahren in der kommunalen Verwaltung auf Alternativen gesetzt wird.

Der Stern berichtet über OpenOffice 2.0: Her mit den Billigarbeitern.

Die Mozilla-Foundation veranstaltet unter dem Motto „Extend Firefox“ einen Erweiterungs-Wettbewerb, damit beim Erscheinen von Firefox 1.5 genug Plugins zur Verfügung stehen. Es gibt auch einige Preise zu gewinnen: Firefox 1.5: Erweiterungs-Wettbewerb.

Gestern schon berichtete Heise über Probleme beim Start des biometrischen Passes: Und wenn der Mensch ein Mensch ist: Holpriger Start für den ePass.

Wie zu erwarten, kümmert sich die grosse Koalition äusserst schnell um weitere Sicherheitspakete. Die Antiterrordatei soll kommen und sonst sieht es für den Datenschutz auch nicht gut aus: Schwarz-rote Koalition will Datenschutz auf den Prüfstand stellen.

Aber auch Dänemark plant weitere Anti Terror Massnahmen, darunter die Videoüberwachung öffentlicher Plätze, eine Vorratsdatenspeicherung von einem Jahr, weniger Datenschutz nd das übliche Verschärfungsprogramm: Dänemark will neue Gesetze gegen den Terror.

Die neu entfachte Debatte um die Broadcast-Flag in den USA spiegelt sich auch in deutschen medien leicht wieder. Heise berichtet ausführlich darüber: US-Abgeordnete beraten über Kopierschutz für digitalen Content . Und Mathias Spielkamp hat für Golem einen Artikel darüber geschrieben: US-Gesetzentwurf soll TV-Aufnahmen einschränken.

Äusserst lesenswert ist ein Kommentar von Bruce Schneier zur drohenden Einführung von RFID in US-amerikanischen Pässen: Fatal Flaw Weakens RFID Passports.

Überraschung: Urheberrecht verzögert Internet-TV.

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Eine Ergänzung

  1. Der STERN Artikel strotzt ja nur so vor Verallgemeinerungen und Fehlern.
    Das fängt schon damit an, daß Open Source primär als „kostenlos“ präsentiert wird:

    Open Office hingegen, einst erfunden von einem Lüneburger Gymnasiasten und nunmehr im Besitz des Computerkonzerns Sun Microsystems, kostet nichts, weil es Open-Source-Software ist. So heißen Programme, die sozusagen der Allgemeinheit gehören.

    Die Vermischung von ‚gehören‘ und ‚in Besitz‘ ist auch sehr schön.
    Immerhin richtig erkannt hat der Autor:

    Es sind die Standards, die Microsoft gesetzt hat, die das Erfolgsgeheimnis des teuren Office ausmachen. Genauer gesagt: das Dateiformat „.doc“. Lange Zeit konnte ein mit Microsoft Word erstellter „.doc“-Text auch nur mit Microsoft Word gelesen werden, weil der Hersteller aus dem inneren Aufbau des Dateiformats ein Geheimnis macht.

    Gleich danach werden aber wieder brav Äpfel mit Birnen vermischt:

    Geht es nach deren Willen, soll es eines Tages die Dutzenden bestehenden Textformate „.txt“, .“sxw“, .“wps“, „.rtf“, „.psw“, „.xml“, „.wri“, „.kyb“, „.abw“, „.wpd“, und wie sie sonst noch alle heißen, ablösen – als eine Art Weltsprache, die jedes Textprogramm versteht, egal von welchem Hersteller.

    Naja, immerhin ist der Gesamttenor recht in Ordnung.

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